...Sal ist ein Durchlauferhitzer, durch den Wünsche, Sehnsüchte, narzisstische Fixierungen und Projektionen der Normalwelt fließen. Der unbestechliche, kühle Kinderblick setzt dazu einen entlarvenden Kontrapunkt, der noch durch den Umstand verstärkt wird, dass Bradfield von Sal in der dritten Person und nicht aus der Ich-Perspektive erzählt… In der demonstrativen Abstinenz von jeder Sozialromantik und moralischen Belehrung liegt die Stärke dieses Romans…
[Quelle: Christoph Schröder, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG]
Unsentimental und philosophisch heiter kommentiert Sal diese narzisstische Erwachsenenwelt. Scott Bradfield ist mit seinem neuen Roman ein großer Wurf gelungen. Die Entführung ist keine Opfergeschichte, sondern ein sezierender, weiser, oft auch humoristischer Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in die Gedanken eines kleinen Kindes in der Erwachsenenwelt. Mitreißend bis zur letzten Seite!
[Quelle: ECHO]
„Die Leute, die sie vorübergehen sahen“ ist ein Roman, der unter die Haut geht, nicht mehr losläßt und der auch außerhalb der Lektüre so packend bleibt, daß man nicht umhin kann, ihn wieder zu lesen. Scott Bradfield hat damit eines der besten Bücher der zeitgenössischen amerikanischen Literatur geschrieben. Manfred Allié hat es hervorragend ins Deutsche übertragen. Von uns ausgezeichnet mit dem „Musenkuß“.
[Quelle: Musenblätter, Frank Becker]
Der Text zeigt, dass auch diese Welt poetisch sein kann. Sie lebt vor allem von den Bildern, die gerade nicht erklärt werden. Von Details, wie der Sonnenblume, die wie ein zerbrochener Drache aussieht, oder von den "wechselnden Absichten der Nacht". (…)
Die Ausgangssituation ist unglaubwürdig, Scott Bradfield schafft es aber, das Kind in seiner Entführungsgeschichte zu einem so starken Charakter aufzubauen, dass man sich im Laufe der Lektüre nicht mehr darum schert, ob das nun so hätte ablaufen können oder nicht. Ob eine Person im Kindergartenalter zu Einsichten über "Umlaufgeschwindigkeiten und Synergien" imstande wäre oder nicht. Überhaupt geht es eben nicht nur um Sal oder um die Leute, die sie vorübergehen sahen. Es geht um alles, was sie lernt, während sie an den Leuten vorübergeht. (…)
Und das ist mehr als street wisdom oder platte Aphorismerei, denn der Roman wird zunehmend philosophisch.
TAZ, Catarina von Wedemeyer
Sal braucht nichts und niemanden, um die zu sein, die sie ist. Das macht
sie so begehrenswert. Und Scott Bradfields witzigen, weisen, zu Herzen gehenden Roman zu einem außerordentlichen Vergnügen.
BADISCHE ZEITUNG, Ingrid Mylo
… Doch Bradfield macht daraus keine Tragödie, sondern etwas viel Raffinierteres - er schlüpft in das Bewusstsein des entführten Mädchens, das ihr Dasein in einer Mischung aus stoischer Abgebrühtheit und unfassbarer Lebensklugheit analysiert.
KulturSPIEGEL, Christoph Schröder
Scott Bradfield hat wieder viel hineingepackt in diesen zart-komischen Roman. „Die Leute, die sie vorübergehen sahen“, (…) erneut gelingt ihm ein vorzügliches Statement zur heutigen Zeit, dem lodernden Wahnsinn auf der Spur.
[Quelle: Gérard Otremba, POP-POLIT.COM]
Anspruchsvolle Lektüre, auf die man sich einlassen muss. Empfohlen.
EKZ, Regine Mitternacht
Natürlich ist es ein poetisches Märchen, aber indem die narzistische Erwachsenenwelt unsentimental und philosophisch heiter kommentiert wird, hält uns der Autor auch einen Spiegel der Gesellschaft hin.
FILM, SOUNDA & MEDIA
Scott Bradfield fragt nach den Werten, die unseren Alltag heute bestimmen: Welche Rollen nehmen Konsum, die Familie, die Freiheit, die Würde des Einzelnen heute bei uns ein? Geschickt schlüpft er dazu in die Perspektive eines kleinen Mädchens, deren Erfahrungen uns zum Nachdenken bringen.
literaturkalender.faz.net, Jörn Pinnow
Scott Bradfield hat nicht einfach nur literarisches Neuland betreten … er vermisst und besiedelt einen vollständig neuen Planeten.
Michael Chabon
Scott Bradfields Geschichten sind ironisch, witzig und zugleich erfüllt von der sinistren Spannung zwischen dem ereignislosen Leben unserer Tage und den dunkleren Träumen, die an den Grenzen unseres Verstandes lauern.
Brian Moore
… der Raymond Carver der New-Age-Generation.
Independent
… eine unverschämt originelle neue Stimme der Literatur …
Newsday