Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven Von Aufzeichnen bis Zensieren
Der Erste Weltkrieg in persönlichen Briefen, Dokumenten, Fotografien und Aufzeichnungen
Stefan Zweig berichtet aus Przemysl, Arnold Schönberg lässt sich in Uniform fotografieren, Roda Roda schickt seiner Mutter ein Porträt mit dem Titel „Hier hast Du Deinen Sohn im Kriegszustand“, Friedrich Qualtinger schreibt Liebesbriefe von der Front an seine Braut und der 11-jährige Hans Weigel an seinen Vater nach Sibirien. Erstmals publizierte Briefe, persönliche Tagebuchaufzeichnungen, Fotografien und Dokumente aus den kulturhistorisch bedeutsamen Nachlässen in der Wienbibliothek machen den Ersten Weltkrieg unmittelbar erfahrbar: Die mit Infinitiven wie „Dichten“, „Essen“, „Kämpfen“, „Lieben“ oder „Sterben“ überschriebenen Kapitel geben dem reich illustrierten Bildband eine besondere Struktur und zeigen den Einbruch des Kriegs in heile Lebenswelten.
Erstmals erscheinen in ungekürzter Form und mit Originaldokumenten jene Aufzeichnungen, die Karl Ignaz Hennetmair Tag für Tag von all dem machte, was er mit Thomas Bernhard sprach und erlebte.
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Thomas ist nicht ernst und verbittert, sondern lustig und fidel schimpft er über die Verleger.
Ich sage: Die Verleger sind gewöhnt, jeden Autor am Schnürl zu haben, so wie ein Puppenspieler seine Puppen. Jeder Verleger hat eine Handvoll Schnüre, und sooft er an einer Schnur zieht, ist ein Autor da. Nur wenn sie an deiner Schnur ziehen, dann klemmt sie, und es rührt sich nichts. Das können die halt nicht begreifen. Thomas sagt, er werde zur Preisverleihung über Frankfurt reisen. Dort wird er im Verlag durch die Büroräume gehen und sagen: Schauts mi nur an, so schaut a aus da Dichta. Weißt du, dort rede ich meistens im Dialekt, bin ganz brutal. Wenn die Sekretärin sagt, ich soll warten, sage ich gleich, oba lang hob i net Zeit. Dann geht die Tür auf, ein kleiner Schreiberling wird zur Seite geschoben, und ich kann zu Unseld eintreten.
1972 beschloß der Realitätenhändler Karl Ignaz Hennetmair, ein Freund und Nachbar von Thomas Bernhard, über die Vorfälle und Gespräche dieses Jahres ein Tagebuch zu führen, und schuf damit ein Dokument von unschätzbarem Wert für alle Bernhard-Verehrer. Auch seine Feinde wären weiland gut bedient gewesen, denn die Mitschrift zeigt so manche dunkle Seite des Meisters, aber wo gibt es sie denn heute noch, die Bernhard-Hasser?
Der Dichter hat naturgemäß seine Schwierigkeiten mit der Außenwelt, zunächst nimmt sie ihn nicht wahr, doch mit wachsendem Ruhm beginnt sie ihn zu bedrängen, tritt ihm näher, als ihm lieb ist, und manchmal hat sie die Neigung, ihn – der nur seine Literatur im Kopf hat – schlicht und einfach für dumm zu verkaufen. Um all dem zu begegnen, hatte Bernhard Hennetmair. Der vermittelte ihm nicht nur seine Realitäten, seine Häuser und Wälder, und verschaffte ihm die notwendigen, möglichst günstigen Verträge, sondern stellte sich auch zwischen den Dichter und die Realität im Sinne des zu bewältigenden Alltags. Er kümmerte sich um den kaputten Fernseher ebenso wie um den Seelenmüll, fungierte als Deponie und Wiederaufbereitungsanlage. Stets hielt er Bernhard unerwünschte Besucher vom Leib und empfing ihn selbst im Kreise seiner Familie als Gast. Da wurde dann geplaudert, gescherzt und die halbe Welt ausgerichtet. Und später zog sich Hennetmair in sein Kämmerlein zurück und notierte. Und wir – neugierig, wie wir sind – lesen
Das vielfältige Werk der Marie von Ebner-Eschenbach mit seiner feinen Psychologie und seiner klar formulierten Gesellschaftskritik verdient eine aktuelle Lesart. Gerade die Geschichte von Pavel, dem „Gemeindekind“, der von der Gemeinschaft ausgestoßen wird, dem aber gegen alle Widerstände ein sozialer Aufstieg gelingt, ist von bestürzender Modernität. Auch das unkonventionelle Debüt der Autorin – die 1858 anonym erschienene Briefnovelle „Aus Franzensbad“ – demontiert erfrischend scharf und voller Sprachwitz den damaligen Zeitgeist. Beide Werke zeigen ihren wachen Blick für die brennenden Fragen der Zeit und ihre kritische Haltung zu den Konventionen ihres eigenen Standes.
