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Coverabbildung von "Der Papierjunge"

Sofia Andruchowytsch Maria Weissenböck (Übersetzung) - Der Papierjunge

Ein Buch wie eine Wunderkammer: "Der Papierjunge" erweckt eine vergangene Epoche zum Leben und erzählt von Verstrickung, Hingabe und Verrat.

Stanislau um 1900: eine galizische Kleinstadt am Rande der Monarchie. Adelja und Stefa, „miteinander verflochten wie die Stämme zweier Bäume“, einander stützend, einander die Luft zum Atmen nehmend, wachsen gemeinsam auf. Als Adelja den Steinmetz Petro heiratet, wird aus der engen Verstrickung ein Dreieck, aus dem Stefa sich vergeblich zu befreien trachtet. Und als der Magier Torn mit seinem Zirkus die Stadt besucht, taucht plötzlich der engelsgleiche Junge Felix in Petros Werkstatt auf – ein kleiner Schlangenmensch, sprachlos, biegsam und brüchig wie Papier. „Der Papierjunge“ bietet mehr als ein dichtes, mit sinnlichen Eindrücken und Details gesättigtes Bild einer Epoche, es ist eine drängend erzählte Geschichte von Liebe und Verrat.

Erhältlich als

  • Hardcover
    Aus dem Ukrainischen übersetzt.
    312 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701716630
    Erscheinungsdatum: 16.02.2016
    25,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    Aus dem Ukrainischen übersetzt.
    312 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701745227
    Erscheinungsdatum: 16.02.2016

    Empfohlener Verkaufspreis
    15,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Sofia Andruchowytsch

geboren 1982 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine. Sie lebt in Kiew als Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin. 2014 gelang ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman „Der Papierjunge“, der in mehrere Sprachen übersetzt sowie verfilmt wurde und 2016 im Residenz Verlag erschienen ist. Für „Die Geschichte von Romana“ (2023), „Die Geschichte von Uljana“ (2023), “Die Geschichte von Sofia“ (2024) - die dreibändige deutsche Übersetzung des Romans „Amadoka“ (2020) - erhalten Sofia Andruchowytsch und ihr Übersetzer Alexander Kratochvil sowie ihre Übersetzerin Maria Weissenböck den „Internationalen Hermann-Hesse-Preis“ 2024 der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung.

Maria Weissenböck (Übersetzung)

geboren 1980 in Wien. Studium der Angewandten Sprachwissenschaften in der Fächerkombination Russisch/ Ukrainisch/ Deutsch. Maria Weissenböck übersetzt aus dem Ukrainischen und dem Belarussischen, u.a. von Taras Prochasko, Tanja Maljartschuk und Volja Hapeyeva. Sie erhielt 2004 den Übersetzerpreis der Stadt Wien für die Übersetzung von Jurij Wynnytschuks „Die Einhornjagd“. Für den Residenz Verlag übersetzte sie den Roman „Der Papierjunge“ und die Roman-Triologie "Amadoka". Für „Die Geschichte von Romana“ (2023), „Die Geschichte von Uljana“ (2023), “Die Geschichte von Sofia“ (2024) - die dreibändige deutsche Übersetzung des Romans „Amadoka“ (2020) - erhalten Sofia Andruchowytsch und ihr Übersetzer Alexander Kratochvil sowie ihre Übersetzerin Maria Weissenböck den „Internationalen Hermann-Hesse-Preis“ 2024 der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung.

Pressestimmen

Mit ihrer ausdrucksstarken Sprache zeichnet sie ein lebendiges Bild einer vergangenen Zeit voller gesellschaftlicher Zwänge, in der die Träume an der Realität scheitern. Ein Schicksalsroman, der nahegeht und berührt.
[Quelle: Michaela Grames, FRISCH GEWAGT]

Mit ihrem historischen Galizien-Roman „Der Papierjunge“ hat Sofia Andruchowytsch ein kleines Meisterwerk vorgelegt.
[Quelle: Florian Baranyi, FALTER]

Dass man Sofias Andruchowytschs Vorstellung gerne folgt, liegt an der Spannung und den bildstarken Szenen ihres Romans. Die Kulisse ist historisch, die Gefühle sind modern und die Spielfiguren wollen aus dem engen Korsett ihrer Rollen ausbrechen.
[Quelle: Natascha Freundel, NDR KULTUR]

Die junge Ukrainerin Sofia Andruchowytsch spielt in ihrem historischen Galizien-Roman „Der Papierjunge“ meisterhaft mit Illusion und Wirklichkeit.
[Quelle: Karin Liebl, WELT DER FRAU]

