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Peter Henisch - Die schwangere Madonna

Ein Mann, ein Mädchen, ein gestohlenes Auto: die Geschichte einer abenteuerlichen Fahrt quer durch Italien. Nominiert für den DEUTSCHEN BUCHPREIS 2005

Josef Urban will nichts als davon, da kommt ihm das Auto, an dem der Schlüssel steckt, durchaus gelegen. Dass es nicht seines ist, berührt ihn fürs Erste ebenso wenig wie der Umstand, dass er keinen Führerschein besitzt. Allerdings muss er bald bemerken, dass auf dem Rücksitz ein Mädchen schläft. Als sie kurz aufwacht, fordert er sie auf, auszusteigen, aber sie will nicht. Maria ist Schülerin und Geliebte des Religionslehrers, dem das Auto gehört, außerdem ist sie schwanger. Mit dem Bestohlenen hat sie wenig Mitleid. Urbans Fluchtversuch hingegen kann sie etwas abgewinnen. Die Grenze ist näher, als man glaubt, unversehens sind die beiden in Italien. Josef findet immer mehr Gefallen an der Fahrt und seiner jungen Begleiterin. Aber er kann nicht umhin, sich auch für sie verantwortlich zu fühlen; eine im Prinzip undankbare Rolle, zumal sie nicht leicht von der des absurd Liebenden zu trennen ist. Peter Henisch erzählt die Geschichte einer unerwarteten Begegnung, einer aus dem Zufall entstandenen Zweckgemeinschaft, die für den männlichen Part zur Obsession wird. Ein Roadmovie, das sich kreuz und quer durch die Literaturlandschaft bewegt und doch mit tragikomischer Konsequenz auf sein Ziel zu steuert: dem Finale vor dem Fresko der Madonna del Parto, der Schwangeren Madonna.

Erhältlich als

  • Hardcover
    352 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701714230
    Erscheinungsdatum: 01.01.2005
    24,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    352 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701742240
    Erscheinungsdatum: 01.01.2005

    Empfohlener Verkaufspreis
    9,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Peter Henisch

geboren 1943 in Wien. Nachkriegskindheit, Wiederaufbaupubertät. Studium der Philosophie und Psychologie. 1969 gemeinsam mit Helmut Zenker Begründung der Zeitschrift „Wespennest“. Seit den 1970er­Jahren freischwebender Schriftsteller. 1975 erschien Henischs erster Roman „Die kleine Figur meines Vaters“, seitdem zahlreiche Romane, u. a. „Die schwangere Madonna“ (2005), „Eine sehr kleine Frau“ (2007), „Mortimer und Miss Molly“ (2013), „Suchbild mit Katze“ (2016). Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Österr. Kunstpreis.  Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Der Jahrhundertroman“ (2021) und "Nichts als Himmel" (2023).

Pressestimmen

Lest Peter Henisch! Seine Schwangere Madonna ist leicht und luftig und schmeckt, obwohl der Roman im November spielt, nach Sommer.
Hubert Winkels, DIE ZEIT

Ein Roman, der den Leser nie unter Niveau ergötzt.
Sigrid Löffler, LITERATUREN

… ein Roman, der die Mythen der Kunst spielerisch inszeniert und den zu lesen ein einziges Vergnügen ist.
DER SPIEGEL

Was eine Josefsehe ist, kann Peter Henischs Figur nach Wochen voller hinhaltender Erotik immerhin ahnen. Wenn der kunstvolle Roman Triviales mit Geheiligtem mischt, dann beruft sich diese leise Blasphemie auf einen «höheren Humor». So kann man's auch sehen. Unbedingt muss Peter Henischs Gott eine Art lächelnder Hippie sein. Dafür spricht schliesslich auch die hohe Musikalität seiner Prosa
Paul Jandl, NZZ

Das Bezwingende an diesem Roman ist die Leichtigkeit raffinierter Prosa. Mit souveräner Eleganz verknüpft der Erzähler die Handlungsstränge, jedes Motiv greift ins andere - so perfekt und leise wie Zahnrädchen in einem Uhrwerk von Meisterhand. Intelligente, genaue Beobachtungen verstehen sich bei Peter Henisch von selbst, sie sind sozusagen gratis. Wir haben ihm allerdings für noch mehr zu danken: für das Geschenk höheren Humors.
Ulrich Weinzierl, DIE WELT

