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Vinko Möderndorfer Erwin Köstler (Übersetzung) Andreas Leben (Übersetzung) - Die andere Vergangenheit

Mit seinem vielschichtigen Porträt einer Dorfgemeinschaft hat Vinko Möderndorfer einen großen Roman aus dem Herzen Mitteleuropas geschaffen.

In „Die andere Vergangenheit“ entwirft Möderndorfer ein Fresko des Dorfs Dolina. Hier haben die reichen deutschen Eichheins, Wald- und Sägewerksbesitzer, seit jeher das Sagen, die slowenischen Bauern und Arbeiter aber stellen die Mehrheit der Bevölkerung – und den Bürgermeister, den einflussreichen Gastwirt Novak. Vor dem Hintergrund von 20er-Jahren, Nazi-Zeit, kommunistischer Herrschaft und Wende entstehen eindringliche Bilder aus dem Alltag von Dolina, in dem politische Konflikte, aber auch Liebe und Verrat tiefe Spuren hinterlassen. Doch es sind vor allem die einfühlsam gezeichneten Figuren wie die alte Grabnerin und ihr Sohn Sylvester, der als Partisan den Heldentod stirbt, aber eigentlich bloß Gedichte schreiben wollte, die diesen Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis machen.

Erhältlich als

  • Hardcover
    Aus dem Slowenischen übersetzt. Mit Lesebändchen.
    768 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701717743
    Erscheinungsdatum: 21.08.2023
    29,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    768 Seiten
    ISBN: 9783701747061
    Erscheinungsdatum: 14.08.2023

    Empfohlener Verkaufspreis
    19,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Vinko Möderndorfer

geboren 1958 in Celje, Regiestudium in Ljubljana. Möderndorfer lebt in Slowenien als Regisseur und Autor. Sein Werk umfasst zahlreiche Theaterstücke und Filmdrehbücher, aber auch Hörspiele, Kurzgeschichten, Kinderbücher, Romane und Lyrik. Er ist einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Autoren Sloweniens und hat sowohl für seine Regiearbeiten als auch für sein literarisches Schaffen zahlreiche Preise erhalten. Der umfangreiche Roman „Die andere Vergangenheit“ (Orig. „Druga preteklost“, 2017) gilt als sein Meisterwerk.

Erwin Köstler (Übersetzung)

geboren 1964, ist Übersetzer und freier Literaturwissenschaftler. Er lebt in Wien. Köstler übersetzt aus allen literarischen Gattungen, sowohl „klassische“ als auch zeitgenössische slowenische Literatur, Literatur von Kärntner Slowenen und Graphic novels. Er arbeitete  intensiv mit dem Drava Verlag zusammen und startete 1994 dort seine Werkausgabe Ivan Cankar in kommentierten Einzelbänden, die seinen Ruf als Übersetzer und innovativer Literaturvermittler begründete. 1999 wurde Köstler mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzer ausgezeichnet, 2010 erhielt er das Lavrin-Diplom des slowenischen Übersetzerverbandes, 2020 den vom Goethe-Institut Ljubljana zusammen mit dem Robert-Musil-Institut für Literaturforschung in Klagenfurt ausgelobten Fabjan Hafner-Übersetzerpreis.

Andreas Leben (Übersetzung)

geboren 1966 in Bleiburg/Pliberk, Kärnten. Studium der Slawistik und Volkskunde an der Universität Wien sowie an der Universität Ljubljana und an der Karls-Universität in Prag. 1995 Promotion in Wien. Seit 1997 literarischer Übersetzer. 2004–2010 Assistent für Slowenisch am Institut für Slawistik der Universität Wien, seit 2010 Professor slowenische Literatur- und Kulturwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Graz. 2016 und 2017 Mentor, seit 2018 Leiter und Supervisor des OeAD Sommerkollegs Literarisches Übersetzen (Deutsch-Slowenisch-Deutsch). Mehrfach ausgezeichnet mit Arbeitsstipendien und der Übersetzungsprämie der Sektion Kunst im Bundeskanzleramt bzw. des BMUKK.

