Novak entdeckt die Welt der großen Gefühle spät und ausgerechnet im Krankenhaus. Weil ihm sein Zimmergenosse Nacht für Nacht den Schlaf raubt, leiht ihm die indonesische Krankenschwester Manuela ihren Walkman samt Kassetten und infiziert ihn so mit ihrer Liebe zur Oper. Aus dem Krankenhaus entlassen, findet er nicht so recht in sein gewohntes, gewöhnliches Leben zurück.
Manuela hat ihm die Ohren geöffnet, allerdings auch für die Zumutungen des lärmenden Alltags, für Rasenmäher, Pressluftbohrer und seine Frau Herta. Während er weiter seinem Laster frönt und Opern hört, vermutet sie hinter seiner Leidenschaft die Liebe zu einer anderen Frau. So falsch liegt sie damit auch nicht. Doch Manuela ist plötzlich verschwunden. War sie nur ein Trugbild auf der Bühne von Novaks späten Träumen? Oder hat Herta etwas mit ihrem stillen Abgang zu tun? Das Finale ist auch ohne sie große Oper: grausam dramatisch.
„Also, kein Sex, kein Gott, keine Träume“, sonst redet Lu über alles. Den Eltern erzählt sie, sie fahre in ein Trainingscamp, zwei Wochen Kickboxen. Stattdessen nimmt sie sich eine Auszeit, mietet sich ein in der Pension „Zur schönen Gegenwart“. Lu ist 16, Geschichte hat sie noch keine, keine richtige, aber reden kann sie, wie andere atmen. In der Pension trifft sie auf Tulpe Valentin, eine alte Schriftstellerin, acht Romane hat sie geschrieben, der letzte ist lange her. Sie glaubt, sie hätte ihr Leben hinter sich und auch das Schreiben. Die Auszeit, die sie und ihr kranker Pensionsnachbar sich nehmen, ist ein Warten auf den richtigen Moment aufzugeben. „Ein Treffer, den man kommen sieht, tut weniger weh.“
Aber dann kommt Lu und redet, und Tulpe Valentin hört zu und schreibt auf, ihren letzten Roman, weil sie erkennt, dass sie hier das Leben vor sich hat – ein anderes Leben, das weitergeht.
Endlich! Die Fortsetzung des Erfolgsromans „Zu Lasten der Briefträger“
Die drei Briefträger Ürdinger, Blumauer und Deuth sind in Pension gegangen. Sie treffen sich wöchentlich am Stammtisch beim Kirchenwirt, erinnern sich an ihre aktive Zeit und kommentieren den Wandel in der Welt. Sie reden
über Gott und die Postpartner und es weitet sich der Blick manchmal ins Kriminalistische, öfter ins „Feministische“ und immer wieder auch ins Folkloristische und ins Zoologische. Denn es muss ja alles besprochen werden: Sei es die Briefträgerin, die sich weigerte, im Nudistencamp die Post auszuliefern, oder die zwei Männer, die in Burka ein Postamt überfielen …
Die daraus abgeleiteten Gedankenkapriolen übertreffen alles bisher Gedachte. Der Postfuchs spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Alois Brandstetter ist und bleibt ein Sprachvirtuose der Sonderklasse.
Ein wahres Panoptikum, ein veritabler Rundumschlag!
Von schnurrenden Humoristen, samtpfotigen Schmeichlern, pelzigen Tröstern und anderen einzigartigen Katzen.
Katzenkennerinnen können nicht irren: Katzen sind nicht nur die literarischsten Tiere der Welt, sondern auch von unverwechselbaren Charakter. Sie sind konkurrenzlos als schnurrende Wärmeflaschen, ideenreiche Spaßmacher und einfühlsame Mitbewohner. Ihr Geschmack ist unbestechlich, egal ob es um Dosenfutter, Familienzuwachs, diese Hunde, neue Liebhaber oder potenzielle Ehemänner geht.
Ruth Rybarski hat knapp 30 bisher noch nie veröffentlichte Liebeserklärungen eingesammelt. Ein Muss für alle Katzenfreudinnen und -freunde und all jene, die es noch werden wollen.
Ein Jahrhundert, eine Familie, eine Ehe. Und nichts als Lügen.
Ein Jahrhundert, eine Familie, eine Ehe. Und nichts als Lügen.
