Coverabbildung von "unter uns"

Angelika Reitzer - unter uns

Ein Familienroman ohne Familie, berauschend klar und berührend nüchtern erzählt

Ein Familienroman ohne Familie, berauschend klar und berührend nüchtern erzählt. Am Beginn steht ein Familienfest, das ein Abschiedsfest ist: Clarissas Eltern steigen aus, auch aus dem Leben der Kinder. Clarissa und all die anderen stehen in der Mitte des Lebens, aber doch nur irgendwie, ungefähr. Sie suchen ihren Platz in wechselnden Verhältnissen, zwischen einem Projekt und dem nächsten, ohne dass davon mehr bleibt als ein unsicheres Netzwerk von Kontakten und losen Beziehungen. Prekäre Ensembles. Sicher, auch ein solides Familienleben ist möglich, in einem Haus, das Freunde von Clarissa erben. In einem der Zimmer im Keller kommt sie unter, vorübergehend, solange sie bleiben möchte. Aber eines Tages geht sie, sie steigt aus, als wäre sie in ihr Leben und das all der anderen nicht wirklich involviert gewesen. Ein großes Panorama der Gegenwart, einer Gegenwart der neuen Lebens- und Arbeitsverhältnisse, in der alles nur mehr auf Zeit ist. Und dieser Roman trifft ihren Nerv.

Erhältlich als

  • Hardcover
    288 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701715497
    Erscheinungsdatum: 20.08.2010
    24,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    288 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701742097
    Erscheinungsdatum: 20.08.2010

    Empfohlener Verkaufspreis
    9,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Angelika Reitzer

geboren 1971 in Graz, lebt als Schriftstellerin in Wien. Diverse Auszeichnungen, u. a. manuskripte-Förderungspreis, Hermann-Lenz-Stipendium 2007, Robert-Musil-Stipendium 2008, Reinhard-Priessnitz-Preis 2008. Ihr erster Roman, „Taghelle Gegend“ (2007), war für den aspekte-Literaturpreis nominiert. Zuletzt erschienen: „Frauen in Vasen“ (2008) und „unter uns“ (2010).

Pressestimmen

„unter uns“ gehört zu den besten Neuerscheinungen der letzten Jahre ... Großartig ist die sprachliche Präzision, ist der bald fließende, bald insistierende Rhythmus des Ganzen. Großartig sind jene Kapitel, in denen Clarissa in der ersten Person zu Wort kommt. An ihr zeigt Reitzer, wovor ihre anderen Figuren sich fürchten – dass die „Demonstration von Zukunft“ eines Tages nicht mehr gelingt und wie das ist, wenn man das eigene Leben nur noch mitmacht, Schwäche mit Intensität verwechselt.
Dass es mit Clarissa kein gutes Ende nimmt, wird niemanden überraschen. „unter uns“ ist nicht deprimierender, als gute Literatur sein muss, nicht tröstlicher, als gute Literatur sein darf.
FALTER, Daniela Strigl

Der charakteristische sprachliche Duktus von Angelika Reitzer, der in früheren Texten schon deutlich anklang, kommt nun zur Entfaltung: Ihre Sprache ist zugleich sachlich und von poetischem Tiefgang, sie ist leise und nuanciert; dabei so gut rhythmisiert, dass man die Lektüre nicht unterbrechen will, um die Melodie nicht zu zerstören. Jedes Wort scheint auf dem richtigen Platz zu sein, und keines ist zu viel.
DIE PRESSE, Alexandra Millner

Angelika Reitzer ist eine unverwechselbare Erzählstimme, sie hat einen neuen Tonfall in die österreichische Literatur gebracht.
ORF Ö1 EX LIBRIS, Cornelius Hell

Angelika Reitzer verfügt über eine bewunderswert schlanke, unsentimentale, aber intensive Erzählsprache. Der Duktus ihres Stils erzeugt eine beklemmend nervöse Atmospähre, die durch die Dauerpräsenz von Medien wie Laptop, Handy und Radio zusätzlich genährt wird. Es gibt nur wenige Gegenwartsromane, die so präzise und überzeugend die mentale Grundverfassung einer Generation vermitteln.
OÖ NACHRICHTEN, Christian Schacherreiter

In schnörkelloser Sprache entworfene Szenen mit hoher Sogwirkung
PROFIL, Wolfgang Paterno

Aus der Keller-Perspektive zeigt Angelika Reitzer in ihrem Roman "unter uns" die Leere hinter dem nur oberflächlich perfekten Lifestyle der "Generation Projektarbeit". Nur von unten sieht man ihre von der Jobjagd abgetretenen Schuhe. Reitzers Bilder aus dem Untergrund sind bedrückend - und sollen es auch sein. Das Leben im Projekt-Format ist kein Ort für Träume und Sehnsüchte.
Deutschlandradio, Michaela Schmitz

Berührend klar
FORMAT

Nach und nach verdichtet sich der Text zu einer Entblößung der modernen Arbeitswelt, deren Maximen Effizienz, Gewinn und survival of the fittest sich in die Beziehungswelt einschreiben. Die Wesenszüge dieses Daseins beschreibt Angelika Reitzer knapp und haarscharf, stellt die abstrakten Parameter des In-der-Welt-Funktionierens bloß.
FM4
 

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