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Coverabbildung von "Der Fliegenpalast"

Walter Kappacher - Der Fliegenpalast

August 1924: mehr aus Verlegenheit kehrt der alternde Schriftsteller H. an einen Ort seiner Kindheit zurück - Fusch, ein Kurbad in den Salzburger Bergen, wo er mit seinen Eltern als Heranwachsender Jahr für Jahr lange Sommerwochen verbracht hat. Inzwischen hat sich viel verändert: Freunde sind abhanden gekommen, sein Ruhm liegt Jahre zurück, sein Schaffen ist bedroht von seiner labilen Gesundheit und den leisesten Störungen. Auch im abgelegenen Bad Fusch hat die neue Zeit nach dem Krieg Einzug gehalten, an der er nur mehr als Beobachter teilnimmt, der sich selbst zunehmend fremd geworden ist. Bei einem Spaziergang wird H. ohnmächtig. Als er wieder zu sich kommt, lernt er den jungen Doktor Krakauer kennen, den Privatarzt einer Baronin - auch er ist ein Rückkehrer in einer fremden Welt. H. sucht seine Freundschaft, doch da ist die Baronin - und da ist die Einsamkeit, der er nicht entkommt. Walter Kappacher erzählt von einem Leben, das die Zeit überholt hat: mit fesselnder Intensität und luzidem Einfühlungsvermögen, so souverän wie virtuos. Er bestätigt damit seine Ausnahmestellung in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart: "ein Seltener" (Peter Handke)

Erhältlich als

  • Hardcover
    11. Auflage
    176 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701715107
    Erscheinungsdatum: 08.01.2009
    20,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    11. Auflage
    176 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701742516
    Erscheinungsdatum: 08.01.2009

    Empfohlener Verkaufspreis
    8,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Walter Kappacher

geboren 1938 in Salzburg. Seit 1978 freier Schriftsteller. Lebt in Salzburg. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Hermann-Lenz-Preis 2004, Großer Kunstpreis des Landes Salzburg 2006; Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zuletzt erschienen: "Selina oder Das andere Leben" (2005) und "Hellseher sind oft Scharzseher" (2007). "Der Fliegenpalast" (2009) ist sein erster Roman im Residenz Verlag. 2009 wurde er mit dem Georg Büchner Preis ausgezeichnet.

Pressestimmen

Walter Kappacher gibt Hugo von Hofmannsthal eine Stimme, einen Ton, als er selbst keinen hat - ein faszinierendes literarisches Solo.
FAZ, Felicitas von Lovenberg

Walter Kappacher hat die Lebenskrise Hugo von Hofmannsthals in einen zauberhaften kleinen Roman verwandelt. Er hat für den seltsamen Zustand des Heimkehrers eine wunderbar angemessene Sprache und eine ebenso überzeugende Erzählweise gefunden.
DIE ZEIT, Andreas Isenschmid

Kappacher schreibt ein ungespreiztes, zart antiquiertes, nie auf die Pointe schielendes, wunderbares Deutsch. Man kann es nicht imitieren. Stil ist Charakter. Wer wie Kappacher schreiben wollte, müsste Kappacher sein. Dass es ihn gibt, ist ein seltenes und großes Glück für die deutsche Literatur.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, Michael Maar

Es ist fasznierend zu lesen, mit welcher Leichtigkeit es Kappacher gelingt, diese Krise in ein atmosphärisch dichtes Landschafts- und Zeitbild zu platzieren, dabei (mitunter ironische) Distanz zum historischen Vorbild zu wahren und zugleich hohe Präzision obwalten zu lassen.
DIE PRESSE, Wolfgang Straub

... ein Meisterwerk zeitgenössischer Erzählkunst ...
DER STANDARD, Hans Höller

Schade, dass der Begriff "virtuos" nicht so recht zum Werk Kappachers passt. Denn wie anders sollte man das Spiel mit Gefundenem und Erfundenem, zwischen Realität und Fiktion, bezeichnen?
DIE WELT, Ulrich Weinzierl

Es ist bewundernswert, wie feinfühlig der Erzähler mit seiner Hauptfigur umgeht. Der überspannte Dichter wird nie vorgeführt; der Blick des Erzählers ist genau, aber niemals kalt. Kappacher erweist sich vielmehr als vollendeter Meister der liebevollen, zartbitteren Ironie.
FALTER, Georg Renöckl

Dies ist ein Buch über Hofmannsthal, wie es feiner, behutsamer, dezenter und doch todtrauriger nicht sein könnte ... Nirgends wird man Kappachers nüchterne Sympathie und seine dichte Prosa bei Sentimentalitäten ertappen. Und doch stimmt die unaufhaltsam absteigende Linie, auf welcher er H. in ruhiger Sachlichkeit begleitet, unendlich traurig.
FAZ, Hans-Jürgen Schings

Ein meisterlicher Künstlerroman ... Mit einer eigentümlichen Nüchternheit, einer ganz spielerischen Ernsthaftigkeit verschmelzen bei Kappacher die eigene Sprache mit der Hofmannsthals zu einer Gedankenwelt, die sowohl ganz inniglich in die des berühmten Dichters der Jahrhundertwende eindringt als auch über sie hinausweist.
SAARBRÜCKER ZEITUNG

Allein darin, wie es ihm gelingt, die Nähe und Distanz zum Werk eines anderen herzustellen und im Ton des anderen diskret den eigenen Erzählton zu finden, stellt der Roman ein Meisterwerk zeitgenössischer Erzählkunst dar.
SALZBURGER NACHRICHTEN, Hans Höller

Walter Kappacher lehrt uns, was man Herzensbildung nennt. Ein Meisterwerk der Diskretion aus lauter feiner Wortmusik.
BADISCHE ZEITUNG, Wilhelm Hindemith

Kappacher hat den weißen Fleck der Hofmannsthalforschung mit seiner Fantasie gefüllt und daraus ein existenzielles Drama gestaltet, so berührend, so verschmitzt, so einleuchtend, wie es nur ganz echte Literatur kann. Dafür sei dem Autor - viel später einmal - ein Platz an der rechten Seite Hofmannsthals reserviert.
STUTTGARTER ZEITUNG, Anton Thuswaldner

Glückselig ist, wer dieses Meisterwerk noch vor sich hat.
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN, Peter Grubmüller