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Coverabbildung von "Aus Franzensbad. Das Gemeindekind"

Marie von Ebner-Eschenbach Evelyn Polt-Heinzl (Hg.) Daniela Strigl (Hg.) Ulrike Tanzer (Hg.) - Aus Franzensbad. Das Gemeindekind

Das vielfältige Werk der Marie von Ebner-Eschenbach mit seiner feinen Psychologie und seiner klar formulierten Gesellschaftskritik verdient eine aktuelle Lesart. Gerade die Geschichte von Pavel, dem „Gemeindekind“, der von der Gemeinschaft ausgestoßen wird, dem aber gegen alle Widerstände ein sozialer Aufstieg gelingt, ist von bestürzender Modernität. Auch das unkonventionelle Debüt der Autorin – die 1858 anonym erschienene Briefnovelle „Aus Franzensbad“ – demontiert erfrischend scharf und voller Sprachwitz den damaligen Zeitgeist. Beide Werke zeigen ihren wachen Blick für die brennenden Fragen der Zeit und ihre kritische Haltung zu den Konventionen ihres eigenen Standes.

Erhältlich als

  • E-Book
    346 Seiten
    ISBN: 9783701744596
    Erscheinungsdatum: 27.03.2014

    Empfohlener Verkaufspreis
    4,99 inkl. MwSt.
  • Broschur
    Mit einem Vorwort und Kommentar von Ulrike Tanzer
    352 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701717217
    Erscheinungsdatum: 24.09.2019
    18,00 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Marie von Ebner-Eschenbach

geboren 1830, gestorben 1916, geborene Freiin (später Gräfin) Dubský, war eine der bedeutendsten österreichischen Schriftstellerinnen. 1848 heiratete sie ihren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach. Sie schrieb zunächst zahlreiche Dramen, ab 1876 aber vor allem Prosa, mit den "Dorf- und Schlossgeschichten" (1883) gelang ihr der Durchbruch. In ihren letzten Lebensjahren erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den ersten an eine Frau verliehenen Ehrendoktortitel der Universität Wien. Bei Residenz erschien 2014/2015 die vierbändige Leseausgabe.

Evelyn Polt-Heinzl (Hg.)

geboren 1960 in Braunau/Inn, Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie. Literaturwissenschaftlerin und Ausstellungskuratorin, zahlreiche Publikationen. Zuletzt erschienen: „Österreichische Literatur zwischen den Kriegen. Plädoyer für eine Kanonrevision“ (2012), „Bozena. Der Vorzugsschüler“ (2015) und „Erzählungen und Aphorismen“ (2015) (Hrsg.).

Daniela Strigl (Hg.)

geboren 1964 in Wien, Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte, Theaterwissenschaft. Essayistin, Literaturkritikerin, lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien, war Mitglied der Jury des Ingeborg Bachmann Preises (Klagenfurt) und Mitglied der Jury des Deutschen Buchpreises. Zahlreiche Preise: Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik 2001, Alfred Kerr Preis 2013, Berliner Preis für Literaturkritik 2015. Mitherausgeberin der Ebner-Eschenbach-Leseausgabe. Zuletzt bei Residenz erschienen: "Berühmt sein ist nichts. Marie von Ebner-Eschenbach. Eine Biographie." (2016) und  "Zum Trotz" in der Reihe "Unruhe bewahren" (2025).

Ulrike Tanzer (Hg.)

geboren 1967 in Steyr, Studium der Germanistik und Anglistik. Leiterin des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Briefedition, Literaturdidaktik. Zuletzt bei Residenz erschienen (Hrsg.).: „Erzählungen und Aphorismen“ (2015).

Pressestimmen

Es ist gut, es ist sehr gut, dass man die Werke der Ebner-Eschenbach in einem neuen Bild zu sehen bekommt.
[Quelle: Konrad Holzer, BUCHKULTUR]

Das vielfältige Werk mit seiner feinen Psychologie und klar formulierten Gesellschaftskritik verdient eine aktuelle Lesensart.
[Quelle: DER BAUER]

Wie hier stellt auch „Das Gemeindekind“ von Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) die Frage nach Determiniertheit durch Abstammung.
[Quelle: Christina Repolust, APROPOS]

Die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach erscheint uns heute erstaunlich modern.
[Quelle: Doris Losch, BRIKADA]

Unbedingt lesenswert.
[Quelle: Michael Hübl, BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN]

Die Geschichte von Pavel, dem ,,Gemeindekind", der von der Gemeinschaft ausgestoßen wird, dem aber gegen alle Widerstände ein sozialer Aufstieg gelingt, ist gerade heute von sehr nachdenklich machender Aktualität.
[Quelle: NACHRICHTEN DER SUDETENDEUTSCHEN IN BADEN¬-WÜRTTEMBERG]

ORF-Bestenliste April 2015, Platz 5: Ihr scharfer Blick auf soziale Lebensrealitäten, ihre klar formulierte Gesellschaftskritik und ihr psychologisches Einfühlungsvermögen machen Marie von Ebner-Eschenbach zur großen Erzählerin des österreichischen Spätrealismus.
[Quelle: ORF]

…ein mehr als verdienstvolles, ein großartiges Unternehmen: der Residenz Verlag bringt das vielfach vergessene Werk der österreichischen Realistin in kompetenter Neuedition. … aufregende Zeugnisse einer skeptischen Legitimistin einer in Konventionen gefangenen Feministin
[Quelle: Heinz Sichrovsky, ORF, Erlesen]

Dass schon Ebner-Eschenbach eine schreibende Frau mit Humor war, kann man jetzt nachlesen, denn drei österreichische Germanistinnen holen sie gerade mit einer mit einer klug kommentierten vierbändigen Leseausgabe ins literarische Bewusstsein der Gegenwart zurück. Und es zeigt sich, dass die Aristokratin nicht nur eine scharfsinnige Beobachterin war, die mit großer Menschenkenntnis – und Empathie für die Unterprivilegierten – gesellschaftliche Zu- und Missstände durchleuchtete, sondern dass sie zudem über Biss, Witz und satirisches Talent verfügte. (…) Ebner-Eschenbach wiederzuentdecken lohnt sich also nicht nur in feministischer und literarischer Hinsicht, sondern auch wegen des Unterhaltungswerts, den ihre Texte durchaus haben.
[Quelle: Elfriede Hammerl, PROFIL]

Marie von Ebner-Eschenbach war eine emanzipierte Frau, auch wenn sie das als Adelige nicht an die große Glocke hängte und die Schärfe mancher Formulierungen durch große Empathie bekömmlicher machte. Dem Scharfsinn ihrer Beobachtungsgabe aber hat das keineswegs geschadet.
[Quelle: Sebastian Fasthuber, FALTER]

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Bozena gehört zu den großen starken Frauen der Weltliteratur und begründete 1875 Marie von Ebner-Eschenbachs Ruhm: Die schöne Dienstmagd mit ihrem „Paar rabenschwarzer Augen“, die „auch der mutigste Mann nicht ohne leises Grauen in Ungnaden auf sich gerichtet sah“, opfert ihr Leben der Buße für den erotischen Fehltritt, der das ihr anvertraute Mädchen ins Unglück gestürzt hat. Ebner-Eschenbach zeichnet das ergreifende Porträt einer aufrechten Frau und zugleich ein Panorama der Gesellschaft am Vorabend der 1848er- Revolution. Von der Kehrseite der Erziehung, der Überforderung durch eine mörderische Pädagogik, erzählt die brillante Novelle „Der Vorzugsschüler“ (1898), die Friedrich Torbergs „Schüler Gerber“ vorwegnimmt.