Coverabbildung von "Wilma"

Evelyn Grill - Wilma

Die Geschichte zweier Frauen, die die Gesellschaft in eine Umarmung treibt, in der sie nach und nach ersticken. Für die Einheimischen in dem abgeschiedenen Dorf im Salzkammergut ist Wilma eine Ausgeburt, ein Monster und keine der Ihren: Sie ist ein geistig zurückgebliebenes, dickleibiges und verschlossenes Kind – ein Kind ohne Eltern. Ihre Hilflosigkeit weckt die Liebe der verwitweten und kinderlosen Agnes, die ihr Pflegekind gleichermaßen umarmt wie umklammert. In ständiger Angst um Wilma versucht sie das dürftige Glück ihrer Zweisamkeit gegen die Bedrohungen von außen, gegen die Dorfbewohner und den Zugriff der allgemeinen Wohlfahrt zu schützen. Doch ihr Glück gründet auf Abhängigkeit und wird Wilma und Agnes in der Enge ihrer Abgeschiedenheit letztlich zur tödlichen Falle. Evelyn Grill zeigt in "Wilma" die Qualitäten, die sie mit ihren zuletzt erschienenen Romanen "Vanitas" und "Der Sammler" zu einer der herausforderndsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur gemacht haben: Sie erzählt in kompromisslos lapidarem Ton, ohne Sentimentalität und wohlfeile Moralität und scheut nie den Blick in menschliche Abgründe.

Erhältlich als

  • Hardcover
    144 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701714827
    Erscheinungsdatum: 18.09.2007
    20,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    144 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701743827
    Erscheinungsdatum: 18.09.2007

    Empfohlener Verkaufspreis
    7,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Evelyn Grill

geboren 1942 in Garsten, Oberösterreich, gestorben am 15. Oktober in Bad Goisern, lebte als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau, seit 2017 in Linz. 2017 erhielt sie den OÖ-Landeskulturpreis für Literatur. Im Residenz Verlag erschienen: „Vanitas oder Hofstätters Begierden“ (2005, nominiert für den Deutschen Buchpreis), „Der Sammler“ (2006, mit dem Otto-Stoessl-Preis ausgezeichnet), „Wilma“ (Neuauflage 2007), „Das römische Licht“ (2008), „Das Antwerpener Testament“ (2011), „Der Sohn des Knochenzählers“(2013),  "Der Begabte" (2019), "Der Nachlass" (2022). 

Pressestimmen

Der lapidare, sachliche Tonfall erinnert manchmal an die alten isländischen Sagas und führt zu einer reinen, unbedingten Prosa. Einerseits passen die mageren Sätze zum verhuschten, nervösen Wesen der Titelfigur, andererseits stehen sie im provozierenden Kontrast zu Wilmas immensen Umfang (...) Mit ihrem disziplinierten Stil folgt die Autorin unbeirrt dem Weg ihrer Erzählung und berichtet uns von den Schicksalen ihrer beiden Frauenfiguren. Eines der eindrucksvollsten Bücher dieser Saison.
Peter Urban-Halle, DEUTSCHLANDRADIO

...beeindruckende Provinzerzählung...Mit ihrem gestrengen Stil folgt die Autorin unbeirrt dem Weg ihrer Erzählung und berichtet uns von den im Grunde vorgezeichneten Schicksalen dieser beiden Frauenfiguren. Man liest von ihnen entsetzt und gebannt.
NZZ

Wilma stammt augenscheinlich aus der präopulenten Phase des Grill'schen Schreibens, beherrscht und konzentriert rückt die Autorin ihren Figuren zu Leibe, betrachtet sie meist von außen, notiert, was sie tun, fasst, was an menschlichen Exzessen schwer zu fassen ist, in Worte, die gleichsam knapp sitzen, die über Brust und Bauch spannen und keinerlei Spielraum für Rührseligkeit lassen. (...) Grills Alpenwelt strahlt eine Kälte, eine Finsternis aus, die noch einen Thomas Bernhard das Fürchten hätte lehren können.
DER STANDARD, Daniela Strigl

Evelyn Grill schreibt mit der "Empathie einer Katze, die eine Maus zu Tode spielt."
Alexandra Millner, PRESSE

Grill spürt genüsslich bizarren Neigungen und abseitigen Passionen nach.
DER SPIEGEL

Meisterhaft erzeugt Grill eine unheilschwangere Atmosphäre, wobei es der scharfen Beobachterin und eleganten Stilistin gelingt, Außenseiterschicksale zu erzählen, ohne auf die Tränendrüse zu drücken.
FALTER

Ein neues Qualitätsstück aus Grills Schreib-Werkstatt.
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Ein kleines starkes Stück Literatur, ohne Trost und ohne Hoffnung.
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