Kein Wort ist hier zu viel. Auf etwas über hundert Seiten wird dem Leser eine düstere Geschichte erzählt, kompakt, knapp, geradlinig, die so fesselt, dass man das schmale Bändchen erst weglegt, wenn die Erzählung zu Ende ist. (…) Krimi? Erzählung? Milieustudie oder Familiendrama? Nun, vielleicht von allem etwas. In jedem Fall ein gutes Stück Literatur.
[Quelle: Karoline Pilcz, BUCHKULTUR]
Evelyn Grill hat einen Roman geschrieben, der die seelischen Verwerfungen zum Thema hat, der die Familie als Hort von Grausamkeit und Einsamkeit bloß legt. Dass ihr dies so überzeugend und meisterlich glückt, dazu trägt auch ihre strenge Stilistik bei, denn es gelingt der Autorin, auf nur 130 Seiten eine atemberaubende und zugleich poetisch-elegante Geschichte zu erzählen.
[Quelle: Lerke von Saalfeld, DEUTSCHLANDRADIO]
Grills Roman bildet ein Gewebe, bei dem das meiste, was dargestellt wird, nicht bloße Handlung, sondern immer wieder auch Bedeutungsträger ist. Dabei enthüllen sich entscheidende Tatsachen. (…) Evelyn Grills Roman ist als eindrucksvoller Spannungsbogen komponiert, der von Anfang bis Ende anhält, ohne zu reißen. Das fasziniert den Leser, er braucht jedoch auch ein Gespür für die Nuancen der Darstellung. In schnörkellos-schlichter und gerade in dieser Schlichtheit poetischer Sprache, in einem melancholisch-düsteren Ton schreibt Evelyn Grill. Sie komprimiert und lässt kulminieren, lässt schwelende Konflikte wie den zwischen Titus und Zanotti in einer einzigen Szene der Gewalt explodieren. (…) Evelyn Grill hat einen eindringlichen, ja einen fesselnden Roman geliefert, der weit über den schmalen Umfang des Buches hinausweist.
BADISCHE ZEITUNG, Bettina Gröber
Evelyn Grill erzählt einmal mehr mit knapper, schnörkelloser, ja abgeklärter Sprache von der provinziellen Welt, dem Individuum in einer angepassten Masse, der Katastrophe zwischen vermeintlicher Sicherheit und den Feinden in den eigenen Reihen.
[Quelle: Claudia Peer, LITERATURHAUS]
Es lohnt sich unbedingt das Buch mehrmals zu lesen, so kunstvoll ist es konstruiert. Und dabei ist es fesselnd. (…) Wenn wir genau lesen, können wir uns der unerbittlichen Kohärenz der Ereignisse nicht entziehen. Die Beklemmung, die davon ausgeht, ist geradezu körperlich zu spüren.(…) Ja Frau Grill hat auch Humor, und ich kann mir vorstellen, dass sie beim Schreiben, vielleicht auch beim Vorlesen öfter zumindest innerlich lachen muss. Dieser Humor, wie die Ausweglosigkeit der Situation und das Parabelhafte der Erzählung erinnern an Franz Kafka, der über seine eigenen Erzählungen bekanntlich ja auch herzlich Lachen konnte.
[Quelle: STIFTERHAUS, Helmut Sturm]
Das Böse liegt Evelyn Grill. Und sie braucht nicht viel Raum, um es zu entfalten.
FALTER, Kirstin Breitenfellner
Grill ist beim Schreiben immer eine Böse. Wie ein Totengräber schaufelt sie sich unter die Oberfläche und gibt erst Ruhe, bis sie Würmer findet. Das dauert nicht lang.
KURIER, Peter Pisa
Auch in ihrem jüngsten Roman „Der Sohn des Knochenzählers“ macht Evelyn Grill ihrem Namen als Meisterin schwarzer, hintergründiger Geschichten Ehre. (…) Die eisige Kälte zwischen ihnen (Vater und Sohn), sie ist auch für den Leser körperlich spürbar. Kühl, distanziert schildert die Autorin diese familiäre Hölle und gestattet doch auch Mitleid mit den Protagonisten. Grandios.
NEUES VOLKSBLATT, u.k.´
Evelyn Grills Der Sohn des Knochenzählers dagegen, das 2013 (also soeben) erschienen ist, kümmert sich um Verbote nicht – oder verbietet sie sich eben. Und das Resultat ist ein Roman, der mit einem Narrativ aufwartet, aber in leiser Devianz Seite um Seite beweist, daß Literatur eben nichts exekutieren soll, nichts beweisen muß: sondern Literatur zu sein hat, was nun viel zu einfach klingt... (…)
Der Weg dahin ist klar erzählt, mit Wendungen, die an Bernhard oder Lebert erinnern mögen, doch immer ganz jene Grills sind – und das ist Literatur. Zuletzt ist hier nichts beliebig, wohl aber gegen jedes Verbot vielleicht verstoßen worden, und zwar auf wunderbare Weise. Wer schreibt noch Kriminalromane? – Was aber ist zu schreiben, wenn nicht solche, worin der Roman das crimen, die Unterscheidung betreibt..?
FIXPOETRY, Martin A. Hainz
Atemlos folgt man ihrer stringenten Erzählweise, fasziniert davon, wie lakonisch sie daherkommt und doch Satz für Satz Spannung aufbaut. (...)
Ein starker Roman, der durchweg fesselt. Man leidet mit den tragischen Figuren dieser Geschichte, will genau wie sie endlich wissen, welches Geheimnis die schöne Benita, Titus Mutter, umgibt. Die Autorin löst es erst auf den letzten Seiten auf. Evelyn Grill ist eine herausragende Erzählerin – unbedingt lesen.
MUSENBLÄTTER, Jürgen Kasten
Was diesen »Knochen«-Roman wohltuend von seinen Brüdern abgrenzt, ist außerdem sein schnörkelloser, knapper Sprachstil, der auf jegliche effekthascherische Dekoration verzichtet. Ohne Brimborium steuert die Autorin konsequent und beängstigend ruhig auf einen Schluss zu, der logisch überzeugt, ja gar nicht anders möglich ist. Viel Geschehen aus Vergangenheit und Gegenwart verdichtet in einem Minimum an Wörtern – alle Achtung!
Diesen düsteren, beklemmenden Kriminalroman über eine Familientragödie habe ich in die Liste meiner 20 Lieblingsbücher im Frühjahr 2013 aufgenommen.
buecherrezensionen.org, Petra Schwarz
"Der Sohn des Knochenzählers" ist ein intensiver, spannend unter die Haut gehender Roman, in dem die Autorin konsequent und beängstigend ruhig auf einen Schluss zusteuert, der logisch überzeugt, ja gar nicht anders möglich ist.
SANDAMMEER, Winfried Stanzick