Cornelius Hell wird mit dem Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung 2018 ausgezeichnet.
"Cornelius Hell ist neben seiner Tätigkeit als Literaturkritiker und Publizist seit rund 20 Jahren Übersetzer und Vermittler von Literatur aus dem Litauischen. Als solcher erhielt er bereits zahlreiche Auszeichnungen von litauischer wie österreichischer Seite. Mit dem Österreichischen Staatspreis wird nun sein Lebenswerk als literarischer Übersetzer gewürdigt, das einen Querschnitt durch die zeitgenössische litauische Literatur darstellt. Beispielhaft erwähnt seien hier die historische Fiktion von Undiné Radzeviciute (u. a. Fische und Drachen, dt. 2017, Residenz; und Das Blut ist blau, dt. 2019, Residenz) mit ihrer minimalistischen, stark rhythmisierten Sprache oder der kraftvolle, durch eine geradezu soghafte Verbindung von Ironie, Scharfsinn und unerwartetem Einfall gekennzeichnete Stil von Giedra Radvilaviciute, einer der wichtigsten Essayist/inn/en Litauens. Dank seiner großen stilistischen und idiomatischen Sicherheit und seiner Fähigkeit, den Ton des Originals präzise zu treffen, findet Cornelius Hell in seinen Übersetzungen überzeugende, natürlich klingende Lösungen, was nicht zuletzt deshalb eine besondere Leistung darstellt, weil sich das Deutsche strukturell stark vom Litauischen unterscheidet."
Weitere Infos