Ein gelehrtes, ein tiefsinniges Unterfangen - zugleich vollkommen verständlich und ungemein gut zu lesen. Die Romanautorin Mitgutsch brilliert in der halb literarischen, halb sachlichen Form des Essays, der - als "Versuch", wie der Begriff ja wörtlich übersetzt heißt - Raum für Experimente lässt und eine hohe literarische Qualität besitzen kann. Anna Mitgutschs Texte besitzen Eleganz und Geschmeidigkeit. So werden die philosophischen Themen transparent. Und es wird deutlich, dass Dichtung nicht nur die Dichter angeht, sondern uns alle anspricht, weil sie mit der Art und Weise ihres Sprechens existenzielle Erfahrungen vermitteln kann.
DEUTSCHLANDRADIO, Gertrud Lehnert
„Unruhe bewahren“ heißt die Reihe, in der Anna Mitgutschs dreiteiliger Essay „Die Grenzen der Sprache“ erschienen ist. Und man könnte meinen, der Residenzverlag habe diesen Reihentitel speziell für diese Publikation geschaffen, denn die Autorin bewahrt Unruhe angesichts der Krisen, die unsere Moderne mit sich gebracht hat. (…)
„Die Grenzen der Sprache“ ist ein ziemlich gescheites Buch über Gottesverlust und Sprache. Daher ist es auch ein mutiges Buch, denn Anna Mitgutsch sagt es selbst: „Die fortschreitende Tabuisierung unserer Zeit hat uns gegenüber religiöser Terminologie eine Schamhaftigkeit auferlegt, wie sie im 19. Jahrhundert nur der Sexualität zukam.“
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN, Christian Schacherreiter
Ein Essay ist ein Versuch. Bei Mitgutsch ist das nicht bloß ein wissenschaftlicher, sondern auch ein poetischer. (…)
In ihrem eigenen Werk bleibt die Schriftstellerin Anna Mitgutsch Meisterin, auch ohne Metaphern sprachgewaltig nach dem Unsagbaren zu greifen.
WIENER ZEITUNG, Gunther Neumann
Man sollte es ja nicht für möglich halten angesichts der Flut von Büchern, die nichts heißen außer „Tödliche Begierde“ oder „Kirschroter Sommer“, aber: Es gibt (es gab) Schriftsteller, sogenannte Dichter, die haben versucht, über den Horizont zu schauen. (…)
Von dieser Reise der Dichter an den Rand des Denkbaren – und zwar im vollen Wissen, dass es keine Antworten gibt –, handelt das Buch „Die Grenzen der Sprache“.
Anna Mitgutsch hat es geschrieben. Die Linzerin ist Schriftstellerin („Wenn du wiederkommst“) und Literaturwissenschaftlerin. In diesem Essay ist sie beides. Sie baut eine Brücke für Leser, die gemerkt haben, dass Unterhaltungsromane nicht alles sind; und wenn die sich dann trauen, zu Dickinson, Rilke, Robert Frost und Paul Celan hinüber zu wechseln, sitzt Anna Mitgutsch den Gedichten gegenüber. Ist ihre Partnerin. Vergisst aber nicht, uns Interessierte ins Gespräch hinein zu holen.
KURIER, Peter Pisa
Die Essays teilen mit den Romanen Mitgutschs die Intensität und die poetische Leuchtkraft ihrer Sprache. In eindringlichen Interpretationen kann Mitgutsch ihre Grundthese plausibel machen, dass die Dichtung immer magische Qualitäten hat und damit die Grenzen des in der Sprache Sagbaren hinter sich lassen kann. Für Fans der Autorin ein wichtiges Buch, das Auskunft gibt über ihre schriftstellerischen Intentionen.
EKZ, Ronald Schneider
Alleine das Motto der Serie ist dem Residenz Verlag schon zugute zu halten: „Unruhe bewahren“. „Die Grenzen der Sprache“ ist ein Buch, das man liest und währenddessen gleich noch sieben andere lesen möchte, so sehr fördert es die Lust an der Lektüre.
[Quelle: Dominika Meindl, Oberösterreichischer Kulturbericht]
Anna Mitgutsch (…) ist uns eine gewaltige Deuterin, Erklärerin, mit einem Wort Lehrerin des glücklichen Lesens in unseren Tagen. (…) In unseren Tagen er Leere, der Stille hinter dem Wehr, der Ruhe vor dem Sturm, erinnert Mitgutsch an die magische Kraft des Wortes als eine menschliche Grunderfahrung (…).
[Quelle: Marie-Thérèse Kerschbaumer, LITERATUR UND KRITIK]