Home / Gesamtverzeichnis / Kontaminierte Landschaften
Coverabbildung von "Kontaminierte Landschaften"

Martin Pollack - Kontaminierte Landschaften

Idyllische Landschaften bergen dunkle Geheimnisse

An die offiziellen Opfer des 20. Jahrhunderts erinnern Mahnmale und Kriegerdenkmäler. Doch wo gedenken wir der Tausenden namenlos gewordenen, heimlich verscharrten Toten – Juden oder Roma, Antikommunisten oder Partisanen? Wie leben wir in Landschaften, die kontaminiert sind mit den unzähligen vertuschten Massakern Mitteleuropas – im burgenländischen Rechnitz genauso wie im slowenischen Kocevski Rog oder in Kurapaty bei Minsk? Martin Pollack geht es um das schonungslose, aber sorgsame Zeichnen einer anderen, wahrhaftigeren Landkarte unseres Kontinents. Einer Landkarte, in der Erinnerung und Verortung an die Stelle vergifteter Geheimnisse und anonymer Gräber treten. Aus der Reihe "Unruhe bewahren"

Erhältlich als

  • Klappenbroschur
    Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
    120 Seiten
    Format: 140 x 220
    ISBN: 9783701716210
    Erscheinungsdatum: 20.02.2014
    20,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
    120 Seiten
    Format: 140 x 220
    ISBN: 9783701744572
    Erscheinungsdatum: 20.02.2014

    Empfohlener Verkaufspreis
    9,99 inkl. MwSt.
Bestellen

Sie können dieses Buch vormerken:

Beschreibung

Die Reihe UNRUHE BEWAHREN antwortet auf eine Gegenwartstendenz, die immer ungemütlicher wird. Dem Fortschritt der Moderne wohnt eine Verschleißunruhe inne, während die Vergangenheit zunehmend entwertet und die Zukunft ihrer Substanz beraubt wird. Dagegen steht das Prinzip Anachronie. Engagierte Zeitgenossenschaft sollte mit dem Mut zur Vorsicht ebenso wie mit der Leidenschaft für das Unzeitgemäße verknüpft werden. UNRUHE BEWAHREN ist daher auch das Motto, dem sich die Frühlings- und Herbstvorlesungen der Akademie Graz verschrieben haben.
Herausgegeben von Astrid Kury, Thomas Macho, Peter Strasser
Beratung: Harald Klauhs

Autor*innen
Martin Pollack

geboren 1944 in Bad Hall. Studium der Slawistik und osteuropäischen Geschichte. Übersetzer polnischer Literatur, Journalist und Autor, 1987– 1998 Korrespondent des SPIEGEL in Wien und Warschau. Zahlreiche Preise, u. a. den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln (2007) und den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (2011). Lebt im Südburgenland und in Wien. Zuletzt erschienen: „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater“ (2004), „Wer hat die Stanislaws erschossen? Reportagen“ (2008), „Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien“ (2010), „Kontaminierte Landschaften“ (2014), „Topografie der Erinnerung“ (2016).

Pressestimmen

Martin Pollack beweist mit diesem Buch abermals, dass er gegenwärtig einer der besten, weil einfühlsamsten und genauesten Verfasser dokumentarischer Literatur ist.
[Quelle: Katja Gasser, ORF/ZIB 1]

Wo gedenken wir der namenlos gewordenen, heimlich verscharrten Toten? Diese Frage stellt sich Martin Pollack in seinem lesenswerten, nachdenklich machenden Essay.
[Quelle: NEUES DEUTSCHLAND]

Der Österreicher Martin Pollack ist hierzulande einer der federführenden Autoren, wenn es um ostmitteleuropäische historische Verhältnisse geht. Sein Schreiben ist ein beharrlicher Kampf gegen das Vergessen der Opfer des mörderischen 20. Jahrhunderts.
[Quelle: Georg Renöckl¸ NZZ]

