Coverabbildung von "Magma"

Michael Stavaric - Magma

Warum gehen alle Schiffe irgendwann unter? Warum geht immer alles schief? Und warum hat einer, den kein Schwein kennt, überall seine Finger im Spiel?

Dieser Zoohändler, dieser Typ von nebenan: Er ist überall und nirgendwo zu Hause, lebt mit einem Goldhamster (also fast alleine), ist unauffällig wie eine Schildkröte und hält sich von Menschen fern. Nur mit Wasser kommt er immer mal wieder in Berührung, dann geht’s hoch her: Attentate, Naturkatastrophen und ständig sinken wo Schiffe. Kleine, große, die Titanic, mit Mann und Maus. Und immer ist unser Tier-Verkäufer mit dabei, ist vor allem immer schon dabei gewesen und weiß zu viel. Ein Mensch, der sich nichts Böses denkt (selbstverständlich!), aber ist er deswegen schon einer von uns? Oder nicht vielleicht doch Gott und der Teufel und unser aller Schicksal? Michael Stavaric surft durch die Jahrhunderte, vor und zurück, landet in anderen Erdzeitaltern und ist mit einem Satz wieder im Jetzt. Er bringt uns eine Kunde, Trost und Warnung: Alles fließt, selbst die Steine, aber auch der Teufel schläft nicht. Geschichte besteht bei Michael Stavaric aus Geschichten, aber tausenden – solchen, die Sie so noch nicht gehört haben. Hier geht es um alles, von Anbeginn … bis zum Ende, das nicht happy sein wird, aber auch nicht bitter.

Erhältlich als

  • Hardcover
    244 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701715060
    Erscheinungsdatum: 01.10.2008
    19,90 inkl. MwSt.
Bestellen

Sie können dieses Buch vormerken:

Autor*innen
Michael Stavaric

geboren 1972 in Brno, lebt in Wien, wo er Bohemistik und Publizistik studierte. Seither als Autor, Übersetzer (u.a. Patrik Ourednik "Die Gunst der Stunde, 1855") und Herausgeber tätig. Verschiedene Auszeichnungen, u.a. den Buch.Preis 2007 und den Förderpreis zum Adelbert von Chamisso-Preis 2007. Zahlreiche Publikationen, zuletzt erschienen: "stillborn" (2006), "Terminifera" (2007) "Magma" (2008) und die Kinderbücher "BieBu" (2008) und "Hier gibt es Löwen" (2011). Preise, unter anderen: Literaturpreis der Stadt Hohenems, Wartholz Literaturpreis, Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, Kinderbuchpreis der Stadt Wien.

Pressestimmen

Die Nachbilder, die "Magma" hervorzubringen vermag, befeuern die Skepsis gegenüber dem Geschichts- und Fortschrittsoptimismus, sensibilisieren den Zweifel an jeglicher Form kunstfertiger, gestenreicher Vermittlung und machen Lust auf eine Fortsetzung dieser Form des Erzählens. (...) Selten ist man von einer Lektüre derart charmant eingewickelt worden.
FAZ, Beate Tröger

"Magma", nach "stillborn" (2006) und "Terminifera" (2007) Stavarics dritter Roman in rascher Folge, ragt nicht nur aufgrund seiner Zentralgestalt aus der Flut der Neuerscheinungen dieses Herbstes...Die Lektüre von "Magma" wirkt wie ein Tauchgang durch schwere Gewässer, an dessen Ende befreiendes Luftholen steht.
PROFIL, Wolfgang Paterno

Ein Weltbuch des unnützen Wollens, Suchens, Erfindens, geschrieben von einem grandiosen Erzähler, der neue Patentrechte für das Geschichte-Erfinden besitzt.
KLEINE ZEITUNG; Werner Krause

Banales und Epochales, Wichtiges und Nichtiges steht dicht nebeneinander - oft nur durch einen Satz getrennt. Ein wenig so, als würde man im Internet surfen, bekommt alles dieselbe Wertigkeit. (…) die erzählende Prosa dominiert, wenngleich auch hier poetische Elemente, Rhythmus, Humor und Zitate aus Songtexten nicht fehlen.
ORF Ö1 aktuelle Kultur, Katharina Menhofer