Pressestimmen

Es geht um das Gefälle zwischen deutschen Waldgroßgrundbesitzern und slowenischen Arbeitern und Bauern, aber noch um viel mehr als um Familienzwiste, Generationenkonflikte, Einzelschicksale –Ein sehr spannendes literarisches Wimmelbild, in dem man sich auch gut verlieren kann.
[Quelle: Judith Hoffmann, Ö1]

Die Geschichte[...] entwickelt eine immense eigene Kraft, die keine zusätzlichen Erklärungen braucht. Diese 570 Seiten haben es in sich.
[Quelle: Stefanie Panzenböck, FALTER]

Vinko Möderndorfer hat mit „Die andere Vergangenheit“ ein Opus magnum geschaffen, in dem er souverän die verschlungenen Fäden seiner Figuren und die Geschichte Jugoslawiens und des Kommunismus verwebt zu einem opulenten Erzählteppich...
[Quelle: DIE PRESSE]

Ein großes Buch über die Utopie des friedlichen Zusammenlebens und die bittere Realität.
[Quelle: APA]

In seinem Buch zeichnet Vinko Möderndorfer mit viel Fingerspitzengefühl ein vielschichtiges Porträt des slowenischen Dorfes Dolina und seiner Einwohner, gekennzeichnet von politischen Konflikten, aber auch – wie könnte es anders sein – viel Liebe. Erwin Köstler und Andreas Leben haben feinfühlig übersetzt. Ein Wälzer, der sich lohnt!
[Quelle: ECO.NOVA]

Möderndorfer präsentiert ein Panoramagemälde, vielgestaltig, sich stetig selbst Fragen stellend, dabei nie postmodern verschmockt, und mit manchen Exkursen, die im Nachhinein als schlüssige Erklärungen heranzuziehen sind. (...) Nicht selten ist „Die andere Vergangenheit“ in einem pittoresk-magischen Duktus geschrieben. Möderndorfer geht in seinem Epos eines ganzen Landes, mehrerer Generationen, mehrerer Ideologien und vieler Irrtümer, Vorurteile und sich verzweigender Emotionen sanft mit seinen Figuren um, auch mit den verabscheuungswürdigen.
[Quelle: Alexander Kluy, BUCHKULTUR]

Auf mehr als 700 Seiten spiegelt sich fast das ganze 20. Jahrhundert, ohne dass in Schwarz-Weiss-Malerei verfallen wird; zwischendurch holt der Autor den Leser in die Gegenwart und reflektiert über Vergangenheit, Schuld, Vergeltung und seine Probleme beim Schreiben. Die teils drastischen Beschreibungen von Folterungen und Krieg sind nichts für ganz zartbesaitete Leser, zeigen aber nur die Realität.
[Quelle: Helga Winkelmann, EKZ]

Vielschichtig und elegant.
[Quelle: GRAZETTA]

Der über 750 Seiten starke Roman „Die andere Vergangenheit“ gilt als Viktor Möderndorfers stärkstes Buch, und es ist daran auch viel zu loben: Möderndorfer arbeitet auf großer Leinwand und zeigt anhand einer kleinen, fiktiven Gemeinde die für die Geschichte des Landes Slowenien prägenden Jahre zwischen 1920 und 1990.
[Quelle: Oliver Herzig, BÜCHER BÜCHER BÜCHER FORUM]

Möderndorfers literarisches Gemälde zeichnet sich durch die geschickte Verschränkung der Erzählung mit einer Rahmenhandlung rund um den Autor in der Gegenwart aus, sowie durch seine philosophischen Einschübe zur Vergangenheit und ein sehr realistisch verschlungenes Geschehen.
[Quelle: Stefan May, Ö1 EX LIBRIS]

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