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Ulrike Tanzer

geboren 1967 in Steyr, Studium der Germanistik und Anglistik. Leiterin des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Briefedition, Literaturdidaktik. Zuletzt bei Residenz erschienen (Hrsg.).: „Erzählungen und Aphorismen“ (2015).

Bücher

Coverabbildung von 'Erzählungen und Aphorismen'

Marie von Ebner-Eschenbach Evelyn Polt-Heinzl (Hg.) Daniela Strigl (Hg.) Ulrike Tanzer (Hg.) - Erzählungen und Aphorismen

Die „Dorf- und Schloßgeschichten“ wie „Krambambuli“ und „Er laßt die Hand küssen“ zählen zu den bekanntesten Werken Marie von Ebner-Eschenbachs. Das Spektrum der genau beobachtenden, sozialkritischen Autorin reichte von der Künstlernovelle bis zur Adelssatire. Für viele war Ebner-Eschenbach in ihren Erzählungen, die Betty Paoli als „meisterlich erzählt, natürlich, anmutig, mit heiterem Witz“ beschrieb, auf dem Höhepunkt ihres Könnens. Zum Abschluss der vierbändigen Leseausgabe versammelt der Band ihre berühmtesten Erzählungen sowie wenig bekannte und verblüffend moderne Fundstücke und ein „Best of“ der Aphorismen.

Coverabbildung von 'Aus Franzensbad. Das Gemeindekind'

Marie von Ebner-Eschenbach Evelyn Polt-Heinzl (Hg.) Daniela Strigl (Hg.) Ulrike Tanzer (Hg.) - Aus Franzensbad. Das Gemeindekind

Das vielfältige Werk der Marie von Ebner-Eschenbach mit seiner feinen Psychologie und seiner klar formulierten Gesellschaftskritik verdient eine aktuelle Lesart. Gerade die Geschichte von Pavel, dem „Gemeindekind“, der von der Gemeinschaft ausgestoßen wird, dem aber gegen alle Widerstände ein sozialer Aufstieg gelingt, ist von bestürzender Modernität. Auch das unkonventionelle Debüt der Autorin – die 1858 anonym erschienene Briefnovelle „Aus Franzensbad“ – demontiert erfrischend scharf und voller Sprachwitz den damaligen Zeitgeist. Beide Werke zeigen ihren wachen Blick für die brennenden Fragen der Zeit und ihre kritische Haltung zu den Konventionen ihres eigenen Standes.

Coverabbildung von 'Bozena. Der Vorzugsschüler'

Marie von Ebner-Eschenbach Daniela Strigl (Hg.) Evelyn Polt-Heinzl (Hg.) Ulrike Tanzer (Hg.) - Bozena. Der Vorzugsschüler

Leseausgabe Band 3

Bozena gehört zu den großen starken Frauen der Weltliteratur und begründete 1875 Marie von Ebner-Eschenbachs Ruhm: Die schöne Dienstmagd mit ihrem „Paar rabenschwarzer Augen“, die „auch der mutigste Mann nicht ohne leises Grauen in Ungnaden auf sich gerichtet sah“, opfert ihr Leben der Buße für den erotischen Fehltritt, der das ihr anvertraute Mädchen ins Unglück gestürzt hat. Ebner-Eschenbach zeichnet das ergreifende Porträt einer aufrechten Frau und zugleich ein Panorama der Gesellschaft am Vorabend der 1848er- Revolution. Von der Kehrseite der Erziehung, der Überforderung durch eine mörderische Pädagogik, erzählt die brillante Novelle „Der Vorzugsschüler“ (1898), die Friedrich Torbergs „Schüler Gerber“ vorwegnimmt.