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Hans Eichhorn - Unterwegs zu glücklichen Schweinen

Gedichte

Gedichte vom Aufbegehren der Dinge gegen die gewohnten Zusammenhänge.

Hellblauer Kleiderbügel, dein Elefantenherz schreit nach Beachtung. So lautet das Motto des neuen Lyrikbandes von Hans Eichhorn, in dem sich 50 Jahre Lebenserfahrung verdichten. Hans Eichhorn malt poetische Stillleben, in denen es unversehens laut wird, weil etwas sein Recht reklamiert, auf sein Dasein aufmerksam zu machen: ein Ding oder ein Mensch oder ein schlauer Spruch. Die Waschmaschine bricht rumpelnd in die Beschaulichkeit eines Winternachmittags, ein Möwenschrei fährt schneidend in die Ruhe des Sees, das Kind setzt dem sinnenden Kopf eine Spielzeugpistole an die Schläfe. Gewohnte Bilder zerspringen und arrangieren sich neu. Alltagsgegenstände verschaff en sich mit Nachdruck Gehör, fordern ihren Platz unter den nennenswerten Dingen. Der Dichter sieht zu, was der Zeitfl uss in seine Reuse spült, was der neue Wind vorbeibringt. Hier haben wir ein Lebensgefühl, etwas zwischen Staunen und Panik und nicht ganz Dazugehören, was ja ein Synonym für Dichter ist. Peter Hamm über Hans Eichhorn

Book details

136 pages
format:110 x 190
ISBN: 9783701714445
Release date: 01.02.2006

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Authors
Hans Eichhorn

born in 1956 in Vöcklabruck, lives as fisherman and freelance writer by the Attersee. Numerous awards, most recent the Lyric Prize of Upper Austria 2005.

Press
Luzide und pointiert destilliert Eichhorn seine lyrischen Morgengaben aus dem Atterseewasser, fängt er den bezaubernden Duft des Sommers ein, dessen Erlöschen sich mählich ankündigt, als ob Poesie ohne Vergänglichkeit nicht sein könnte. [...] Wo keine Geschichten zu erzählen sind und sich Dinge stumm dem Namenlosen preisgeben, setzt Eichhorn seinen lyrischen Hebel an, um der Ästhetik zu unverhofften Sternstunden zu verhelfen. [...] Ja, es rauscht. In den Ohren, in den Augen, in der Mundhöhle, wenn man so sagen darf. Oder so sagen dürfte wie Hans Eichhorn, der mit seiner jüngsten Publikation aufhorchen lässt.
Walter Wagner, LITERATUR UND KRITIK

Voller Hoffnung auf einen guten Fang wirft Eichhorn geduldig seine Sprachnetze aus. Und holt dabei Dinge aus der Tiefe, die den Leser oft irritieren, manchmal enttäuschen, aber auch ein ums andere Mal zum Staunen bringen.
Michaela Schmitz, RHEINISCHER MERKUR

Blühende Lichtnelken...Der Blick der Gedichte fällt auf einen banalen Alltag und auf eine das Ich irritierende Umformung der Natur durch die Zivilisation.
Paul Jandl, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

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The seasons come and go and the fight with and for life calmly continues. All loved ones live, they say. The house protects us as it confines us, two people united for a timeless moment – while feeling abandoned at the same time. Daliy life is difficult to master, memories arise, chemotherapy begins just like the search for one’s self. Or is it a search for you? The new season comes, and all loved ones live… Hans Eichhorn’s strong emotions and images reveal a world of estrangement, illness and hope. Brilliant!

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A man and a woman meat each other – let’s call them Georg and Renate – she is a non-smoker, he is a non-alcoholic. Both are searching for … - what ever people are searching for: for themselves, for each other, for work. In an advertising agency, they are searching for somebody, too, because the agency was given the task to develop a marketing strategy for a former extermination camp in order to enlarge attendance. What a nice opportunity for Georg and Renate to run into each other. This is how it could have been. Then, Hans Eichhorn would have written a romance. But he hasn’t, only almost. In fact Hans Eichhorn demonstrates how easy it could be to write a romance, because language and words enable to move and to overcome all kind of distance – there is no means of movement that is more convenient than words. Nevertheless, words are fugitive and make blind for the truth – blind for everything in between Georg and Renate which separates them from each other.

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Die Liegestatt ist Anker wie Angelpunkt einer Reise ohne Anfang und ohne Ziel. Ohne sich zu bewegen, nimmt der Text Fahrt auf, kommt von einem Ort zum anderen Ort und sammelt auf seinem Weg Strandgut auf: ein Wasserkocher, das Bohrgeräusch im oberen Stockwerk, ein Tretroller, die zerquetschte Wespe zwischen den Jalousienblättern. Beobachtungen und Erinnerungsbilder aus einer Welt der kleinen Dinge und Sensationen, die zu Wörtern gerinnen. Wörter wiederum, die Beobachtungen und Erinnerungsbilder hervorrufen, aus denen sich eine Welt zusammensetzt: „Noch mehr zu verhandeln, noch mehr Segelboote, die aufzutakeln sind.“ Hans Eichhorn schreibt mit „Die Liegestatt“ das Logbuch einer Expedition im Stillstand, in der Bewegungslosigkeit. Die Seekarte ist der geweißte Plafond über dem Ich, das im Liegen sich und die Welt vermisst. Vermisst, im doppelten Sinne: Denn die Welt ist immer der andere Ort, wo man gerade nicht ist, „und sobald du hineingreifst, zerplatzt das Gebilde“. So steht diese Reise wie jede andere unter dem Motto: „Trag bitte die Altkleider in den Keller und bring die fertig geschleuderte Kochwäsche zum Aufhängen mit!“

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