Der aus Brünn gebürtige Stavaric hat schon mit seinem Debüt „stillborn“ und mit „Terminifera“ zwei Publikationen vorgelegt, die sich deutlich vom derzeit dominanten Neorealismus unterscheiden. Mit „Magma“ geht er noch ein, zwei Schritte weiter – weg vom Realen, hin zum Absurden.(…) Diese Historie ist eher schwarze Poesie als Geschichtsphilosophie, von Geschichtsschreibung ganz zu schweigen. Ihr thematisches Zentrum ist das grauenhaft banale Rätsel Mensch. Was ist also „Magma“? Nun ja, „Magma“ eben.
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN

Stavaric ist keiner, der Lesern hilft. Er fordert heraus. Das kann man mögen oder nicht. Aber er macht es teuflisch gut.
KURIER, Peter Pisa

In seinen Romanen „stillborn“ und „Terminifera“ konzentrierte sich Michael Stavaric auf die Form des Monologs und das Innenleben seiner Figuren. Mit „Magma“ bricht er diese Perspektive ein wenig auf und unternimmt eine geführte Reise durch die Geschichte der Welt. (…) Wenn man einmal drin ist, liest man ihn aber mit Gewinn und durchaus auch Amüsement über die menschlichen Seiten des Teufels.
FALTER, Sebastian Fasthuber

Mit königlichem Vergnügen mischt Stavaric (...) in "Magma" Lexikalisches mit
Anekdotischem, Erlesenes mit Erfundenem und baut in der schier endlosen Abfolge von Schiffsuntergängen immer wieder Lieder- und Balladentexte ein.
APA, Wolfgang Huber-Lang

Weitere Bücher

Coverabbildung von 'Terminifera'

Michael Stavaric - Terminifera

Lois ist Krankenpfleger, ein Beruf mit einem gewissen Anstand. Er weiß, wie es ist, in der Obhut von Menschen zu sein, die einem nur Gutes wollen: Er ist in einem Heim aufgewachsen, ohne Eltern, hinter den sieben Bergen, wo es nicht gerade zugeht wie im Märchen. Heimisch ist er freilich nicht geworden in der Welt, und auch mit Sammy, seinem Hund, fühlt er sich nicht recht wohl in seiner Haut: Wien wird von haarigen Ungeheuern bevölkert, Ameisen bauen unter der Erde an einer Megacity, während die Stadt darüber sich regt wie ein schlafender Riese, und Kristina, seine Nachbarin, die will etwas von ihm und wollte jedenfalls immer schon Pathologin werden. Eines Tages entdeckt Lois Wanderheuschrecken auf dem Fensterbrett, kleine, zerbrechliche Monster, die der Wind in eine fremde Welt verschlagen hat – wie ihn selbst auch. Nun, was fliegen kann, ist noch kein Engel und auch selten ein Superman ... Wie schon in stillborn, seinem als „fulminant“, „virtuos“ und „sprachlich überwältigend“ gefeierten Roman-Debüt, entfaltet Michael Stavarič auch in seinem zweiten Roman das beeindruckende Porträt einer Figur, die sich mit all ihren Eigenheiten gegen die Unheimlichkeit der Welt wappnet und wehrt.

Coverabbildung von 'stillborn'

Michael Stavaric - stillborn

Elisa hat eine Passion: leere Wohnungen. Dass sie Maklerin ist, kommt ihr nur bedingt entgegen, ist sie doch tagsüber damit beschäft igt, Menschen zu suchen, die ihre Wohnungen füllen. Doch nachts ist sie in ihrem Element, hinter den Türen, die das Leben aussperren: dort fühlt sie sich sicher. Bis eine Wohnung nach der anderen von einem Brandstifter heimgesucht wird und in Flammen aufgeht. Georg, der ermittelnde Beamte, tappt im Dunkeln. Schlimmer noch, bald brennt er selbst, vor Liebe zu Elisa. Und mit Georg tauchen zu allem Übel plötzlich ungelöste Mordfälle in ihrer Kindheit auf. Warum kann sie sich an nichts erinnern? Ob ihre Mutter mehr weiß?Es passiert also allerhand, und trotzdem wird Elisa den Verdacht nicht los, dass eigentlich nichts passiert. Nur die tägliche Routine hält sie in Gang - allzu oft im fünften -, und die Angst, irgendwann nicht mehr zu atmen, weil sie es vergessen haben könnte. Michael Stavarič schreibt zwei Krimis in einem und mehr als das: In unwiderstehlicher Manier erzählt er von einer unwiderstehlichen Frau. Seine Sprache ist voller Rhythmus, poetisch, pulsierend. Elisa, das Monster, die Heilige. Eine Frau, der man am Ende wünscht: Lebe, verdammt. Atme!