Josef gerät an die hübsche Gymnasiastin so unschuldig wie die Jungfrau zum Kind … Während er zwischen der Rolle des väterlichen Beschützers und der des Voyeurs und Möchtegern-Verführers hin- und her schwankt, merkt er nicht, daß Maria an keiner der beiden Attitüden Bedarf hat … eine durchgängig spannende Geschichte.
Evelyne Polt-Heinzl, DIE PRESSE

Peter Henisch hat schon nach zwei, drei Seiten den Leser in den Bann seines neuen Romans gezogen ... Die Diskrepanz zwischen dem Delirium des Ich-Erzählers und der Qualität dieses Textes ist die schönste Fiktion dieser Geschichte, die immer wieder sehnsüchtig macht nach Italien, nach Bildern Pierro della Francescas und nach dem nächsten Kapitel.
Hedwig Kainberger, SALZBURGER NACHRICHTEN

Wenn Männer sich in ihrer Lebensmitte in ein Mädchen verlieben, ist das meist ein Fluchtversuch, der zwischen Anbetung und Eifersucht changiert und klassischerweise mit dem Tod einer der Parteien endet. Peter Henisch hat mit seinem Roman "Die schwangere Madonna", der in der Langliste noch für den Deutschen Buchpreis nominiert war, eine ironische, mit trockenem Humor gewürzte Neuauflage des traditionellen Motivs geliefert. Ulrike Meitzner, BERLINER ZEITUNG

Peter Henischs Roman ist ein himmlisches Lesevergnügen, bei dem wir über das Lachen das Hoffen wieder lernen können.
LITERATUR UND KRITIK

Henischs neuer Roman ist ein sehr modernes Roadmovie, dessen rasante Handlung ... fasziniert. Dazu ist Peter Henischs Erzählen detailversessen, ohne sich je in diesen Details zu verlieren: Die Topografie ist ebenso genau recherchiert wie auch die SMS-Sprache von Schülern authentisch ist. In der langen Reihe literarischer Italien-Bilder und –Reminiszenzen hat „Die schwangere Madonna“ ihren eigenen unverwechselbaren Platz – gerade weil sie damit ihr genau kalkuliertes Spiel treibt.
Cornelius Hell, ORF - Ö1

Der Wiener Autor legt ein wunderbar leichtes, ironisches, komisches, tragisches, melancholisches Roadmovie vor.
Helmut Schümann, DER TAGESSPIEGEL

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Mit „Nichts als Himmel“ kehrt Peter Henisch an seinen Sehnsuchtsort San Vito zurück, in die versteckte Wohnung unter den Dächern der italienischen Kleinstadt. Für den Musiker Paul Spielmann, der vor Pandemie und Lebenskrise aus Wien flüchtet, wird sie zum Refugium. Abends auf seiner Terrasse kommt Paul zur Ruhe, er beginnt Wolkenmetamorphosen und Vogelschwarmflüge zu fotografieren, bis plötzlich ein Mann über die Dächer kommt, einer der Clandestini, der Flüchtlinge aus Afrika, gegen die die rechte Hetze in Italien immer lauter wird. „Gimme shelter“, fleht der Mann, und Paul nimmt ihn auf und hilft ihm. Und schon wird er hineingezogen in einen Strudel aus zwiespältigen Gefühlen, politischer Stimmungsmache – und in die wachsende Freundschaft mit Abdallah …

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Als Buchhändler war der alte Herr Roch stets von Büchern umgeben, nun hat er selbst einen „Jahrhundertroman“ geschrieben. Es soll darin um Literatur gehen – von Musil und Roth bis zu Bachmann und Handke. In Geschichten, in denen der Möglichkeitssinn die Wirklichkeit oft ausblendet. Die Studentin Lisa, Kellnerin in Rochs Stammcafé, soll das Manuskript für ihn abtippen. Da sie Rochs Schrift nicht lesen kann, will er ihr diktieren, doch alles ist heillos durcheinandergekommen. Zwischen dem alten Mann, der voller Geschichten steckt, und der jungen Frau, die ihm nicht alles glaubt, entwickelt sich eine ambivalente Beziehung. Doch Lisa hat auch andere Sorgen: Ihre Freundin Semira soll abgeschoben werden. Kann Rochs Bücherlager ihr Zuflucht bieten?