Mit der Wahrheit, die weh tut, konfrontiert Pollack uns im Verlauf des Essays immer wieder. In sachlichem Tonfall vorgetragene Passagen zur allgemeinen Problematik wechseln mit Beispielen persönlicher Betroffenheit, die jedoch ebenso nüchtern gehalten sind.
[Quelle: Ulrike Matzer, LITERATUR UND KRITIK]

...faktenreich, fast dokumentarisch und doch immer gebrochen durch eigene, sehr persönliche Erfahrungen. (...) Ein nachdenklich machendes und gerade deshalb wichtiges Buch ist Martin Pollack da gelungen.
[Quelle: Mirko Schwanitz, NDR Journal]

Sein neues Buch gegen das Vergessen…
[Quelle: Peter Pisa, KURIER]

… Das macht sein Buch besonders lesenswert, vereint es doch das Genre der journalistischen Reportage mit den Ansprüchen der Geschichtsforschung – eine Kunst, die im deutschsprachigen Raum nur wenige Autoren beherrschen.
[Quelle: Barbara Toth, DER FALTER]

Es gelingt (Martin Pollack) in dem kurzen Buch, den Blick des Betrachters zu schärfen für die Geschichte der Gewalt, die unter der Oberfläche begraben wurde.
[Quelle: Jutta Sommerbauer, DIE PRESSE]

Und so läßt sich sein Buch auch als bedrückender Reiseführer durch die „Bloodlands“ Ost- und Ostmitteleuropas lesen.
[Quelle: Günter Kaindlstorfer, DEUTSCHLANDFUNK]

Überaus lesenswert, geistiges Rüstzeug auch für viele, die in lokalen Initiativen Erinnerungsarbeit leisten.
[Quelle: Engelbrecht Boese, EKZ]

Von einer Unschuld der Landschaft kann keine Rede sein. Jedenfalls nicht, sobald sie von Menschen bevölkert wird. So drastisch wie nun hat man dies aber noch kaum vor Augen geführt bekommen.
[Quelle: APA]

Martin Pollacks Buch ist erschütternd – und ein Plädoyer für die Menschlichkeit.
[Quelle: c.g., KIRCHENZEITUNG]

In der ihm eigenen Schreibweise, sachlich und doch mit spürbarer Anteilnahme und Erschütterung, berichtet Martin Pollack über die dunkelsten Seiten unmenschlichen Verhaltens. Schier Unglaubliches wird da ans Licht gebracht.
[Quelle: u.k., Neues Volksblatt ]

Ein wichtiges, mahnendes Buch, das man nur empfehlen kann.
[Quelle: lesefreunde24.de]

Eine spannende Lektüre, beim Lesen habe ich so manche zur Sprache gebrachten Gedanken meines Vaters und meines Großvaters reflektiert.
[Quelle: Veronika Pernsteiner, KBW-AKTUELL]

… ein kühler Kopf, der hier die notwendige Unruhe bewahrt!
[Quelle: Julius Schlögl, FM5]



 

Weitere Bücher

Coverabbildung von 'Topografie der Erinnerung'

Martin Pollack - Topografie der Erinnerung

Die wichtigsten Reden und Aufsätze des brillanten Essayisten Martin Pollack erstmals in einem Band: Sie widmen sich so unterschiedlichen Themen wie dem Massaker von Rechnitz in den letzten Kriegswochen, den Wiener „Reibpartien“, bei denen Juden unter dem Beifall der Bevölkerung die Straßen waschen mussten, dem Mythos Galizien, der polnischen und ukrainischen Nachkriegsgeschichte oder auch der Verstrickung seiner eigenen Familie in den Nationalsozialismus. Immer ist Pollacks Blick scharf und kritisch, immer richtet er sich gegen das bequeme Vergessen. Und immer stellt er die zentrale Frage der Geschichtspolitik: Wie können und müssen wir heute mit dieser Erinnerung umgehen?