…eine, mit zarten mystischen Elementen bereicherte, sonderbare Liebesgeschichte. (…) Andruchowytsch lässt, indem sie ihre Personen in das Stanislau (heute IwanoFrankiwsk) des Jahres 1900 setzt, eindrucksvoll ein poetisches wie unsentimentales und, trotz des im Zusammenhang mit Galizien regelmäßig beschworenen Schlammes, farbenreiches Bild vom äußersten Rand des vergleichsweise fröhlichen kakanischen Völkerkerkers entstehen.
[Quelle: Bernadette Lietzow, TIROLER NACHRICHTEN]

…überzeugendes und bewegendes Ineinander von Individuum und Epoche, von Stoff und Sprache.
[Quelle: Cornelius Hell, SALZBURGER NACHRICHTEN]

Magisch ist die Sprache, mit der Andruchowytsch Bilder evoziert, die Gemälden von Gustave Moreau oder Michail Alexandrowitsch Wrubel gleichen.
[Quelle: Susanne Rikl, KOMMBUCH]

Die exzellente Übersetzung von Maria Weissenböck zeigt, dass dieser Roman über eine Sprache für die Atmosphäre einer vergangenen Welt ebenso verfügt wie für nüchterne Reflexionen oder religiöse Fantasien. Das derzeitige politisch bedingte Interesse an der Ukraine trägt sicher auch entscheidend dazu bei, dass der Roman von Sofia Andruchowytsch gerade in mehrere Sprachen übersetzt wird. „Der Papierjunge“ rechtfertigt das aber auch durch seine literarische Qualität und überzeugt durch die bewegende Verschränkung der Darstellung eines Individuums und einer Epoche und durch die Kongruenz von Stoff und Sprache.
[Quelle: Cornelius Hell, Ö1, EX LIBRIS]

Ein Roman voller Impressionen, Gerüche und Magie, der einen so vollkommen in den Bann zieht, dass man Gefahr läuft, der trügerischen Illusion seiner Bilder zu verfallen.
[Quelle: Susanne Rikl, GUTE-BUECHER-LESEN.DE]

Was für wunderbare Beschreibungen der „damaligen“ Verhältnisse, bild- und wortstark übersetzt (…) Man darf gespannt sein, was da noch kommt – ich freue mich.
[Quelle: Martin Heidl, DUM]

Ein lesenswerter, viel beachteter, sozialgeschichtlich interessanter Roman.
[Quelle: Helmer Passon, BUCHPROFILE/MEDIENPROFILE]

Dieses tiefgehende wunderbare Buch, dessen unaufgeregte, klare und anmutige Sprache beunruhigt und berührt, dessen feinsinniger Blick für Details und Wesentliches auffällt, ist besonders - ist zart und gewaltig.
[Quelle: Ines Hickmann, DREHPUNKT KULTUR]

Überaus sinnlich und poetisch erzählt Sofia Andruchowytsch…
(Quelle: WDR, Mosaik]

Eindringlich und detailreich erweckt Sofia Andruchowytsch eine vergangene Epoche zum Leben mit ihren Farben und Formen, Geräuschen und Gerüchen bis hin zu kulinarischen Details.
[Quelle: Moses Fendel, WDR 3]

Die historische Kulisse der Kaiserzeit wird lebendig genau wie die Protagonisten, die versuchen, aus dem engen Korsett ihrer Rollen auszubrechen.
[Quelle: Kerstin Kempermann, EVANGELISCHE ZEITUNG]

Mit „Der Papierjunge“ betritt eine bisher nur in ihrer Heimat bekannte Autorin die internationale Bühne, auf die alle sehnsüchtig gewartet haben, die wahre narrative Kunst schätzen.
[Quelle: Lilian-Astrid Geese, NEUES DEUTSCHLAND]

Ein wunderbares Panorama aus einer versunkenen Epoche
[Quelle: SALVE]

Mit ihrem Roman „Der Papierjunge“ ist Sofia Andruchowytsch eine literarische Sensation gelungen.
[Quelle: Gerhard Zeillinger, DER STANDARD]

Den ganzen Charme des habsburgischen Galiziens um 1900 vermittelt Sofia Andruchowytsch in ihrem Roman „Der Papierjunge“. Sie ist damit aus dem Schatten ihres berühmten Vaters Jurij getreten (...).
[Quelle: Katrin Hillgruber, BADISCHE ZEITUNG]

 

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