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Coverabbildung von "Man darf nicht leben, wie man will"

Gerhard Fritsch Klaus Kastberger (Hg.) Stefan Alker-Windbichler (Kommentar) - Man darf nicht leben, wie man will

Tagebücher

Es ist Zeit für die Wiederentdeckung eines radikalen Autors.

Wer war Gerhard Fritsch? Einer der bedeutendsten österreichischen Autoren der Nachkriegszeit, in einem Atemzug zu nennen mit Hans Lebert oder Thomas Bernhard? Ein reger Literaturfunktionär, der als Rezensent, Herausgeber, Lektor und Mitglied zahlreicher Jurys den Betrieb seiner Zeit maßgeblich beeinflusste? Ein Getriebener, der dreimal verheiratet und Vater von vier Kindern war und sich schließlich in Frauenkleidern erhängte? Der früh verstorbene Autor von „Moos auf den Steinen“ und „Fasching“ war all das und noch mehr: Seine Tagebücher gewähren uns erstmals Einblick in Schaffenskrisen, Höhenflüge und private Travestieträume. Vor allem aber zeigen sie uns Gerhard Fritsch als unermüdlich Schreibenden und ermöglichen eine völlig neue Lektüre seines Werks.

Erhältlich als

  • Hardcover
    mit einem Vorwort von Klaus Kastberger. Transkription von Stefan Alker-Windbichler
    264 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701717057
    Erscheinungsdatum: 12.02.2019
    26,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    264 Seiten
    ISBN: 9783701746095
    Erscheinungsdatum: 12.02.2019

    Empfohlener Verkaufspreis
    16,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Gerhard Fritsch

geboren 1924 in Wien, gestorben 1969 in Wien. Nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg studierte er Geschichte und Germanistik. Verlagslektor, Bibliothekar, ab 1958 freier Schriftsteller und Literaturkritiker. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte mehrere Gedichtbände sowie die Romane „Moos auf den Steinen“ (1956) und „Fasching“ (1967), postum erschien „Katzenmusik“ (Residenz, 1974).

Klaus Kastberger (Hg.)

geboren 1963 in Gmunden, studierte Germanistik und Geschichte in Wien. 1996–2015 arbeitete er am Literaturarchiv der ÖNB, seit 2015 Professor für neuere deutschsprachige Literatur am Franz-Nabl-Institut sowie Leiter des Literaturhauses Graz. Klaus Kastberger ist derzeit Mitglied der Jury des Bachmann-Preises.

Stefan Alker-Windbichler (Kommentar)

geboren 1980 in Wien, studierte Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft und ist Leiter der Fachbereichsbibliothek Germanistik, Nederlandistik und Skandinavistik der Universität Wien. Er hat ausführlich zu Gerhard Fritsch geforscht und publiziert.

Pressestimmen

Die Ausgabe seiner Tagebücher zeigt das von Selbstzweifeln zerfurchte Leben des österreichischen Schriftstellers. (…) Fritsch leidet, doch gelingen ihm zwischendurch tödlich genaue Sätze.
[Quelle: Willi Winkler, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG]

Die Tagebücher Gerhard Fritschs sind dezidiert als intime Bekenntnisse zu sehen, nicht als Chronik für die Nachwelt.
[Quelle: Sebastian Gilli, FALTER]

Fritschs Tagebücher veranschaulichen, was es heißt ein hochbegabter und zugleich zutiefst zerrissener Mensch zu sein.
[Quelle: ZIB, ORF]

Kaum ein Autor ist zu seinem 50. Todestag so lebendig wie Gerhard Fritsch mit seinen Tagebüchern.
[Quelle: DIE PRESSE]

Die Tagebücher zeigen ihn als einen hochbegabten zugleich zutiefst zerrissenen Menschen. Dass sein Hang zu Frauenkleidern, seine Lust am Transvestitismus, eine zutiefst existenzielle Dimension für ihn hatten, wird mit diesem Buch erstmals unmissverständlich deutlich.
[Quelle: ORF BESTENLISTE]

Gerhard Fritsch zählte zu den prägendsten Gestalten der österreichischen Nachkriegsliteratur.
[Quelle: Katja Grasser, ORF KULTURMONTAG]

Ein Coming-out, bevor es den Begriff gab.
[Quelle: DEUTSCHLANDFUNK KULTUR]

Von den sowjetischen Panzern in Budapest schwenkt die Aufmerksamkeit nach Venedig: zu Wolkenbruch und Zahnschmerzen. Den privaten Charakter der Aufzeichnungen beweisen solche Sprünge. Fritsch baut nicht heimlich für die Nachwelt vor. Er kokettiert nicht und betreibt kein Wörterringen. Wortwiederholungen und ungehemmte Redundanz im Register der Empfindungen (eines Genervten) zeigen den uneitel-flüchtigen Alltagsrezensenten.
[Quelle: Jamal Tuschik, FAUST KULTUR]

Man lernt einen Schriftsteller und einen Menschen kennen, der gesellschaftlich und politisch sehr reflektiert ist (…).
[Quelle: Insa Wilke, WDR3, GUTENBERGS WELT]

Er war einer der bedeutendsten österreichischen Autoren der Nachkriegszeit. (…) Anhand seiner nun erschienenen Tagebücher kann man ihn neu entdecken. 
[Quelle: KRONENZEITUNG]

Fritsch war ein maßgeblicher Repräsentant des Literaturbetriebs, missbrauchte aber diese Macht nicht, wie der Germanist Klaus Karstberger im Vorwort betont. Fritsch förderte junge Dichter wie den noch unbekannten Thomas Bernhard. (…)
[Quelle: Christian Pichler, OÖ VOLKSBLATT]

Er musste sich in Schürzen und Mieder kleiden, um bei sich selbst anzukommen. Man lernt den 1969 tragisch verstorbenen österreichischen Schriftsteller Gerhard Fritsch in seinen Tagebüchern ganz neu kennen.
[Quelle: Paul Jandl, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG]

Un aspetto che poi colpisce il lettore dei giorni nostri è la forte attinenza con l’attualità.
[Quelle: Stefano Apostolo, OSSERVATORIO CRITICO DELLA GERMANISTICA]

Freunde der österreichischen Literatur und literaturwissenschaftlich Interessierte finden hier reichlich Material.
[Quelle: Andrea Kathrin Kraus, KREUZER]

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