Das könnte Sie auch interessieren

Coverabbildung von 'Die Frequenzen'

Clemens J. Setz - Die Frequenzen

Dies ist die Geschichte von Walter, dem Sohn eines Architekten mit Einfluss. Er will Schauspieler werden - oder will es nur sein Vater? Walter bekommt seine Chance, als ihn Valerie, eine Psychotherapeutin, die bessere Tage gesehen hat, engagiert, um in Gruppensitzungen fiktive Patientenrollen zu spielen. Doch er geht zu sehr in seiner Rolle auf. Dies ist die Gechichte von Alexander. Er ist Altenpfleger, ein junger Mann mit ausufernder Phantasie, die sich im Schatten einer einsamen Kindheit entwickelt hat. Alexander kündigt seinen Job, und er will seine Freundin loswerden, um mit Valerie zusammenzuleben. Doch die wird eines Tages brutal zusammengeschlagen... Nach "Söhne und Planeten", seinem Debüt, das ihm einhelliges Lob der Kritik einbrachte, legt Clemens J. Setz ein Werk vor, das alle Erwartungen sprengt: atemberaubend kraftvoll, bunt, sprachgewaltig und zart.

Coverabbildung von 'Der Winter tut den Fischen gut'

Anna Weidenholzer - Der Winter tut den Fischen gut

Maria hat Zeit. So sitzt sie tagsüber oft auf einer Bank am Platz vor der Kirche, beobachtet das Treiben dort, ein Kommen und Gehen, Leute, die Ziele haben und wenig Zeit. Die arbeitslose Textilfachverkäuferin kennt sich mit Stoffen aus, weiß, was zueinander passt, was Schwächen kaschiert und Vorzüge betont. In ihrem Fall ist das schwieriger: Welcher Vorzug macht ihr Alter vergessen für einen Markt, der sie nicht braucht? Alt ist sie nicht, sie steht mitten im Leben, vielleicht nur nicht mit beiden Beinen. Aber ihr Leben läuft trotzdem rückwärts, an seinen Möglichkeiten, Träumen und Unfällen vorbei: Otto, der sein Leben im Gemüsefach lässt und dessen Grab ein Schneemann bewachen soll, Walter, den Elvis-Imitator von der traurigen Gestalt, der sie zur Ehefrau und zur Witwe macht, Eduard, dem sie ein Schnittmuster auf die Haut malt und der dann doch mit einer anderen aus der Stadt zurückkehrt, ihre kleinere Schwester, die sosehr Mutter ist, dass sie Maria wie ein Kind behandelt, ein Nacktschwimmer, der ihr das Herz eines Fisches schenkt ... In solchen Geschichten um solche Menschen, liebenswert in ihrer skurrilen Versponnenheit, entwirft Anna Weidenholzer behutsam und mit einem hellwachen Blick für das Absurde im Alltäglichen und das Alltägliche im Absurden ein Bild von einer Frau am Rande der Gesellschaft. Ja, sie zeigt vor allem, was das heißt: Der Rand der Gesellschaft ist immer noch mitten im Leben. Und davon ist dieses Buch voll wie selten eines. Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013.

Coverabbildung von 'Kleine Kassa'

Martin Lechner - Kleine Kassa

Der Schlaueste ist Lehrling Georg Röhrs nicht. Doch er hat einen Traum: Liftboy in einem Hotel am Meer will er werden, mit seiner verschwundenen Jugendliebe Marlies den Nachtzug nehmen und aus der heimatlichen Enge fliehen. Als Georg über eine Leiche stolpert und unbeabsichtigt den Schwarzgeldkoffer seines Meisters entwendet, überstürzen sich die Ereignisse: An einem einzigen Wochenende verliert er Wohnung, Arbeit, Eltern, Freunde, Geld, Liebe und vielleicht ein Stückchen seines Verstandes – und doch steht am Ende dieser halsbrecherischen Jagd eine neue, ungeahnte Freiheit… Martin Lechner ist ein turbulentes, atemloses Romandebüt gelungen, das Provinzkomödie mit literarischer Virtuosität verbindet. Longlist Deutscher Buchpreis 2014