"Wie gelingt die Liebe im Alter? Mit 'Spät aber doch' hat die große Erika Pluhar darüber einen Roman voller Zärtlichkeit geschrieben" Alexander Kern/Freizeit Kurier
Die verborgene Welt von Insekten und anderen Lebewesen
Totholz – kaum etwas ist so vielfältig. Ein Formenreichtum, der selbst so viel mehr ist als nur der umgefallene tote Baum im Wald, bildet Lebensräume für Insekten und andere Organismen. Egal ob tote Wurzeln unter Wasser oder Holzsärge unter der Erde in unseren Städten – überall finden wir ein enges Zusammenspiel von Verfall und neuem Leben. Das genaue Hinsehen zeigt uns, wie der einst ausgestorbene Biber wieder Wege für andere Arten, wie den Scharlachroten Plattkäfer, bereitet. Totholz lehrt uns auch einen positiven Blick für das Zusammenleben mit hiesiger Biodiversität, denn hier hat sich schon in den vergangenen 100 Jahren einiges verbessert. Eine spannende Reise durch verborgene Lebensweisen von Insekten, Pilzen und anderen Wesen im Totholz in den Wäldern, Parks und in unseren Gärten.
Hier gibt es zwei, die sich lieben und immer wieder verpassen: Iggy will Filmemacher werden, doch mit der Aufnahme auf die Filmakademie hat es bisher nicht geklappt. Masha verliert sich in den Labyrinthen des Online-Datings und studiert wie nebenbei Medizin. Die beiden begegnen sich zufällig, doch wie verliebt man sich hier und heute? Und wie spricht man darüber, wenn man über alles andere sprechen kann und jedes Beziehungskonzept kennt? Bis Masha und Iggy ein Paar werden, müssen sie erst mit der sterbenskranken Valeria nach Italien fahren, eine Kirche ausrauben, nackt im Wörthersee baden – und lernen, auch mal einfach nichts zu sagen. Und wie allen Räuberpärchen gelingen ihnen die irrsten Coups, bevor ihnen das Schwerste glückt: Nähe zuzulassen …
Die enge Welt eines katholischen Mädchenpensionats, seiner Schülerinnen und ihrer Wünsche, seiner Lehrerinnen und ihrer Regeln – Ausdruck einer konsequenten Erziehung zur Unfreiheit des Empfindens, Denkens und Handelns. Der Schlafsaal ist der Ort, an dem wir die Nacht verbringen. Wo wir lachen, wenn es einen Anlass gibt – mit vorgehaltener Hand, den Umständen entsprechend – und wo wir weinen, wenn es sein muss – wenn wir glauben, dass alle anderen schlafen.
Der Maler Yarima Lalo wird plötzlich von lebhaften, schmerzhaften Erinnerungen an gewaltsame Tode in seinen eigenen früheren Leben verfolgt. Doch woher kommen diese verstörenden Bilder? Zweimal, so scheint es, wurde er bereits um der Liebe willen ermordet, aber seine Geliebte Aziza will er nicht verlieren. Mit ihr gemeinsam begibt sich Lalo auf eine Reise quer durch Nigeria und dessen gewaltvolle Geschichte, um die Spuren seiner früheren Leben zu suchen. Er findet Rat bei einem geheimnisvollen Kind, das sich als Verbindung zur Geisterwelt herausstellt – zu den „Glühwürmchen“, den Geistern der im Krieg getöteten Kinder. Und Lalo versteht, was vielleicht auch für sein Land gilt: Wer Rache sucht, wird stets nur den Tod finden, doch wer vergibt, wird leben.
Eine einfache Geschichte, poetisch und glasklar erzählt: Parker und Kasimir sind als Jungen mit ihrer Mutter aus Polen in die USA ausgewandert, sie sollten es einmal besser haben. Nach diesem Kraftakt hat die Mutter jede Lebenslust verloren, und so sind aus den Brüdern zwei symbiotisch verbundene Einzelgänger geworden, die sich in der Fremde durchschlagen, ohne jemals heimisch zu werden. Parker fährt als Privatchauffeur durch die Nacht, Kasimir verlässt das Haus nie. Als die Vagabundin Luzia bei ihnen einzieht, bringt sie ihre ganze Lebensfreude mit, sprengt damit jedoch die nahezu wortlose Nähe der Brüder. Doch die junge Frau haut nach Panama ab, und da ist klar: Kasimir muss ihr nach, und sei es ans Ende der Welt.
In „Die Insel Kolbeinsey“ erzählt Bergsveinn Birgisson von sympathischen Außenseitern und der magischen, wilden Landschaft seiner Heimat: Ein Mann beschließt, seinen depressiven Freund aus der psychiatrischen Anstalt zu befreien, in die dieser eingewiesen wurde. Die Abgeschiedenheit der nördlichsten Insel Islands soll ihn heilen. Die Flucht der beiden aus der Zivilisation wird zu einer wilden Verfolgungsjagd, die sie in immer entlegenere Gebiete führt. Eine wütende Krankenschwester, die ihnen auf den Fersen geblieben ist, wird gekidnappt und auf den Rücksitz des Autos verfrachtet. Zu dritt treten sie eine filmreife Reise an, die „Fargo“ an Absurdität um nichts nachsteht und die tiefe Freundschaft der beiden Männer auf eine harte Probe stellt.