Die dramatische Geschichte des nationalsozialistischen Putsches im österreichischen Ständestaat
Eine wissenschaftliche Sensation!
Kurt Bauer räumt mit den vielen Mythen auf, die sich um den Juliputsch 1934 ranken. Er weist erstmals nach, dass Hitler selbst es war, der den Staatsstreich befahl. Am 25. Juli 1934 um 12.53 Uhr stürmen 150 SS-Männer das Bundeskanzleramt in Wien. Kanzler Engelbert Dollfuß, der Führer des autoritären Ständestaates, wird schwer verletzt und stirbt. Schon am Abend geben die Putschisten in Wien auf, dafür bricht in der Provinz ein blutiger Naziaufstand aus. Währenddessen sitzt Adolf Hitler im Bayreuther Festspielhaus und hört Wagner.
Doch es herrscht Unruhe in der Führerloge – Hitler wartet ungeduldig auf Meldung aus Österreich…
Erkrankte und Pflegende erzählen von ihrem Leben mit Demenz
Erkrankte und Pflegende erzählen von ihrem Leben mit Demenz.
In diesem Buch lernen Sie starke Persönlichkeiten kennen: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erzählen von ihrem Leben. Niemand kann das besser als sie selbst, denn sie sind ProtagonistInnen und ExpertInnen zugleich. Sie beschreiben ihre Sorgen, Freuden und Ängste. Sie sprechen über Gewesenes und Zukünftiges, über Liebe und Partnerschaft, über Isolation und auch darüber, wie ihnen manchmal die Kraft ausgeht. Eindrucksvolle Fotos aus Vergangenheit und Gegenwart sowie ein umfangreicher
Serviceteil der Volkshilfe Österreich zu Unterstützungsangeboten, Kontaktadressen und Fakten zu Prävention, Diagnostik, Betreuung und Pflege ergänzen dieses einfühlsame Buch.
Nelson Mandela und sein Gefängniswärter Christo Brand – die berührende persönliche Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft
„Ich ging durch die Tür seiner Besucherzelle und hielt ihm seine Enkeltochter entgegen. Er nahm sie in seine Arme, stieß ein leises ‚Oh‘ hervor, und ich sah, wie Tränen über seine Wangen rollten, als er dem Baby einen Kuss gab. Wir standen beide schweigend da, und er wusste, dass er mir das Kind gleich zurückgeben musste. Im stillen Einverständnis war uns beiden klar, dass mein Wagnis ein Geheimnis zwischen uns bleiben musste, von dem nicht einmal seine Frau erfahren durfte …“
Nelson Mandela, Sohn eines schwarzen Stammesführers und großer Kämpfer gegen die Rassentrennung in Südafrika. Christo Brand, ein weißer Bauernsohn, hineingeboren in die Kultur des Apartheid‐Regimes. Diese beiden Menschen mit so ungleichen Voraussetzungen begegneten einander
im Gefängnis auf Robben Island: Mandela als lebenslänglich inhaftierter Freiheitskämpfer, Brand als sein vom Staat rekrutierter Aufseher, der unter anderem den persönlichen Briefwechsel des Häftlings zensieren musste. Der 60‐jährige politische Gefangene und der erst 19‐jährige Wärter hätten erbitterte Feinde werden können. Doch zwischen ihnen entwickelte sich im Lauf eines Jahrzehnts, das sie gemeinsam im Gefängnis verbrachten, eine außergewöhnliche Freundschaft. Die Verbindung zwischen ihnen reifte durch viele Akte der Menschlichkeit und blieb auch nach Mandelas
Freilassung aufrecht. Christo Brand erzählt in seinen Memoiren von Ereignissen, über die er nie zuvor offen gesprochen hat.
Diese einzigartige Geschichte über seine Zeit mit Mandela gewährt bisher unbekannte intime Einblicke in das Leben eines der größten politischen Vorbilder.
Erhältlich als
Hardcover
mit zahlreiche Abbildungenaus dem Englischen übersetzt von Michael Bayer, Sigrid Schmid und Wolfram Ströle
304 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701733392
Erscheinungsdatum: 13.03.2014 €
25,00
inkl. MwSt.
