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Alfred Pfoser

geboren 1952 in Wels. Studium der Germanistik, Geschichte und Publizistik in Salzburg. 1998–2007 Leiter der Büchereien Wien, 2007–2016 Leiter der Druckschriftensamm­lung und stv. Direktor der Wienbibliothek. Zahlreiche Publikationen zur öster­reichischen Kultur­ und Literaturgeschichte. Zuletzt erschienen: „Die erste Stunde Null“ (2018, mit Andreas Weigl) sowie „Otto Wagner – Meine angebete­te Louise“ (2019, hrsg. mit Andreas Nierhaus) und "Die Zerstörung der Demokratie und der Februar 1934" (2023, hrsg. mit Bernhard Hachleitner, Katharina Prager und Werner Michael Schwarz). 

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Bücher

Coverabbildung von 'Maskeraden'

Alfred Pfoser Béla Rásky Hermann Schlösser - Maskeraden

Eine Kulturgeschichte des Austrofaschismus

Nach der Ausschaltung des österreichischen Parlaments im März 1933 ging es Schlag auf Schlag. In Engelbert Dollfuß’ Traumgebilde des „autoritären, christlichen Ständestaates“ wurde ein politisch inkonsequenter Schlingerkurs eingeschlagen, der folglich im „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland mündete. Doch wie sah das Alltags- und Kulturleben zwischen 1933 und 1938 aus? Inmitten von Prozessionen der katholischen Kirche, Operettenseligkeit sowie Sport- und Technikbegeisterung glänzten die liberale Hochkultur und intellektuelle Mahner. Doch künstlerische Freiräume wurden immer mehr eingeschränkt, Rückzugsgebiete der Zivilgesellschaft eliminiert. Die Kulturgeschichte der Jahre 1933 bis 1938 stellt in einem breiten Panorama dar, wie das scheinbar Widersprüchliche zusammenpasste.

Coverabbildung von 'Die Zerstörung der Demokratie und der Februar 1934'

Bernhard Hachleitner (Hg.) Alfred Pfoser (Hg.) Katharina Prager (Hg.) Werner Michael Schwarz (Hg.) - Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934

Bei der Umwandlung der demokratischen Republik Österreich in einen autoritären Staat mit faschistischem Zuschnitt wurde die Demokratie nicht mit einem einzigen Schlag zerstört, sondern zwischen März 1933 und Februar 1934 schrittweise und unter dem Anschein der Legalität. In Ruhe und Ordnung hebelte die Regierung Dollfuß mittels Notverordnungen den Parlamentarismus, den Sozialstaat, die Grundrechte, die Verfassung und das Rote Wien aus. Wie eine übermächtige Exekutive die politische Opposition mit administrativen Mitteln und staatlicher Gewalt ins Abseits drängen und sie schließlich ganz ausschalten kann, zeigt dieses knappe Jahr als durchaus aktuelles Lehrstück.

Coverabbildung von 'Meine angebetete Louise'

Otto Wagner Andreas Nierhaus (Hg.) Alfred Pfoser (Hg.) - Meine angebetete Louise!

Das Tagebuch des Architekten 1915-1918

Der 26. 10. 1915 ist ein Schicksalstag für Otto Wagner. Seine um 18 Jahre jüngere Ehefrau Louise stirbt an Krebs. Schon nach der Diagnose hat der Architekt ein Tagebuch zu führen begonnen, das er regelmäßig mit Erinnerungen an bessere Tage und Notizen über die Gegenwart füllen wird. Es soll seiner unvergleichlichen Liebe zu Louise ein Denkmal setzen. Nebenher enthüllt es die misanthropische Verzweiflung eines großen Künstlers. Er glaubt sich am Höhepunkt seines Schaffens, wittert Habsburgs Sieg und Morgenluft für seine Pläne, während das Alter seinem Körper zusetzt und das Weltkriegselend auch in seinen Alltag einbricht. Krankhafter Antisemitismus, Leid und Paranoia bestimmen mehr und mehr sein Denken. Der Tod eines Patriarchen fällt zusammen mit dem Ende des Habsburgerreichs.

Coverabbildung von 'Die erste Stunde Null'

Andreas Weigl Alfred Pfoser - Die erste Stunde Null

Gründungsjahre der österreichischen Republik 1918-1922

Der Krieg ging zu Ende, die Monarchie lag in Trümmern, der Kaiser dankte ab. Eilig formten sich neue Staaten: Einer nannte sich Republik Deutschösterreich. Noch standen die Grenzen nicht fest. Es gab keine Verfassung, die die politische Ordnung regelte. Deutschösterreich wollte sich dem Deutschen Reich anschließen, Vorarlberg der Schweiz, und einzelne Bundesländer kokettierten mit Freistaatideen. So fragil die Lage lange Zeit blieb, so waren die Gründungsjahre der Ersten Republik auch ein großer Aufbruch Richtung Moderne. Der junge Staat legte das Fundament für eine soziale Demokratie, beteiligte die Frauen am politischen Leben, brachte neue Freiheiten, setzte Lebenslust und schöpferische Energie frei. Die Autoren zeigen in einem großen Panorama das Versuchslabor einer staatlichen Selbstfindung: der Ersten Republik Österreich.