Eine Neuausgabe der Trilogie, in der Franz Innerhofer vom Leben als Knecht am Hof des Vaters erzählt, vom Aufbruch in die Welt der Arbeiter und zuletzt in die der Studenten und Germanisten.
"Gestern noch machte ich mir heftige Vorwürfe, fluchte auf den Schreiber in mir und bekämpfte ihn mit Alkohol. Heute wird mir bewußt, daß ich all diese Jahre unrecht hatte, indem ich mir selber nie recht gab. Die Sprache ist zu meiner Zufluchtsstätte geworden. Ich kann Dinge und Zustände beim Namen nennen, das kommt, weil ich so viel geschwiegen habe (…). Immer den Mund halten müssen ist schlimm. Ich habe dreimal das Milieu gewechselt und bleibe jetzt einmal sitzen. Meine Literatur ist immer noch viel zu schüchtern gegen mich und die anderen, aber das Wichtigste scheint mir, daß ich mich heute entschlossen habe: ich mache weiter."
Franz Innerhofer 1974
Book details
272 pages
format:140 x 220
ISBN: 9783701713165
Release date: 01.01.2002
Ein Tagebuch über gut vier Jahre: »eher für den lieben Gott als für mich geschrieben«
»die Tagebuchform hat mir nie zuvor Erprobtes gestattet, vielerlei von dem, was mir der Tag oder die Nacht so zuträgt, nicht verwehen zu lassen, und so durfte beispielsweise von Naturbetrachtungen und anderen Sinneswahrnehmungen umschlossen werden das von der Zeitungs-, Radio- oder Fernsehwelt Vermittelte. Eine Genugtuung war mir im Niederschreiben diverser Einzelheiten die Vorstellung: einen jeden, den dies und das genauso aufschauen und aufhorchen ließe wie mich, verwundert, davon angetan, darüber belustigt, kann ich zwar nicht an der Hand nehmen und dorthin führen, aber ich kann es, halbwegs gut beschrieben, weitererzählen, vorderhand ins Leere. und so durfte ich auch als ein enthusiastischer Mensch den einen oder anderen Gedanken von klugen Freunden würdigen, sozusagen auch verewigen von Passanten oder Mitreisenden in der Eisenbahn aufgeschnappten, bemerkenswerten Satz. daß es mir, bei aller einem leidenschaftlichen Flanierenden und Spaziergänger selbstverständlichen Hingabe an die Außenwelt, nicht gelungen ist, von meiner Schriftstellerexistenz Abstand zu nehmen, mag ein geringeres Manko sein, als daß mir meine Kindheit nachhängt in politisch gefärbten Träumen. was immer einen Roman als einen Roman charakterisiert – mein Roman wäre das da!«
Julian Schutting
Book details
240 pages
format:110 x 200
ISBN: 9783701713059
Release date: 01.01.2002
Diese Sammlung von Balladen und Naturgedichten nennt H.C. Artmann selbst ein Hausbuch. Und in der Tat scheinen sich diese Fundstücke einer außerordentlichen Phantasie wie wenige dazu zu eignen, gelesen, wiedergelesen und vorgelesen zu werden. Ein Triton, ein Pinguin, eine Fee und ein Anachoret, Jules Vernes und Fantomas, Diebe, Imker und Intelligenzler, ein Gnom, ein Senn, ein Czar, ein Anarchist, ein Sänger, der Lothar heißt, ein Haziendero (h.c. iendero) - das sind nur einige der Personnagen, welche die ebenso elysische wie handfeste Landschaft dieser Gedichte bevölkern. Gewappnet mit tüchtigen Reimen und auf ordentlichen Versfüßen kommen sie daher und erzählen Seltsames und Vertrautes, Vergessenes und Erfundenes, Lächerliches und Weises, Flitter und Melancholie. Ein Buch für literarische Gourmets und Globetrotter (und jeden, der gern liest), geschrieben mit einer Tinte, deren Farbe schillert von Schwarz bis Herzblut und Azur.
“As Barbarian in the Prater” is more than the autobiography of its author born in 1928 in Salzburg. It is also an engaging novel about childhood and youth in Austria (1928-1950).
“As regards his will towards monomania, Gerhard Amanshauser cannot compare to his friend Thomas Bernhard. In terms of literary boldness, Thomas Bernhard cannot compare to Gerhard Amanshauser. Of all Austrian writers yet to be discovered, this cosmopolitan from Salzburg is the most important.”
FALTER, Daniel Kehlmann
“As Barbarian in the Prater” is more than the autobiography of its author born in 1928 in Salzburg. It is also an engaging novel about childhood and youth in Austria (1928-1950).
Book details
mit zahlreichen Abbildungen
176 pages
format:210 x 135
ISBN: 9783701712540
Release date: 01.01.2001
Peter Henisch’s novel follows the title’s hero over the course of half a century on his search for his father and happiness. It’s the story of the son of an Austrian tram conductress and a black American serviceman, born 1946 in Vienna. At this time, and indeed up to the 1970s, there were hardly any coloured people in Vienna and they were not regarded as a threat. By the 1990s, when Peter Jarosch briefly and unsuccessfully returns there after a spell in New Orleans, the issue of “foreigners” has become one of the most politically explosive in Austria. Peter’s colour, however, is not the essence of what makes him different. The real point is that he simply feels different. This is brought home to him in childhood when, cast as one of the Three Kings in the Nativity play, he, for obvious reasons, is the only one who does not have to make up.
