Andrea Maria Dusl - Boboville
Bobos denken liberal und leben konservativ. Doch für einen Stadtteil kann ein Boboschwarm so verheerend sein wie für exotische Länder ein Touristeneinfall.
Sie ist ewig auf der Suche, sie landet überall, aber sie kommt nie an. Denn sie lebt in Boboville. Sie ist eine von denen, vor denen ihre Eltern immer gewarnt haben. Eine Ich-Erzählerin, schwer erkrankt an Geschichtengier, Dinggeschichtengier, Ideengeschichtengier. Komplett meschugge. Sie hängt an den Bars, fließt durch die Lounges und zappelt über die Dancefloors. Und wie allen anderen in Boboville ist sie ständig auf der Suche. Nach der Explorergitarre, dem Teiggesicht mit dem Lendenfett, der Geschichte von Hiram Abif, nach dem Zappa-Bootleg. Sie sucht Anouk Aimée, in der Version von 8½, die Freitag-Tasche mit dem gelbgrünen B, das Teufelsgesicht von Coop, die vier Daiquiri in der Floridita, den brennenden Elmar. Wie all die anderen lebt sie in der Stadt in den Städten. In Boboville. Im postmodernen Stadtroman begleiten wir die Protagonistin auf ihrer alltäglichen Odyssee. In aberwitzigen Episoden taumelt die Autorin durch die Gesellschaft der Bobos, der bourgeoisen Bohemiens. Wir begegnen dem Hippiebäcker mit dem LSD-farbenen Haar, dem Dichter mit dem scharfen Messer, dem Kanzler und dem Kletterer. Sie landen überall, aber sie kommen nie an. Denn sie sind längst da. In der Stadt in den Städten. In Boboville.
Erhältlich als
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Hardcover
2. Auflage
240 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701715015
Erscheinungsdatum: 04.02.2009
€ 15,00 inkl. MwSt.