Als Henriette Stanley stirbt, ist die Familie, die sich um ihr Grab versammelt, schon nicht mehr groß: Da ist Harry, ihr „geistesgestörter“ Sohn, auf dem einst die Hoffnungen der Familie, Reeder aus Antwerpen, lagen. Da ist ihre Tochter Ann mit ihrem deutschen Mann, deren Ehe Henriette nicht verhindern konnte, obwohl sie die Verbindung nach dem Krieg um ihr Erbe aus Belgien gebracht hat. Und da ist die Schwester ihres Mannes, der vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Niemand spricht mit ihr, aber sie allein weiß, was aus ihrem Bruder geworden ist und was in dem Testament aus Antwerpen wirklich gestanden ist. Und sie weiß auch, dass jede Anstrengung, vergessen zu wollen, vergebens ist.
Dieser Roman ist ein großes Gemälde, und Evelyn Grill beweist darin ihre ganze Meisterschaft. Sie erzählt die Geschichte einer Ehe, den Roman einer Familie voller Risse, in denen die Abgründe eines ganzen Jahrhunderts erkennbar werden.
Fritz von Herzmanovsky-Orlandos Hauptwerk erstmals als Leseausgabe
Durch eine Kastentür gelangt der verwaiste, ledige Cyriak von Pizzicolli, der sein Leben lang nie weit von Graz weggekommen ist, auf Traumpfaden in die Tarockei, „das einzige Nachbarland der Welt“, ein magisch bevölkertes Phantasiegebilde eines österreichisch-byzantinischen Utopia, dessen Verfassung auf den Regeln des Tarockspiels gründet. Was ihm dort widerfährt, nachdem er der atemberaubend schönen Cyparis ansichtig wird, und warum er am Ende ein Hirschgeweih auf dem Kopf trägt, kann Ihnen nur dieses Buch erzählen und niemand anderer als Fritz von Herzmanovsky-Orlando.
„Maskenspiel der Genien“ ist sein Hauptwerk und zugleich ein Hauptwerk der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts – die phantastische Schwester von Musils „Mann ohne Eigenschaften“, eine Alice im Wunderland, die durch Kafkas Schloss stolpert, ein von Einfällen und Witz überquellender, wunderschöner Alptraum!
Erhältlich als
Leinenband
Herausgegeben von Klaralinda Ma-Kircher
504 Seiten
Format: 110 x 190
ISBN: 9783701715527
Erscheinungsdatum: 13.10.2010 €
35,00
inkl. MwSt.
Die Ursachen waren verheerend: das Internat ein Kerker, die Stadt eine Todeskrankheit, der Krieg und der Großvater, der ihm nur von Großem sprach, von Mozart, Rembrandt und Beethoven. Die Ursachen waren zerstörerisch, und sie hinterließen unauslöschliche Spuren im Leben und im Werk Thomas Bernhards.
Eines Morgens beschließt der Schüler, sich seinem Leben zu entziehen. Im Keller, am Rande der verhassten Stadt, im Wohngetto der Besitzlosen und Kriminellen, sucht Thomas Bernhard sich eine Lehrstelle in einer Lebensmittelhandlung. Er lernt dort die von der Gesellschaft Ausgestoßenen kennen, und er lernt sich selbst begreifen.
Erhältlich als
Hardcover
Die sorgfältig gestalteten und ausgestatteten Neuausgaben sind fest gebunden
128 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701715596
Erscheinungsdatum: 27.09.2010 €
15,00
inkl. MwSt.
Durch eine schwere Lungenkrankheit wird Thomas Bernhard, nicht einmal achtzehnjährig, aus seinem Leben gerissen. Sein Körper zwingt ihn in die Isolation der Krankenhaussäle, in die Gesellschaft der gerade noch Lebenden. Seine letzte Station ist das Badezimmer, aus dem nur die Toten wieder herauskommen. Dort weiß er plötzlich, dass er nicht aufhören darf zu atmen, dass er leben will.
Thomas Bernhards Kindheitsjahre, der Anfang am Ende, ein Martyrium beginnt: die Schande einer unehelichen Geburt und der Vorwurf der Mutter: Du hast mein Leben zerstört! Es sind Jahre des Schreckens und des Krieges. Und es ist eine Zeit fern der Idylle, wenn auch nicht ohne Augenblicke des Hochgefühls.