Vorlesungen zur österreichischen Literatur 1945 bis 1990
Nie wurde der Zusammenhang von österreichischer Identität und österreichischer Literatur so augenfällig wie nach 1945. Und niemand hat diesen Zusammenhang zwischen Literatur und den mentalitätsgeschichtlichen und politischen Rahmenbedingungen, unter denen sie entstanden ist, so deutlich herausgearbeitet wie Wendelin Schmidt-Dengler. Er hat mit „Bruchlinien“ einen Begriff geprägt, der die österreichische Nachkriegsliteratur in ihren Entwicklungen und Verwerfungen auf den Punkt bringt. Und er hat ein Werk hinterlassen, das besser als jedes andere zeigt, wie lustvoll und lebendig sich über Literatur reden und nachdenken lässt: begeistert und begeisternd.
Die Neuausgabe von „Bruchlinien“ macht den Auftakt zu einer 2-bändigen Ausgabe von Wendelin Schmidt-Denglers legendären Vorlesungen zur österreichischen Literatur der Gegenwart.
Barmherzigkeit – was hat dieser Begriff in unserer Gesellschaft für eine Bedeutung? Oder hat er gar keine mehr? Dimitré Dinev hat sich in vier kurzen Essays mit dieser Thematik beschäftigt. Er erzählt von persönlichen Erlebnissen, von Bettelkindern, die in den Westen verschleppt dem Kapitalismus dienen, von einem Land, in dem man anstelle von Frieden von Sicherheit spricht …
Dimitré Dinev skizziert eine Gesellschaft, die nicht barmherzig sein kann, und stellt ihr ein Ich gegenüber, das bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Pointiert und gleichnishaft verpackt er eben diese Verantwortung in Geschichten, Fragestellungen, eingängige Thesen.
Erhältlich als
Klappenbroschur
Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
80 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701731473
Erscheinungsdatum: 17.02.2010 €
20,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
80 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701743957
Erscheinungsdatum: 17.02.2010
„Der große Edle der Wiener Lässigkeit“ – so wurde Falco einst von H.C. Artmann bezeichnet, der nicht daran zweifelte, dass Falco ein Dichter war. Und das ist das Kernthema dieses Buches: Falco, der Poet. Mit seinen Sprachmischungen, dem berühmt-berüchtigten Manhattan-Schönbrunner-Deutsch galt er als Erneuerer und Verknüpfer von Elementen der internationalen Sprachkunst. Er war das missing link zwischen Pop und Avantgarde, zwischen Schlager und Experiment, zwischen lokalem Slang und Esperanto. Wo anders findet man Zeilen wie „der schlange kur / ist nur l’amour / for sure / / der schlange kur / toujours / anacondamour“? Acht namhafte Germanisten, darunter Klaus Kastberger, Günter Zimmermann und Peter Ernst. widmen sich der poetologischen Ebene von Falcos Texten und fördern überraschende Ergebnisse ans Licht. Wie auch anders, denn die Legende lebt!
Österreich : Deutschland - Kurze Geschichte einer schwierigen Nachbarschaft
Eine informative wie vergnügliche Zeitreise durch 2000 Jahre österreichisch-deutsche Geschichte
Zwischen Nibelungentreue und Piefkeschmäh: Was verbindet Deutsche und Österreicher, was trennt sie voneinander? Und wann genau begannen die Gegensätze sich herauszubilden? Die Antworten führen durch die lange Vorgeschichte bis in die Gegenwart: von der Hermannsschlacht, über Martin Luther, Königgrätz, den Ersten Weltkrieg und den „Anschluss“ 1938 bis zur Wende von 1989 und zum Schulterschluss im vereinten Europa.
Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen, Mythen, Klischees und Vorurteile werden aber auch abseits der großen historischen Ereignisse betrachtet. Die Autoren zeigen, wie sich kulturelle Sonderwege und Mentalitätsunterschiede nachvollziehen lassen in Tradition, in Sprache und Film, in den Berg- und Talfahrten des Tourismus und den sportlichen „Ersatzschlachten“ von Cordoba bis zur Europameisterschaft.
Ernsthaft, unaufgeregt, kurzweilig: eine Rückschau mit Gelassenheit.
Erhältlich als
Hardcover
mit zahlreichen Fotos
304 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701731800
Erscheinungsdatum: 17.02.2010 €
21,90
inkl. MwSt.
Das Musiktheater des Nikolaus Harnoncourt, von Monteverdi bis Strawinski: Ein Leben im Spiegel der Oper.