E-Book
mit zahlreiche Abbildungen
aus dem Englischen übersetzt von Michael Bayer, Sigrid Schmid und Wolfram Ströle
304 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701744688
Erscheinungsdatum: 13.03.2014
Die unglaubliche Geschichte der Partisanenzwillinge Kara und Jara
Alek Popovs wüste Politsatire über die heldenhaften Partisanen des Zweiten Weltkriegs wird Fans des schwarzen Humors begeistern. Die attraktiven Zwillinge Kara und Jara schließen sich in den Wäldern Bulgariens den Kämpfern gegen den Faschismus an. Wegen ihrer bürgerlichen Herkunft geraten sie jedoch in den Verdacht, Verräterinnen zu sein. Auf der Flucht werden sie getrennt und treffen einander erst Jahre später zufällig wieder – doch Jara hat die Seiten gewechselt…
Respektlos mixt Popov einen Cocktail aus abenteuerlichen Kämpfen, zerstörten Utopien und tragikomischen Helden, aus Spannung, Witz und Absurdität, bis zumindest ideologisch kein Stein auf dem anderen bleibt.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann
328 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701716203
Erscheinungsdatum: 27.02.2014 €
24,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann
328 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701744558
Erscheinungsdatum: 27.02.2014
Erstmals auf Deutsch: Thoreaus meisterliche Reiseerzählung
Zahlreiche Reisen führten H. D. Thoreau ab 1849 auf die Halbinsel Kap Cod in Massachusetts. Seine Aufzeichnungen zu Land und Leuten, Tieren und Pflanzen, zur Landschaft und ihrer herben Schönheit bilden die Grundlage für das posthum erschienene Buch „Kap Cod“. Es legt Zeugnis ab von der immensen wirtschaftlichen Bedeutung des Walfangs, von der Abholzung der Wälder, der Gewalt des Ozeans, der Kargheit des Landes und der Ausdauer seiner Bewohner.
Erstmals erscheint eine der großartigsten Reiseerzählungen des 19. Jahrhunderts auf Deutsch. Ilija Trojanow, der das heutige Kap für dieses Buch bereiste, bereichert dieses literarische Juwel um seine persönliche Perspektive.
Erhältlich als
Hardcover
aus dem Amerikanischen übersetzt von Klaus Bonnmit einem Essay von Ilija Trojanow
320 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701716159
Erscheinungsdatum: 26.02.2014 €
27,00
inkl. MwSt.
E-Book
aus dem Amerikanischen übersetzt von Klaus Bonn
mit einem Essay von Ilija Trojanow
320 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701744589
Erscheinungsdatum: 26.02.2014
An die offiziellen Opfer des 20. Jahrhunderts erinnern Mahnmale und Kriegerdenkmäler. Doch wo gedenken wir der Tausenden namenlos gewordenen, heimlich verscharrten Toten – Juden oder Roma, Antikommunisten oder Partisanen? Wie leben wir in Landschaften, die kontaminiert sind mit den unzähligen vertuschten Massakern Mitteleuropas – im burgenländischen Rechnitz genauso wie im slowenischen Kocevski Rog oder in Kurapaty bei Minsk?
Martin Pollack geht es um das schonungslose, aber sorgsame Zeichnen einer anderen, wahrhaftigeren Landkarte unseres Kontinents. Einer Landkarte, in der Erinnerung und Verortung an die Stelle vergifteter Geheimnisse und anonymer Gräber treten.
Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
Erhältlich als
Klappenbroschur
Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
120 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701716210
Erscheinungsdatum: 20.02.2014 €
20,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus der Reihe "Unruhe bewahren"
120 Seiten
Format: 140 x 220
ISBN: 9783701744572
Erscheinungsdatum: 20.02.2014
Dieses Buch ist eine Überraschung!
(Die Verlagsvertreter)
Sarajevo, 28. Juni 1914: Der serbische Gymnasiast Gavrilo Princip erschießt den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gattin. Das Attentat dient der Habsburgermonarchie als Anlass, um Serbien anzugreifen – und führt damit geradewegs in den Ersten Weltkrieg. Was trieb den Todesschützen von Sarajevo an, was radikalisierte ihn und ließ ihn zum Attentäter werden? Im Mittelpunkt stehen Phänomene mit verblüffendem Aktualitätsgehalt: Okkupation, gescheiterte Staaten, Terrorismus.
Gregor Mayer zieht Parallelen zwischen der damaligen weltpolitischen Unübersichtlichkeit – ihren dramatischen Umbrüchen und Modernisierungsängsten – und der heutigen Zeit.