Coverabbildung von "Terminifera"

Michael Stavaric - Terminifera

Lois ist Krankenpfleger, ein Beruf mit einem gewissen Anstand. Er weiß, wie es ist, in der Obhut von Menschen zu sein, die einem nur Gutes wollen: Er ist in einem Heim aufgewachsen, ohne Eltern, hinter den sieben Bergen, wo es nicht gerade zugeht wie im Märchen. Heimisch ist er freilich nicht geworden in der Welt, und auch mit Sammy, seinem Hund, fühlt er sich nicht recht wohl in seiner Haut: Wien wird von haarigen Ungeheuern bevölkert, Ameisen bauen unter der Erde an einer Megacity, während die Stadt darüber sich regt wie ein schlafender Riese, und Kristina, seine Nachbarin, die will etwas von ihm und wollte jedenfalls immer schon Pathologin werden. Eines Tages entdeckt Lois Wanderheuschrecken auf dem Fensterbrett, kleine, zerbrechliche Monster, die der Wind in eine fremde Welt verschlagen hat – wie ihn selbst auch. Nun, was fliegen kann, ist noch kein Engel und auch selten ein Superman ... Wie schon in stillborn, seinem als „fulminant“, „virtuos“ und „sprachlich überwältigend“ gefeierten Roman-Debüt, entfaltet Michael Stavarič auch in seinem zweiten Roman das beeindruckende Porträt einer Figur, die sich mit all ihren Eigenheiten gegen die Unheimlichkeit der Welt wappnet und wehrt.

Erhältlich als

  • Hardcover
    152 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701714759
    Erscheinungsdatum: 01.01.2007
    20,00 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Michael Stavaric

geboren 1972 in Brno, lebt in Wien, wo er Bohemistik und Publizistik studierte. Seither als Autor, Übersetzer (u.a. Patrik Ourednik "Die Gunst der Stunde, 1855") und Herausgeber tätig. Verschiedene Auszeichnungen, u.a. den Buch.Preis 2007 und den Förderpreis zum Adelbert von Chamisso-Preis 2007. Zahlreiche Publikationen, zuletzt erschienen: "stillborn" (2006), "Terminifera" (2007) "Magma" (2008) und die Kinderbücher "BieBu" (2008) und "Hier gibt es Löwen" (2011). Preise, unter anderen: Literaturpreis der Stadt Hohenems, Wartholz Literaturpreis, Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, Kinderbuchpreis der Stadt Wien.

Pressestimmen

Mit seinem Romandébut hatte er im Vorjahr für Aufmerksamkeit und Irritation gesorgt. Wofür „stillborn“ gelobt wurde, das ist auch im zweiten Roman reichlich vorhanden: luzide Wahrnehmungen, in denen die Grenzen von Wirklichkeit und Wahn verwischen, vertrackte Sätze, die syntaktisch oft unvollständig sind, aber ihre eigene Poesie haben. (…) eines der grössten Talente der österreichischen Literatur.
NZZ, Karl-Markus Gauss

Michael Stavaric schreibt vor allem um des Schreibens willen. Was ganz großartig zu lesen ist, weil er durch sein närrisches Assoziieren die Autorität der Sprache gründlich unterläuft - während er sich ihrer gleichzeitig ganz freimütig und offensiv bedient. Man darf also getrost und freudig annehmen, dass die schrecklich nette Stavaric-Familie noch lange nicht vollzählig ist.
BERLINER ZEITUNG, Katrin Schuster

Das schöne am Autoren-Kult: Er existiert auch in Österreich. „Haas“ werden sich jetzt viele denken, oder „Glattauer". Aber auch Michael Stavarič gehört seit seinem Roman-Debüt „stillborn“ dazu. Mit etwas mehr Independent-Apeal als die beiden Erstgenannten ausgestattet (...)
RAY, Fabian Burstein

In seinem losen Aufbau und der Aneinanderreihung von Eindrücken, Träumen und Gedanken erinnert „Terminifera“ an Peter Handkes „Der Hausierer“, die Beschreibungen des Kinderheims an die autobiografischen Werke Thomas Bernhards.
ORF, Simon Hadler

Mit „Terminifera“ legt Michael Stavarič schon jetzt garantiert einen Roman des Jahres vor. (…) Aus unglaublichsten Blickwinkeln, die an frühe, sarkastische Werke Samuel Becketts oder an Jean-Philippe Toussaint erinnern, skizziert da einer aus seiner Festung der Einsamkeit unentwegt Gegenwelten und kleistert aberwitzige Sätze in den Himmel, für deren lapidare Brillanz man sich immer wieder vom Sitz erheben möchte.
KLEINE ZEITUNG, Werner Krause

Michael Stavarič ist der Glamrocker unter den österreichischen Jungliteraten: schnell, originell und modebewusst.
FALTER, Klaus Nüchtern

Mit "Terminifera" legt der Schriftsteller Michael Stavarič seinen fulminanten zweiten Roman vor (...)
PROFIL, Wolfgang Paterno

Die Reflexionsschichten sind schier unendlich. (...) „Terminifera“ ist im doppelten Wortsinn unfassbar.
Ö1, Anna Katharina Laggner

Manches Rätsel wird gelöst, andere werden aufgeworfen, was bleibt, ist die Hoffnung auf ein weiteres Buch von diesemhoffnungsfrohen Literatur-Wunder.
KURIER, Caro Wiesauer

Wenn ein Autor innerhalb eines Jahres drei Bücher veröffentlicht (im Herbst erschien das Kinderbuch "Gaggalagu" bei kookbooks), ist er entweder wahnsinnig oder einfach nur gut. Der gebürtige Tscheche Stavarič (34) ist beides gleichzeitig (...) Stavarič versteht es, Geschichten zu erzählen, ohne zu erzählen.
APA, Sonja Harter

... Szenen von beklemmender Intensität (...), hochverdichtete Imaginationen voll unterschwelligem Grauen. Vor allem in Lois' Erinnerungen an seine Zeit im Kinderheim gelingen dem Autor kleine Glanzstücke.
DIE PRESSE, Dietmar Krug

Stavarič hat sich nicht der neuen alten Lust am einfachen Erzählen verschrieben, er stattet seine Texte mit Ecken und Kanten aus, die ruhig auch mal weh tun dürfen.
STANDARD, Sebastian Fasthuber

... ein außergewöhnliches, wenn auch außergewöhnlich düsteres Buch ...
Deutschlandradio

Mit "Terminifera" setzt der aus Brno gebürtige und in Österreich lebende Michael Stavarič fort, was er mit seinem Debüt "stillborn" begonnen hat. Er schreibt eine präzise Prosa, die gleichzeitig vieles offenlässt. Ungewöhnliche Analogien und Metaphern, abgerissene Sätze erzeugen eine seltsame Spannung, die letztlich auch nicht aufgelöst wird. Ein Leseerlebnis für gehobene Ansprüche.
OÖN

... eine freche Neuerscheinung, mit einer Sprachgewalt, die fast an den jungen Handke erinnert.
KRONENZEITUNG, Claus Pándi

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