Coverabbildung von 'Vom Wunsch, Indianer zu werden'

Peter Henisch - Vom Wunsch, Indianer zu werden

Im Kopf war Karl May ja schon oft in Amerika. Aber erst im September 1908, da ist er 66, macht er sich wirklich auf, um sich in Bremerhaven nach New York einzuschiffen, gemeinsam mit seiner zweiten Frau Klara. Und wie es der Zufall will, trifft er auf dem Schiff ausgerechnet Franz Kafka, einen jungen Mann, der sehr schmal und sehr blass an der Reling steht. Will er sich, Gott behüte, ins Meer stürzen? Und wer, wenn nicht Karl May und die viel jüngere Dame an seiner Seite, soll ihn davor retten, für die Literatur und das Leben? Das ist der Stoff, aus dem gute Geschichten sind, und manchmal sind das eben Dreiecksgeschichten. Peter Henischs Buch ist ein amüsantes Fantasie-Stück, ein raffiniertes Kammerspiel zwischen Realität und Fiktion. Mit leichter Hand und viel Fingerspitzengefühl bringt er Dinge zusammen, die wir in unserer Schulweisheit gerne trennen: Karl May und Franz Kafka, U und E, Lebenslüge und Lebensangst. Wen wundert’s, dass da die Funken sprühen!

Coverabbildung von 'Großes Finale für Novak'

Peter Henisch - Großes Finale für Novak

Novak entdeckt die Welt der großen Gefühle spät und ausgerechnet im Krankenhaus. Weil ihm sein Zimmergenosse Nacht für Nacht den Schlaf raubt, leiht ihm die indonesische Krankenschwester Manuela ihren Walkman samt Kassetten und infiziert ihn so mit ihrer Liebe zur Oper. Aus dem Krankenhaus entlassen, findet er nicht so recht in sein gewohntes, gewöhnliches Leben zurück. Manuela hat ihm die Ohren geöffnet, allerdings auch für die Zumutungen des lärmenden Alltags, für Rasenmäher, Pressluftbohrer und seine Frau Herta. Während er weiter seinem Laster frönt und Opern hört, vermutet sie hinter seiner Leidenschaft die Liebe zu einer anderen Frau. So falsch liegt sie damit auch nicht. Doch Manuela ist plötzlich verschwunden. War sie nur ein Trugbild auf der Bühne von Novaks späten Träumen? Oder hat Herta etwas mit ihrem stillen Abgang zu tun? Das Finale ist auch ohne sie große Oper: grausam dramatisch.

Coverabbildung von 'Kommt eh der Komet'

Peter Henisch - Kommt eh der Komet

Drei Vagabunden treffen sich auf der Landstraße. Bei Nestroy hießen sie Leim, Knieriem und Zwirn, hier sind es Scheck, Glasl und Kuli. Ein ausgestiegener Bankangestellter, ein ewiger Student und ein verhinderter Schriftsteller. Und natürlich spielt auch der Komet eine Rolle, der - geht es nach Knieriem bzw. Glasl - unweigerlich mit der Erde zusammenstößt. Die Szenen spielen in Ulm, Paris und Wien, aber auch, nicht zuletzt, in den Köpfen der drei Protagonisten. Von denen hat jeder seine aparte Passion. Scheck leibt seine Peppi, Kuli produziert sich als Reserve-Don Juan, Glasl trinkt und wartet auf den Kometen. Leim, Knieriem und Zwirn waren Handwerksgesellen auf der Wanderschaft - ihre Welt war nicht heil, aber intakt. Scheck, Glasl und Kuli sind Ausbrecher, jeder auf seine Weise geflohen aus der Wirklichkeit, die sowohl kaputt ist als auch kaputt macht. Bei aller Ironie, bei aller Freude an dem vom großen Vorbild inspirierten Sprachspiel, hat Henischs Text seinen bitteren Ernst. Genau die Anpassung an gutbürgerliche Biederkeit, die bei Nestroy zum Happy-End führt, leitet hier die Katastrophe ein.

