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Coverabbildung von "Söhne und Planeten"

Clemens J. Setz - Söhne und Planeten

Ausgezeichnet mit dem Ernst-Willner-Preis 2008 beim Bachmann-Wettbewerb und nomniert für den aspekte-Literaturpreis 2007. Ein eindringlicher Roman über Väter, die Söhne bleiben, und Söhne, die zu Vätern werden: ein sensationelles Debüt. René Templ, ein Schriftsteller als junger Mann, findet in Karl Senegger seinen Mentor, eine geistige Vaterschaft. Umgekehrt entzieht er sich seiner Verantwortung gegenüber Frau und Kind: Er schrumpft auf die Größe seines Sohnes, sobald er sich als Vater gefordert glaubt. Als Vater wiederum hat Karl Senegger versagt, sein Sohn Viktor springt in den Tod. Eine Kurzschlussreaktion, der finale Abfall der Spannung in einer Verbindung zwischen gleichen wie ungleichen Teilen? Oder der verzweifelte Versuch, sich gegen den zu behaupten, dem man das Leben verdankt? Karl Senegger flüchtet vor seiner Verantwortung. Der Vater, der seinen Sohn verloren hat, wird zum Herausgeber von dessen literarischer Hinterlassenschaft. Er bittet René Templ, ihm dabei zu helfen. In vier Erzählungen, die er über ihre Themen, ihre Figuren und Motive zu einem Roman komponiert, zeigt Clemens J. Setz, wie Väter an ihren Söhnen wachsen und Söhne an ihren Vätern – und wie sie aneinander zerbrechen. Einfühlsam zärtlich, mit einer Lust am literarischen Spiel und gleichermaßen souverän und leichtfüßig – eine neue Stimme, jung und überaus variantenreich; eine faszinierende Entdeckung.

Erhältlich als

  • E-Book
    224 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701742202
    Erscheinungsdatum: 18.09.2007

    Empfohlener Verkaufspreis
    7,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Clemens J. Setz

geboren 1982 in Graz. Seit 2001 Studium der Mathematik und Germanistik an der Karl-Franzens-Universität, Graz. Obertonsänger. Übersetzer. (Gründungs-)Mitglied der Literaturgruppe Plattform. Hat drei Katzen. Veröffentlichungen von Gedichten und Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien, u. a. manuskripte, Lichtungen, Jahrbuch der Lyrik 2007, "Stimmenfang" (2006), sowie im Rundfunk. „Söhne und Planeten“ (2007), seine erste eigenständige Buchveröffentlichung, wurde für den aspekte-Literaturpreis nominiert. 2008 wurde er bei den 32. Tagen der deutschsprachigen Literatur (Bachmann-Preis) mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet. Sein Roman "Die Frequenzen" (2009) wurde für den Deutschen Buchpreis 2009 (Shortlist) nominiert und gewann den Bremer Literaturpreis 2010.

Pressestimmen

Wüsste man nicht, dass es sich um ein Debüt handelt, und wäre das Ganze nicht so frisch und unverfroren, man könnte „Söhne und Planeten” für ein Alterswerk halten, so souverän und lässig erzählt Setz diese mitunter hochkomplexe Geschichte. Da möchte man, wie einer seiner selbstverliebten Literaten, am liebsten das eigene Knie küssen vor Verzückung.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, Tobias Lehmkuhl

Clemens J. Setz hat mit diesem beinahe beängstigend klugen Buch eines der besten Debüts des Jahres geschrieben.
FAZ, Richard Kämmerlings

Von den erhabenen Vätern zu den erniedrigten Söhnen, das ist eine Fallhöhe menschlicher Enttäuschung, die immer wieder neu zu vermessen ist, und Setz tut das mit äusserster Präzision. Er hat ein Buch geschrieben, dessen ernsthaft-spielerische Form nicht weniger erstaunlich ist als seine Intelligenz. (...) Mit erstaunlicher Wendigkeit bewegt sich die Sprache des Buches durch alle Gefahren der Epigonalität oder des Prätentiösen. Selten sind Débuts so eigenständig wie dieses und dabei von so zwingender Analogie.
NZZ, Paul Jandl

Setz will alles. Bekommt er auch alles? Zweifellos ist er eines der außergewöhnlichen literarischen Talente, auf den man, würde man Wetten auf die Zukunft von Neulingen abschließen, getrost setzen könnte. Er gibt sich tollkühn, rabiat und widerborstig, auch wenn dieser Gestus der Heftigkeit wie eine Attitüde wirkt.
DIE FURCHE, Anton Thuswaldner

