H. C. Artmanns letztes Werk: ein pfiffiges Märchen für junggebliebene Erwachsene und solche, die es noch werden wollen ...
Der Bauer Geppone und seine Familie nagen am Hungertuch. Schuld an der Misere ist der Herr Norrrdwind, der noch im Wonnemonat über die Felder pfeift und sich bei Gott nicht wie ein Mailüfterl gebärdet. So faßt sich der geplagte Landmann ein Herz und wird kurzerhand bei dem windigen Gesellen vorstellig, um ihm sein Leid zu klagen. Er findet ein offenes Ohr bei Frau Holla, Norrrdwinds Gattin, die ihm ein silbernes Kästchen-deck-dich überreicht, das im Notfall mit jeder Menge Speis und Trank aushelfen soll. Geponne bringt das spendable Kisterl nach Hause, nicht ohne es zuvor ausgiebig getestet zu haben, und die Familie scheint aller Sorgen enthoben. Doch das Glück währt nicht lange, denn vom Duft des Bratens angezogen, findet sich der Herr Pfarrer ein und versteht es flugs, Geppones gutgläubiger Gattin das Kleinod abzuluchsen …
Wird sich Frau Holla ein weiteres Mal erbarmen? Gibt es vielleicht ein güldenes Kästchen, das noch bemerkenswertere Stückeln spielt? Und haben die Bauersleute gelernt, den Finten der gierigen Geistlichen zu widerstehen, oder müssen am Ende vier beherzte Rugbyspieler auftreten, um mit einiger Schlagkraft dem üblen Spiel ein Ende zu bereiten?
Das Operlibretto „Der Herr Norrrdwind“ ist H. C. Artmanns letzter Text. Es ist ein luftig-lustiges und reichlich unverschämtes Spiel mit den höheren Herren (und Damen) im Himmel und auf Erden auch.
Erhältlich als
Hardcover
mit bildern von herbert brandl
96 Seiten
Format: 110 x 190
ISBN: 9783701714100
Erscheinungsdatum: 01.01.2005 €
15,00
inkl. MwSt.
Was verbindet Wolframs von Eschenbach Versepos Parzival, Richard Wagners Oper Parsifal und Mozarts/da Pontes Oper Don Giovanni? Alle drei Werke sind wichtige Prätexte für Julian Schuttings Gralslicht, ein idealtypisches Beispiel für gekonntes postmodernes Spiel mit intertextuellen Bezügen. Die Figuren P (Parzival/Parsifal), K (Cundrie/Kundry) und G (Don Giovanni/Gurnemanz) verhandeln darin die Beziehung zwischen Mann und Frau, den Kuss als Versuchung oder Erlösung, die Mitleidsfrage, Schuld, Unterlassung und Wagners Antisemitismus und Misogynie. Neben theoretischen Fragen zu Konzepten, Kriterien, Formen, Bezugsfeldern und -möglichkeiten sowie Funktionen von Intertextualität werden in dieser Studie rund 230 intertextuelle Verweise entschlüsselt und interpretiert.
Unveröffentlichtes, Unbekanntes und Verstreutes bringt der Band "Drama und Essays", der die Gesamtausgabe der Werke von George Saiko fortsetzt. Er bereichert für den Leser sein Schriftstellerporträt, weil er zum bekannten Romancier und Erzähler den weniger bekannten Essayisten und den unbekannten Dramatiker ergänzend hinzufügt.
Unveröffentlicht ist besonders Saikos einziges Drama "Hof- und Personalnachrichten". Es steht in der österreichischen Komödien-Tradition von Johann Nestroy bis Hugo von Hofmannsthal. Seine witzigen Personentypen und komischen Situationen sind ohne die Welt und die Menschen Wiens zur Zeit der k. u. k. Monarchie kaum denkbar. Die geplante Uraufführung 1938 im Theater in der Josefstadt wurde durch Hitlers Einmarsch verhindert.
Unveröffentlicht oder unbekannt sind auch Saikos kunsthistorische Essays aus den dreißiger Jahren. Sie überraschen durch fachlichen Kunstsinn und persönliches Engagement für jene Werke des Kubismus, Surrealismus und Expressionismus, die damals als "entartete Kunst" abgelehnt wurden, heute aber Weltkunst sind. Saikos subjektives Urteil hat inzwischen die Geschichte bestätigt.
Versteut sind vor allem seine Essays zur Kultur, zur Literaturgeschichte und zum Film. Zutiefst österreichisch, aber zugleich höchst persönlich fällt Saiko seine Urteile und entwickelt seine eigenwilligen Gedanken. Soweit möglich liegen allen Texten die Originalfassungen des Autors zugrunde.
Erhältlich als
Hardcover
Sämtliche Werke Band IV
296 Seiten
Format: 140 x 215
ISBN: 9783701704347
Erscheinungsdatum: 01.01.1986 €
22,00
inkl. MwSt.