Das könnte Sie auch interessieren

Coverabbildung von 'Barmherzigkeit'

Dimitré Dinev - Barmherzigkeit

Barmherzigkeit – was hat dieser Begriff in unserer Gesellschaft für eine Bedeutung? Oder hat er gar keine mehr? Dimitré Dinev hat sich in vier kurzen Essays mit dieser Thematik beschäftigt. Er erzählt von persönlichen Erlebnissen, von Bettelkindern, die in den Westen verschleppt dem Kapitalismus dienen, von einem Land, in dem man anstelle von Frieden von Sicherheit spricht … Dimitré Dinev skizziert eine Gesellschaft, die nicht barmherzig sein kann, und stellt ihr ein Ich gegenüber, das bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Pointiert und gleichnishaft verpackt er eben diese Verantwortung in Geschichten, Fragestellungen, eingängige Thesen.

Coverabbildung von 'Der überflüssige Mensch'

Ilija Trojanow - Der überflüssige Mensch

Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig – so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Überbevölkerung sei das größte Problem unseres Planeten – so die internationalen Eliten. Doch wenn die Menschheit reduziert werden soll, wer soll dann verschwinden, fragt Trojanow in seiner humanistischen Streitschrift wider die Überflüssigkeit des Menschen. In seinen eindringlichen Analysen schlägt er den Bogen von den Verheerungen des Klimawandels über die Erbarmungslosigkeit neoliberaler Arbeitsmarktpolitik bis zu den massenmedialen Apokalypsen, die wir, die scheinbaren Gewinner, mit Begeisterung verfolgen. Doch wir täuschen uns: Es geht auch um uns. Es geht um alles.

Coverabbildung von 'Das Lachen der Täter: Breivik u.a.'

Klaus Theweleit - Das Lachen der Täter: Breivik u.a.

Psychogramm der Tötungslust

Vom Lachen der Killer wird in zahlreichen Fällen berichtet, aber selten wird es in seiner zentralen Bedeutung gedeutet – so die provokante These dieses Psychogramms. In den „Männerphantasien“ wagte Theweleit erstmals eine Beschreibung des gewalttätigen faschistischen Mannes und seines innerlich fragmentierten, äußerlich aber gepanzerten Körpers. Auf diese bahnbrechende Theorie greift er nun zurück, um die brutalen Mordtaten zu untersuchen, mit denen uns die Aktualität täglich konfrontiert: Anders Breivik, der selbsternannte Tempelritter, der 67 Jugendliche auf der norwegischen Insel Utøya erschießt; die Killer des „Islamischen Staats“, die grausame Köpfungen im Internet ausstellen; fanatisierte Attentäter, die die Karikaturisten von „Charlie Hebdo“ hinrichten; Kindersoldaten, die im Genozid an der Tutsi-Bevölkerung in Ruanda gelernt haben, zu morden und zu vergewaltigen. Ihnen allen gemeinsam ist „das Lachen der Täter“, in dem sich eine Tötungslust offenbart, die die jeweilige politische Begründungssprache nur unzureichend verbergen kann.

Coverabbildung von 'Gefangen im Panoptikum'

Philipp Blom - Gefangen im Panoptikum

Reisenotizen zwischen Aufklärung und Gegenwart

Wir leben mitten in einer Krise der Aufklärung: Rationalität, Universalismus, Menschenrechte und Demokratie werden zunehmend in Frage gestellt. Um diese Entwicklung zu verstehen, greift Blom auf die großen Debatten der Aufklärung zurück. Denker wie Hobbes, Voltaire, Rousseau, Diderot, Kant und Bentham werden befragt, um einen Blick in unsere Zukunft zu werfen. Ihre Perspektiven auf die Gesellschaft nehmen unsere Kontroversen vorweg, ihre Argumente beschreiben Utopien, die unsere heutige Realität prägen. Vom Neoliberalismus und dem Kollaps der Linken bis hin zu identitären Argumenten, von der Überwachungsgesellschaft bis zur Naivität der Wohlmeinenden und dem Zynismus der Privilegierten – alles wird hier bereits kritisch verhandelt.