Mehr als 400 Jahre ist die Oper nun alt, und wenn sie bis heute immer noch jung geblieben ist, dann liegt das an Künstlern wie Nikolaus Harnoncourt und seinem unermüdlichen Bemühen um die Erneuerung der Kunst und unseres Verständnisses von Kunst. Sein 80. Geburtstag ist eine gute Gelegenheit, seinen Weg durch die bunte Welt der Oper zu verfolgen und an zahlreichen Beispielen, von Monteverdis „L’Orfeo“ über Mozarts „Figaro“ bis zu Strawinskis „The Rake’s Progress“, zu erfahren, wie lebendig Oper sein kann.
Oper ist ein Theater für alle Sinne, kein verstaubtes Relikt der Vergangenheit, keine leere Tradition und schon gar keine Spielwiese für elitäre Eitelkeiten. Text, Musik, Schauspiel und das Bild der Bühnenwelt verschmelzen in der Oper zu einem einzigartigen Kosmos, in dem sich die menschliche Natur spiegelt. Und darum ist Oper letztlich eine Notwendigkeit, wie jede Kunst. Das beweist Nikolaus Harnoncourt von Mal zu Mal, mit Leidenschaft, Intelligenz und Überzeugung. Dieses Buch legt dafür ein spannendes Zeugnis ab.
Erhältlich als
Hardcover
mit zahlreichen Abbildungen
496 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701731541
Erscheinungsdatum: 30.10.2009 €
32,00
inkl. MwSt.
E-Book
mit zahlreichen Abbildungen
496 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701744756
Erscheinungsdatum: 30.10.2009
Eine junge Frau hat Liebeskummer, sie sucht Rat - ausgerechnet bei Immanuel Kant, dem großen Denker und Hagestolz.
Im August 1791 schreibt Maria von Herbert aus Klagenfurt einen Brief an Immanuel Kant nach Königsberg. Sie bittet den alternden Junggesellen inständig um Trost und Rat – sie hat Liebeskummer. Das ist historisch belegt. Kants junger, redseliger Assistent antwortet ihr im Auftrag des großen Meisters und er geht dabei freilich vor allem auf Probleme ein, die die junge Frau gar nicht plagen. Das ist brandstetterisch belegt. Aus der „Menschenkunde in pragmatischer Hinsicht“ sinniert er über allerlei Sonderbares, Absonderliches und Kurioses. Etwa über die Frage, ob man Kant bewundern kann, wenn man Goethe bewundert (und umgekehrt). Oder die Vorstellungen des Philosophen vom „schönen Geschlecht“, das ihm wohl gefällt, das ihn aber nicht weiter interessiert. Und nicht zuletzt über die Frage, die zumindest uns alle betrifft: Wie werde ich meinen Liebeskummer los?
Alois Brandstetters „Einbriefroman“ ist launig und nachdenklich, gewitzt und klug, voller Spott und voller Weisheit. Dieses Buch ist Trost und Rat, vor allem aber ein großes Vergnügen.
Ein Mann stolpert eines Morgens über eine Annonce, in der jemand auf dem freien Markt, der in Bulgarien Einzug gehalten hat, seine Dienste als Scharfrichter anbietet. Der Mann ist neugierig und fünfzig US-Dollar sind schließlich nicht viel für eine einmalige Erfahrung – auch wenn es um das Leben geht. Viktorija wiederum kostet die Liebe den Kopf: Was als Romanze per E-Mail beginnt, endet in einer Schachtel im Kühlschrank ... Apropos: Was macht man in Bulgarien, wenn der Kühlschrank leer ist und der Hunger droht? Nicht weiter schlimm, solange es Opa noch gibt ... Wozu hat man schließlich eine Großfamilie?
Wundern Sie sich nicht, in Bulgarien ist vieles anders, aber längst nicht alles verkehrt. Und genau davon handeln die Geschichten, die Alek Popov so wunderbar zu erzählen weiß und die dieses Buch versammelt.
Wo bei anderen der Spaß aufhört, beginnt bei Alek Popov der Irrwitz. Er ist ein begnadeter Satiriker, scharfsinnig und unterhaltsam, ein Meister des Slapstick, der über den Abgründen tanzt. Das ist gnadenloser Humor: Humor für Fortgeschrittene.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann
288 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701715251
Erscheinungsdatum: 15.09.2009 €
25,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann
288 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701744718
Erscheinungsdatum: 15.09.2009
Lebenswege rebellischer Frauen, die ihr Gewissen über das Gesetz stellten.
