geboren 1968, Studium der Literaturwissenschaften in Wien, Berlin und Jerusalem. Leiter des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek.
Rudolf Wacker (1893–1939) gilt als einer der wichtigsten österreichischen Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“. Im August 1914 wurde er eingezogen, vor dem Krieg war er Kunststudent in Wien und Weimar. Im Gefangenenlager im sibirischen Tomsk, wo er fünf Jahre zubrachte, entwickelte er erstmals eine eigenständige Bildsprache. Nach Bregenz kehrte er erst im September 1920 zurück. Künstlerisch verdichtete er seine Erlebnisse und Erfahrungen in Stillleben, Selbstporträts und Landschaften. Gleichzeitig zog ihn die Kunst der jungen Sowjetunion magisch an. Der Band zeigt eine umfassende Auswahl seiner Werke sowie erstmals alle bekannten Zeichnungen, die im Lager entstanden sind. Daneben machen Fotografien, Tagebücher und Briefe deutlich, wie prägend die Kriegs- und Lagererfahrungen für Rudolf Wacker waren.