...Allerdings ist „Der Winter tut den Fischen gut“ viel mehr als ein Buch über Arbeitslosigkeit: Es macht aus dem Fall der Maria Beerenberger eine individuelle Lebensgeschichte, es gibt der ehemaligen Verkäuferin im Textilhandel, gekündigt mit 47 Jahren, nach neunzehn Jahren, Gesicht und Stimme – ohne Pathos und ohne plumpe Parteilichkeit. (…)
Der Autorin gelingt es, solch banale Lebenserschwernisse durch eine Fülle von Details plastisch, interessant, bisweilen auch sacht komisch erscheinen zu lassen. Maßgeschneidert wirkt, bis in die Dialoge hinein, die Sprache: Sie ist schlicht, prägnant und von einer schartigen Schönheit.
FAZ, Daniela Strigl
Anna Weidenholzer hat eine reduzierte, lakonische, sehr durchgearbeitete Sprache gewählt, die sich der Ereignisarmut mimetisch anschmiegt und ebenso auf dem Teppich bleibt wie die Hauptfigur selbst.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, Jutta Person
Die Erzählung vom Ich-Verlust der Maria Beerenberger gelingt hinreißend individuell und ist doch stellvertretend für so viele Biografien. Jeder Niemand war einmal jemand.
DER FREITAG, Aline Schmitt
Konzentriert baut Anna Weidenholzer einen Spannungsbogen und bietet derart ein Psycho- und Soziogramm, ein literarisch bestechendes Exempel der Weltverengung so vieler Menschen, die heute an den Rand und darüber hinaus gedrängt werden.
DER STANDARD, Klaus Zeyringer
Anna Weidenholzers Roman „Der Winter tut den Fischen gut“ ist nicht nur erfüllt von gut beobachteten, behutsam eingebauten Details der Innen- und Außenwelt und vielen kleinen großen Bemerkungen. Der Roman der gebürtigen Linzerin vom Jahrgang 1984 ist in einem besonderen Muster gestrickt.
KURIER, Peter Pisa
In vielen genau gesehenen Details beschreibt die Autorin das Abdriften ihrer Heldin in die soziale Isolation. (…) Die besondere Struktur des Romans unterstreicht die Zukunftslosigkeit dieser Existenz. (…) All dies macht den Roman zur kunstvollen Grisaillenmalerei: grau in grau.
DEUTSCHLANDRADIO, Sigrid Löffler
Anna Weidenholzer erzählt davon feinnervig, in leichter Verzerrung und mit einigem Verständnis dafür, wie der Lauf des Lebens die Menschen manchmal einfach mitnimmt. Und sie zeigt eindrücklich, wie sich das Leben nach dem Verlust des Arbeitsplatzes ins Zähe zieht, die Konturen verliert, steckenbleibt in einem Wirrwarr von kleinteiligen Verrichtungen und kreiselnden Gedanken. Aber Anna Weidenholzer erzählt auch noch mehr – eine fast gewöhnliche Frauengeschichte, in der die Heldin unmerklich zur Randfigur ihres eigenen Lebens wird.
KIELER NACHRICHTEN, Ruth Bender
Ihre literarische Sprache ist sehr reduziert, aber jedes Wort sitzt. Und mit jedem Satz wird der Leser neugieriger und ungläubiger.
TAZ, Catarina von Wedemeyer
Überhaupt ist der unaufdringliche, zwischen leiser Komik und trockenem Sarkasmus changierende Humor eine große Stärke des Romans. Er verhindert, dass das Sujet vollends ins Trostlose kippt.
DER FALTER, Klaus Nüchtern
Anna Weidenholzer hat den Verlierern der Leistungsgesellschaft zugehört – und noch mehr: Sie hat ihnen eine authentische Stimme gegeben.
Ö1, Julia Zarbach
Ein beeindruckendes Romandebut, das mit karger, aber unheimlich präziser Sprache punktet. (…) Klug, präzise und nachdenklich stimmend – ein wahrlich bemerkenswerter Roman.
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN, Lukas Luger
Dieses heutige Gefühl der Unveränderlichkeit und damit Zeitlosigkeit drückt die verschmitzte und gewitzte österreichische Autorin nicht nur in der Romankonstruktion aus, sondern auch dadurch, dass sie sämtliche Accessoires der Jetztzeit weglässt, das Geschehen auf das Wesentliche reduziert und auf jegliche Modewörter verzichtet. Auf diese Weise belebt und erneuert Anna Weidenholzer mit ihrem Debütroman die Tradition der sozialkritischen Literatur.
LITERATUR UND KRITIK, Harald Klauhs
Anna Weidenholzer hat einen eindringlichen Roman über die Arbeitswelt, ein Thema, das in der Gegenwartsliteratur zumeist bestenfalls in Form von Satiren behandelt wird, geschrieben. Mehr noch: Sie hat anhand eines exemplarischen Falles ein Bild alltäglichen Elends entworfen, das weder reißerisch noch moralisierend ist, sondern voll von präzisen Beobachtungen, erschreckenden ebenso wie absurd-komischen.
TIROLER TAGESZEITUNG, Joachim Leitner
Sehr sensibel, sehr konkret, feine Literatur.
NEUES VOLKSBLATT, Christian Pichler
Der große Traum vom kleinen Glück ist schon lange nicht mehr so authentisch erzählt worden. (…) Weidenholzer hat sich einer Wirklichkeit gestellt, die von der deutschsprachigen Literatur mit all ihren hippen Oberflächlichkeits- und Innerlichkeitsthemen in den vergangenen Jahren weitgehend ignoriert wurde. Und sie hat dafür einen ungewöhnlichen Erzählton gefunden. Alle Achtung.
APA, Wolfgang Huber-Lang
Weidenholzers schnörkelloser Stil mit dem Hang zu wunderbar klaren Sätzen und der interessante Ansatz, die Geschichte rückwärts zu erzählen, überzeugt.
DIE PRESSE / SCHAUFENSTER, Anna-Maria Wallner
Ein Leben, überschreibt Anna Weideholzer dieses Kapitel, es ist nur ein paar Zeilen lang, und doch enthält es alles, was ihren Roman Der Winter tut den Fischen gut so besonders macht: die klare, reduzierte Sprache, den ganz eigenen, zwischen Melancholie und Komik schwebenden Ton, den genauen Blick für die kleinen Details, die den Alltag ihrer Figuren zum Leuchten bringen. (…) Der Winter tut den Fischen gut ist ein gänzlich unsentimentaler Roman über Einsamkeit und Überforderung, über Perspektivlosigkeit und verlorene Träume. Doch Weidenholzer findet dafür einen ganz eigenen Ton – klar, beinahe spröde, und dabei von großer Verletzlichkeit und unkonventioneller, seltsam tröstlicher Schönheit.
BUCHMAGAZIN LITERATURHAUS WIEN, Martina Wunderer
Anna Weidenholzers Erzählung besticht nicht nur, aber vor allem durch ihre genaue und einfühlsame Sprache. Ihre Sätze sind von geradezu biblischer Kürze und (fast) jeder einzelne erzählt für sich genommen ganze Geschichten. Das ist ein Kennzeichen guter Literatur. Ein bemerkenswertes Buch.
KIRCHENZEITUNG, Maria Fellinger-Hauer