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Dies ist das Buch mit den Liedern des "Schwarzen Peter". Am Piano in New Orleans sitzend, wird der Protagonist von Henischs gleichnamigem Roman von den Erinnerungen an sein früheres Leben eingeholt. Im Songbook, sagt Henisch, bin ich so etwas wie der musikalische Stuntman meines Hauptdarstellers. Dieses Statement signalisiert sowohl Identifikation als auch ironische Distanz. Auf der CD realisiert der Autor die Texte gemeinsam mit seinen langjährigen Begleitern, dem Vibraphonisten Woody Schabata und dem Gitarristen Hans Zinkl. Henisch gehört zu den Autoren, die man nicht nur lesen, sondern auch hören sollte. Michael Sowa hat sich mit zwei feinen Bildern in seine Welt einzufühlen versucht.

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Mit seiner zehnjährigen Tochter betritt Max Stein eine Trafik, um eine Zeitschrift zu kaufen, und hört einen von jenen Sätzen, "die man zu jener Zeit oder wenigstens bald darauf wieder öfter hörte, ohne sie wirklich zu hören". Einen vorerst unwidersprochenen Satz, dem er - das wird ihm bald zur fixen Idee - einen Satz hätte entgegensetzen, dem er hätte widersprechen müssen. Aus der kleinen Öffentlichkeit der Trafik dringt dieser Satz nämlich in eine größere, in eine große Öffentlichkeit hinaus. Eine Entwicklung, deren Zeugen wir werden, nimmt ihren Lauf. Und wer ist schuld an allem? Max Stein ist schuld! Das Persönliche und das Allgemeine, das Tragische und das Komische liegen eng beieinander. Vorerst noch mehr oder minder glücklich verheiratet, zieht sich Stein, immer autistischer, in eine winzige Wohnung zurück. Um, wie der tote Großvater, der als U-Bott bei ihm haust, sagen würde, zu KLÄREN. An dem Ort der ungetanen Tat, des unausgesprochenen Widerspruchs zurückkehrend, lernt Stein schließlich Clarissa kennen, die Frau, die gekommen ist, um sich mit unserer Vergangenheit zu beschäftigen und die angesichts unserer Gegenwart schon ihren Rückflug gebucht hat. Obwohl er sich kaum mehr wohl fühlt in seiner österreichischen Haut, gelingt es Stein nicht, aus dieser Haut zu fahren.

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August 1924: mehr aus Verlegenheit kehrt der alternde Schriftsteller H. an einen Ort seiner Kindheit zurück - Fusch, ein Kurbad in den Salzburger Bergen, wo er mit seinen Eltern als Heranwachsender Jahr für Jahr lange Sommerwochen verbracht hat. Inzwischen hat sich viel verändert: Freunde sind abhanden gekommen, sein Ruhm liegt Jahre zurück, sein Schaffen ist bedroht von seiner labilen Gesundheit und den leisesten Störungen. Auch im abgelegenen Bad Fusch hat die neue Zeit nach dem Krieg Einzug gehalten, an der er nur mehr als Beobachter teilnimmt, der sich selbst zunehmend fremd geworden ist. Bei einem Spaziergang wird H. ohnmächtig. Als er wieder zu sich kommt, lernt er den jungen Doktor Krakauer kennen, den Privatarzt einer Baronin - auch er ist ein Rückkehrer in einer fremden Welt. H. sucht seine Freundschaft, doch da ist die Baronin - und da ist die Einsamkeit, der er nicht entkommt. Walter Kappacher erzählt von einem Leben, das die Zeit überholt hat: mit fesselnder Intensität und luzidem Einfühlungsvermögen, so souverän wie virtuos. Er bestätigt damit seine Ausnahmestellung in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart: "ein Seltener" (Peter Handke)

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