Henisch gives us in fact a substantial character study in which the fortunes of the hero-narrator subtly but sweepingly follow those of post-war Austria itself. A plus, moreover, for the Anglo-Saxon reader is the device of moving part of the action to the USA, to which Peter emigrates and where, one is led to surmise, he ends as an alcoholic bar pianist.
Book details
with CD
64 pages
format:140 x 220
ISBN: 9783701712465
Release date: 01.01.2001
Kathrin Röggla schreibt differenziert und geradezu artistisch in der Wahl der literarischen Mittel, und der Leser, der sich womöglich als Mitläufer ertappt fühlt, lässt sich gern von der Souveränität der jungen Autorin anstecken. Das ist intensive Unterhaltung auf höchstem Niveau.
Kathrin Röggla is eavesdropping on this Berlin of words, discovering sounds, dialogues and scenes that have never been heard in this raving lightness before (…) prose sustained by a distinct sound.
Hanns Zischler, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Kathrin Röggla takes the new Berlin by its words: (...) scores on urban lingo and the syndromes of the urban scene, consistently put down in lower-case.
Christiane Zintzen, Neue Zürcher Zeitung
Book details
168 pages
format:0 x 0
ISBN: 9783701711710
Release date: 01.01.2000
Er galt in der Antike als Liebling der Götter. Seine Schönheit, seine Merkwürdigkeit seien kaum zu übertreffen, hieß es, und seine Stimme beschreibt Oppianos mit den Worten: "Kein Mensch kann einen Vogel nennen, der lieblicher sänge als ein Eisvogel."
In Oberösterreich, Brandstetters Heimat, nennt man ihn nicht ohne Ironie Eisenkeil. Lange glaubte man ihn verschollen, wenn nicht gar ausgestorben, doch 1998, in dem Jahr, als Alois Brandstetter sechzig Jahre wurde und zugleich Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Pichl, tauchte der Vogel seiner Kindheit dort plötzlich wieder auf. Ein willkommener Anlass, um ihm nach allen Regeln der poetischen Zoologie nachzuspüren, angefangen vom mythischen Altertum bis zu seiner überraschenden Epiphanie. Der Ruf der Treue und Zärtlichkeit, die dem Eisvogel seit Aristoteles und Ovid nachgesagt werden, sind Ausgangspunkt für sehr persönliche Bekenntnisse Brandstetters: "Das Besondere an meinem unabenteuerlichen Leben besteht wohl darin, dass ich mit dem nicht Besondern besonders achstsam umgegangen bin, mit dem Unspektakulären bei meiner Schriftstellerei mein Auslangen gefunden habe und aus dem nicht Prächtigen oder Glänzenden merkwürdigerweise Funken geschlagen habe."
Book details
160 pages
format:130 x 210
ISBN: 9783701711789
Release date: 01.01.2000
Endlich. Endlich haben wir hier jene Auswahl aus Alois Brandstetters Büchern mit kürzeren Texten, zu der der Autor sagt: Das sind meine besten Geschichten. Tatsächlich hat er ja schon eine ganze Menge geschrieben, und natürlich ist alles gut. Aber einiges ist eben doch das Beste, und das findet man in diesem Buch. Es gibt zugleich einen Querschnitt und Überblick über die vielfältigen erzählerischen Möglichkeiten dieses Autors von seiner ersten Buchpublikation vor bald drei Jahrzehnten an. Es ist dadurch auch ein idealer Einstieg für alle jene, die immer noch nichts von Alois Brandstetter gelesen haben - falls es so jemanden überhaupt gibt. Es wird versprochen, dass es immer ein Vergnügen ist, diesen Autor zu lesen, auch wenn er uns - was ja gelegentlich vorkommt - einmal nicht zum Lachen, sondern zum Nachdenken bringen will.
Kathrin Röggla is a kind of speed artist in literary style. Again and again she manages to give the vigor of thoughts raging in popular lingo a surprising, genuinely poetic twists and turns that could not have emerged from anywhere but this chatter.
Stephan Wackwitz, Die Zeit
\\\"doch sind wir nicht die erbsengeneration, die erbsengeneration ohne zweifel, so sagen sie doch alle immer, die erbsengeneration und nichts anderes, ansonsten wird ja dichtgemacht rundum, man kann das sehen, man kann das hören, nur die eltern sind steinreich und wissen noch am rädchen zu drehen, während den jungen nichts übrigbleibt, als des weges zu kollern.\\\"
Abrauschen - das bedeutet ein Fluchtmoment. Doch ist wirklich noch ein Entkommen möglich aus Berlin-Neukölln, erwischt einen die Vergangenheit immer kalt im Rücken, oder wie entkommt man ihr in einer Welt, die nicht nur kopfsteht, sondern auch rückwärts geht? Mit der Wiederholung der Gegenwart? Und wie zum Teufel ist aus einer Wohnung Geld rauszuschlagen?
Book details
124 pages
format:130 x 210
ISBN: 9783701710782
Release date: 01.01.1997