Mit leichter Hand nimmt er Umwege und Abzweigungen, streut er echte und erfundene Zitate, entwirft er irritierend schöne Bilder und Vergleiche. Deshalb folgt man ihm nur gar zu gerne auf all seinen labyrinthischen, mal dokumentarischen, mal phantastischen Wegen. Da hat sich einer etwas zugetraut - und kann nur freudigst darin bestätigt werden.
DER BUND

Setz bedient sich offen und freimütig der Werke von Kafka, Tschechow und anderen und weiß zudem selbst sehr genau, was man mit Worten alles anstellen kann. Mit leichter Hand nimmt er Umwege und Abzweigungen, streut echte und erfundene Zitate, entwirft er irritierend schöne Bilder und Vergleiche. Deshalb folgt man ihm gar zu gerne auf seinen labyrinthischen, mal dokumentarischen, mal fantastischen Wegen. Da hat sich einer was zugetraut - und kann nur freudigst bestätigt werden.
Katrin Schuster, BERLINER ZEITUNG

Wer immer sich angesichts dieser Geschichte an Tschechow oder an Kafka erinnert fühlt, der wird vom Autor ausdrücklich bestätigt: Tschechows Erzählung „Der Mensch im Futteral“ und Kafkas „Forschungen eines Hundes“ werden u.a. im Text zitiert, außerdem lange Auszüge aus Daniel Defoes „Tagebuch des Pestjahrs“ (...). Trotz diesen unverblümten literarischen Referenzen läßt der Roman keinen Zweifel an seiner künstlerischen Autonomie. Gleich der erste der vier miteinander verknüpften Erzählkomplexe überzeugt in seiner Balance zwischen Reflexion und phantastischem Geschehen, zwischen handfester Familienaufstellung und absurder Komik. Die Szene, in der der Vater den Sohn zum Lungenarzt begleitet und sich solidarisch mit seinem Kind in den Untersuchungskobel sperren läßt, gehört zu den Glanzstücken des Buches. (...) Der Text beeindruckt durch sein sprachliches Niveau, das sich nicht zuletzt den lyrischen Bildern verdankt, die ohne große Geste eingestreut sind.
EX LIBRIS, Daniela Strigl

Am Weg ins österreichische Wunderteam ist der 1982 geborene Grazer.
KURIER

Kodex der Männergefühle. Mit "Söhne und Planeten" hat Clemens J. Setz einen der meist beachteten Debütromane dieses Jahres geschrieben.
KRONEN ZEITUNG

Nie wirkt der Roman unglaubwürdig. Sehr präzise werden die Personen in ihrer Fehlbarkeit und Verzweiflung dargestellt. Intelligent überlappen einander inhaltliche und sprachliche Ebene. Isolierte Wesen werden in scheinbar isolierten Kapiteln vorgestellt. Zahlreiche Querverweise und Zitate betten all das in einen Kontext ein, der vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre, es aber möglich vielleicht sogar notwendig macht, diesen Roman auch ein zweites Mal zu lesen. Ein Romandebüt, das man kennen sollte. Ja, man sollte es auch gelesen haben.
DUM, Kathrin Kuna

Ein Buch der Unruhe, geschrieben mit erstaunlicher Reife, reich an Skepsis und berührenden Momenten; ein Debut, das vieles verspricht und einiges schon jetzt einlöst.
KLEINE ZEITUNG, Werner Krause

Einfühlsam zärtlich, mit einer Lust am literarischen Spiel und gleichermaßen souverän und leichtfüßig - eine neue Stimme, jung und überaus variantenreich; eine faszinierende Entdeckung.
BERLINER LITERATURKRITIK

Der Debütroman von Clemens Setz lässt sich nicht leicht aus der Hand legen. Er wirkt nach.
BUCHKULTUR

Mit seinem Debüt tritt Setz als Erzähler hervor, der zwischen verschiedenen Stilen versiert zu variieren versteht.
FALTER

"Söhne und Planeten" heißt der abwechslungsreiche, sprachlich unglaublich versierte Romanerstling des fünfundzwanzigjährigen Grazers Clemens J. Setz...eine große Hoffnung ist er...
SEITE 4

In detailreichen Erzählungen bildet Clemens Setz die leidenschaftliche Wirklichkeit eines feinsinnigen Denkers ab.
ALFRED KOLLERITSCH

Wow. Gefällt mir richtig richtig gut. Sehr klug. Dabei so unaufgeregt. So zärtlich. Und wie verblüfft man über die Geschichte immer wieder mal ist. Toll! Freu mich auf das Debüt. Wann kommt das Buch?
MICHAELA FALKNER

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