Der Anfang kann an Hofmannsthals Ballade des äußeren Lebens ("Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen ... und alle Menschen gehen ihre Wege") denken lassen, es folgt allerdings eine gegenwärtige Ausführung, eine gelungene, fein ironische Prosa mit skurrilen Finessen in ansprechender Komposition. (...) Ihr Prosanetz knüpft Schwitter ebenso einsichtig wie hintergründig... (...) Sie schafft eine schräge Welt, deren Tiefen sich nicht über Psychologisierung erschließen, sondern in einer präzisen, eigenen Sprache, die erotische Konnotationen und ironische Lagen mitschwingen lässt. Am Ende steht nicht die Traurigkeit (wie Hofmannsthals "und dennoch sagt der viel, der ,Abend' sagt"), sondern das Lachen.
DER STANDARD, Klaus Zeyringer
Nicht minder präsent ist ihre Schreibe. Zunächst einmal: Sie hat eine. Die hat etwas Unverschämtes, äußerst Direktes, manchmal auch Verstörendes. (...) Musik, Klänge, Geräusche spielen in "Ohren haben keine Lider" eine entscheidende Rolle. Sie markieren Reviere, kündigen Stimmungen an, ersetzen gelegentlich den Dialog. Ohne die Geschichte zu aufdringlich mit Symbolik zu überfrachten, nutzt Schwitter das eigentlich eher filmische Mittel der akustischen Untermalung in ihrem Text sehr klug und aufmerksam.
HAMBURGER ABENDBLATT, Maike Schiller
Das ist vielleicht keine übermäßig originelle Versuchsanordnung für einen Roman: eine Hausgemeinschaft im Zürich des Jahres 1994, ein junges Paar, beide zwanzig, eine ältliche Lehrerin, eine Studenten-WG, ein Cello spielender Amerikaner, eine Schneckenhäuser malende, kinderlose Kinderärztin, eine ätherische Blumenfreundin und ihr kotzengrober Liebhaber. Und doch hat Monique Schwitter, 1972 in Zürich geboren, daraus eines der originellsten und pfiffigsten Bücher der letzten Jahre gemacht.
FALTER, Daniela Strigl
Monique Schwitter hat ein eigenwilliges Buch geschrieben - zwischen Trauer und Komik, Verstörtheit und der Sehnsucht nach Liebe und Nähe. Jede Figur hat ihre eigene Musik (...) der Roman nun ist ein Ohrenbuch.
SCHWEIZER ILLUSTRIERTE, Isabell Teuwsen
Wie nur ganz wenige Autorinnen und Autoren im deutschsprachigen Raum verfügt Monique Schwitter über die rare Gabe, den Leser schon nach wenigen Sätzen gleichsam bei der Hand zu nehmen, um ihn in eine, ihre Erzählwelt zu führen, die ausgefüllt ist mit einer Unzahl von Geschichten. (...) ... Satz für Satz geht es voran, in der Leuchtspur der Wörter. Weil fast jeder Satz überraschend ist, ist auch kaum ein Schritt der Geschichte vorhersehbar. Eine große, wunderbare Basis für ebenso große wunderbare Erzählkunst. (...)
KLEINE ZEITUNG, Werner Krause
Monique Schwitter (...) verleiht in ihrem Debüt "Ohren haben keine Lider" einem altbekannten Thema einen überraschend frischen Sound.
PROFIL, Karin Cerny
Eine lebendige, unaufgeregte Erzählung, die im zweiten Teil zeigt: Es gibt immer verschiedene
Wahrheiten.
KURIER, Caro Wiesauer
Zeitgenössische Literatur, moderne Literatur, Drama, Krimi, Liebesgeschichte, Roman einer persönlichen Entwicklung - alles findet sich ein Stück weit in diesem Roman wieder. (...) ...wenn man das Buch zuklappt, geht es einem dann doch letztlich wie der Erzählerin: Man geht weiter, sieht nach vorn. Ein Buch wie ein (Stück aus einem) Leben.
SANDAMMEER, Tanja Thome
Eine Frauenfreundschaft, ein mysteriöser Todesfall und eine lange Suche nach sich selbst: «Ohren haben keine Lider», das Romandebüt der Schweizerin Monique Schwitter, fesselt von Seite zu Seite mehr.
BERNER ZEITUNG
Monique Schwitter ist ihrem Romanensemble zärtlich nahe und geht deren seelischen Deformationen entsprechend sehr behutsam vor im Beziehungsknüpfen. Indem sie in ihren lakonischen Duktus dramatische und Folgen zeitigende Sequenzen einflicht, setzt sie im Leser ihres feinsinnigen Vademecums angewandter Lebenskunst einen Prozess in Gang: aus Anteilnahme wird Eingenommensein, aus Mitleben ein banges Hoffen und Weiterspinnen - denn „jede Geschichte verlangt nach anderen Geschichten.“
POETENLADEN, Roland Steiner
Ein vielversprechender Romanerstling...
APA
...dass sie zu den originellsten und witzigsten Stimmen unter den jüngeren Autoren des
deutschen Sprachraums zählt. (...) Ihren charmanten, zwischen burschikoser Schnoddrigkeit und pseudonaiver Arglosigkeit changierenden Ton hat sie auch in ihrem Romandebüt beibehalten...
TAGESANZEIGER, Klaus Nüchtern
Eine freche Zeitgenossin!
SOUND & MEDIA
In einer direkten, schnörkellosen Sprache treibt Monique Schwitter ihre Protagonistin durch diese leicht erzählte Tragödie, in der die Menschen Liebe mit Macht verwechseln, um sie schliesslich in Berlin ihr «Glück» finden zu lassen.
WOZ, Johanna Lier
Abgefahren...er (der Roman) legt gekonnt Fallstricke, die den Leser gemein irritieren können.
FLAIR