Wenn sie kompromisslos für ihre Überzeugung eintreten und sich über gesellschaftliche und politische Konventionen hinwegsetzen, sind Männer Helden – und Frauen fanatisch. Michaela Karl porträtiert Frauen, die wie Antigone im antiken Mythos ihr Gewissen über das Gesetz stellten. Die sich couragiert für Frauen- und Menschenrechte, für Freiheit und Frieden einsetzten – wenn nötig, auch mit Gewalt. Ihr hoher moralischer Anspruch an sich selbst und andere bewahrte sie jedoch nicht vor Fehlentscheidungen, doch trugen sie ohne Furcht die Konsequenzen ihres radikalen Handelns.
Mit feinem Gespür für innere Widersprüche und Selbstzweifel zeichnet Michaela Karl auf der Grundlage von Briefen, Tagebüchern, Schriften und Erinnerungen beeindruckende Lebenswege gegen den Strom nach:
Charlotte Corday, die Mörderin Jean Paul Marats
Mathilde Franziska Anneke, die badisch-pfälzische Amazone
Harriet Tubman, der Moses ihres Volkes
Bertha von Suttner, die Streiterin für den Weltfrieden
Vera Figner, die Gefangene des Zaren
Clara Zetkin, die Grande Dame der deutschen Arbeiterbewegung
Emmeline Pankhurst, die Queen der Suffragetten
Constance Markievicz, die rebellische Gräfin
Emma Goldman, die gefährlichste Frau der Vereinigten Staaten
Tina Modotti, die Jeanne d’Arc mit der Kamera
Tamara Bunke, die Companera Che Guevaras
Phoolan Devi, die Königin der Banditen
Erhältlich als
E-Book
mit zahlreichen Abbildungen
272 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701742
Erscheinungsdatum: 15.09.2009
Hardcover
mit zahlreichen Abbildungen
272 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701731503
Erscheinungsdatum: 15.09.2009 €
21,90
inkl. MwSt.
Treffen sich zwei, nennen wir sie Georg und Renate, sie Nichtraucherin, er Antialkoholiker. Beide sind sie auf der Suche nach … - na? Nun, was man halt so sucht! Sich selbst, einander, Arbeit. In einer Werbeagentur zum Beispiel, denn auch dort wird jemand gesucht, nachdem man von der Leitung der Gedenkstätte, des ehemaligen Vernichtungslagers, den Auftrag erhalten hat, eine Marketingstrategie zu entwickeln, um die Besucherzahlen zu steigern. „Umwegrentabilität“, „Nachhaltigkeit“, „Imagegewinn“ – und für Georg und Renate noch dazu eine gute Gelegenheit, sich über den Weg zu laufen, sich zu treffen.
So könnte es sein. Dann hätte Hans Eichhorn also einen Liebesroman geschrieben. Hat er aber nicht, nur fast. Hans Eichhorn demonstriert vielmehr, dass es einfach wäre, einen zu schreiben, weil man mit Sprache schnell vom einen zum anderen kommt und jede Distanz überwindet, weil es kein praktischeres Fortbewegungsmittel gibt als das Wort. Aber auch kein flüchtigeres, keines, das einen so blind macht für die Wirklichkeit, für alles das, was zwischen Georg und Renate liegt und sie trennt.
Von der Ruhe zum Sturm: ein verstörender Roman - facettenreich und plastisch.
Eigentlich beginnt alles ganz harmlos. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Paul Wukitsch ist mit einer Intelligenz ausgestattet, die ihresgleichen sucht. Seine Mutter ermöglicht ihm ein Theologiestudium, doch Pauls Skepsis dem System Kirche gegenüber hat einige Verstöße und schließlich seinen Ausschluss aus dem Priesterseminar zur Folge … Auch Alexander Altmann macht eine abweichende Karriere. Er hat zwar reich geheiratet, doch als seine Frau Ulla Selbstmord begeht und damit einen Skandal heraufbeschwört, wendet sich das Blatt … Zwei Lebenswege, wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten. Als diese Wege sich kreuzen, nimmt die Geschichte einen überraschenden Verlauf …
Peter Rosei spannt den Bogen vom Beginn des 20. bis in das 21. Jahrhundert. Kaleidoskopartig angeordnet bilden seine Figuren ein dichtes Tableau spannungsreicher Verhältnisse. Lakonisch und doch mit der ihm eigenen Musikalität beschreibt Rosei die Wirkung eines übergeordneten Systems auf das Individuum und erzählt vom langsamen Heranreifen fantastischer und ganz und gar vorstellbarer Katastrophen.