geboren 1929 in Donawitz in der Steiermark, Physikerin. Arbeitete als Metallurgin in einem steirischen Stahlwerk, ab 1962 als Patentsachbearbeiterin in Wien. Seit 1975 freie Schriftstellerin, schrieb Lyrik und Erzählungen, veröffentlichte fünf Romane und einige Jugendbücher. Hannelore Valencak starb 2004 in Wien. „Das Fenster zum Sommer“ erschien in seiner Erstfassung 1967 unter dem Titel „Zuflucht hinter der Zeit“ und wurde 2011 mit Nina Hoss in der Hauptrolle verfilmt. "Die Höhlen Noahs", ihr erster Roman, erschien erstmals 1961.
Das Ende der Welt stellt einen vor keine Fragen. Aber was tun, wenn man es überlebt? So wie Martina und ihr kleiner Bruder, die von einem jungen Unbekannten aus dem Feuerinferno gerettet werden. Sie treffen auf andere Überlebende, einen Alten und seine Enkelin, und flüchten gemeinsam in einen Talkessel. Endet das Leben hier oder beginnt es neu? Die Welt jenseits der Berge ist tot, verbrannt, unter giftigem Staub begraben. Was nach der Katastrophe übrig geblieben ist, reicht gerade einmal für ein Leben auf kleinster Flamme, für eine Höhlenexistenz. Sie richten sich ein, sie warten – aber worauf? Eine rettende Arche ist nicht in Sicht. Zumindest der Alte glaubt nicht an die Zukunft. Ein Kampf beginnt – ums Überleben, um die Hoffnung, darum, Mensch zu sein.
In düster leuchtenden Szenen stürzt uns Hannelore Valencak in eine Welt nach dem Ende der Welt: radikaler noch als Marlen Haushofers „Die Wand“ und schonungsloser als Cormac McCarthys „Die Straße“.
Ursula steht mit beiden Beinen in einem glücklichen Leben: Jung verliebt und frisch verheiratet hat sie sich mit Joachim, ihrem Mann, ein Häuschen hergerichtet und sieht nun freudig dem ersten gemeinsam Urlaub entgegen. Doch als sie erwacht, am Morgen vor der Reise, ist Joachim verschwunden, sie ist nicht in ihrem Haus, und an den Fenstern blühen Eisblumen, ungewöhnlich für Mitte Juli: Auf unerklärliche Weise findet sie sich in die Vergangenheit zurückgeworfen, in die Wohnung ihrer herrischen Tante Priska, und es erwartet sie jener triste Alltag im Büro, aus dem die Ehe sie eben erst befreit hatte. Vergeblich versucht sie den Ablauf zu beschleunigen und ihren Mann, der noch nichts weiß von ihr, zu erreichen, bis sie erkennt, dass sie den Weg möglichst unverändert noch einmal gehen muss. Doch wird sich alles so fügen, dass es erneut zu der Begegnung kommt, die ihr Leben eine Wendung zum Guten nehmen ließ? Oder ist vielleicht das, was auf den ersten Blick wie ein gemeiner Rückschlag erschien, in Wahrheit eine zweite Chance? Ebenso wie die junge Frau, von der er erzählt, hat der Roman eine zweite Chance verdient. In bemerkenswert unerschrockenem Ton erzählt er die packende Geschichte von einem „flüchtigen“ Glück und ist zugleich ein entschiedener Aufruf zum gesunden Ungehorsam.