Schonungslos und zärtlich offenbart Moritz Franz Beichl eine Existenz zwischen Liebeskrankheit, Depression und Lebenshunger.
Moritz Franz Beichls soghafter Debütroman ist eine rückhaltlose Hymne an die Lust, legt aber auch ungeschönt Zeugnis ab vom Leben mit Depression und bipolaren Erkrankungen. Als der Erzähler von seinem Freund verlassen und nach einem Suizidversuch in die Psychiatrie eingeliefert wird, beginnt er, an den verlorenen Geliebten zu schreiben. Er textet obsessiv, ohne Hoffnung auf Antwort, aber auch luzide und ironisch, was die Zustände im Spital betrifft. Nach der Entlassung wagt er ein neues Leben auf der Suche nach dem prekären Gleichgewicht von Alltag und Exzess. Über das intime Bekenntnis hinaus beschreibt Beichl immer auch den gesellschaftlichen Umgang mit Gefühlen und Körpern, mit nicht normierten Psychen und queerem Begehren.
Kaśka Brylas manischer Realismus zieht uns in seinen Bann. „Die Eistaucher“ ist ein hochaktueller und schmerzhaft intensiver Roman.
Iga, die Skaterin, die schöne Jess und der pummelige Ras sind Außenseiter*innen in ihrer Schulklasse, doch gemeinsam bilden sie eine verschworene Gruppe, die unzertrennlichen „Eistaucher“. Als die Jugendlichen eines Nachts Zeugen eines brutalen polizeilichen Übergriffs werden und diese Schandtat folgenlos bleibt, beschließen sie, das Recht selbst in die Hand zu nehmen. Zwanzig Jahre später taucht ein geheimnisvoller Fremder auf, der von der damaligen Rache zu wissen scheint und das prekäre Gleichgewicht gefährdet… Gekonnt verwebt Kaśka Bryla eine packende Story über die Ursachen von Radikalisierung mit einem Plädoyer für Solidarität und Liebe. Dieser Roman ist nichts für schwache Nerven und alles für brennende Herzen!
Moe gelingt auf knappem Raum, wozu andere tausende Seiten benötigen: von der Einsamkeit des Verlusts und der Zärtlichkeit der Liebe zu erzählen.
Ein junger Mann versucht, die Trennung von der Frau, die ihn verlassen hat, zu verarbeiten. Rückhaltlos stellt er sich seinen Gefühlen von Einsamkeit und Begehren, Selbstmitleid und Liebe. Vor allem aber schreibt er: Aphorismen und Episoden aus seinem Alltag, über Literatur, über seine Träume und seine Trauer. Am Nullpunkt des Verlusts, an dem er sich befindet, erweist sich Literatur sowohl als Rettung wie auch als Hindernis. Wie auch die Liebe, verbindet sie Alltägliches und Erhabenes, Kunst und Körperlichkeit. Ironisch, melancholisch und zärtlich – „Rastlos“ ist ein kleines Juwel und ein hochmoderner Liebesroman, der lange im Gedächtnis bleibt.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Norwegischen übersetzt.
112 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701717569
Erscheinungsdatum: 01.03.2022 €
20,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus dem Norwegischen übersetzt.
ISBN: 9783701746712
Erscheinungsdatum: 01.03.2022
Magisch und unvergesslich: Als alter Mann antwortet der isländische Schafbauer Bjarni endlich auf den Brief der einzigen Frau, die er je geliebt hat.
Der Bauer Bjarni Gíslason lebt zufrieden im Einklang mit der Natur in einem Dorf in Island. Einzig seine kinderlose Ehe mit Unnur macht ihn unglücklich, und als er beim Schafabtrieb die lebensfrohe Helga kennenlernt, erlebt er ein ungeahntes Glück. Versteckt in Wollgrasmulden und Hütten vollzieht sich eine große, leidenschaftliche Liebe, die Grenzen zwischen Landschaften und Körpern verschwimmen – bis Helga Bjarni vor die Entscheidung stellt: Sie fordert ihn auf, mit ihr in Rejkjavík ein neues Leben zu beginnen. Doch Bjarni kann sein einfaches, naturnahes Dasein nicht aufgeben. Birgissons Roman ist der herzzerreißende Liebesbrief eines Mannes, der Jahrzehnte später versucht zu erklären, warum er sich gegen eine Leidenschaft entschieden hat, die doch nie aufgehört hat.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Isländischen übersetzt.
144 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701717552
Erscheinungsdatum: 15.02.2022 €
20,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus dem Isländischen übersetzt.
ISBN: 9783701746699
Erscheinungsdatum: 15.02.2022
Liebevoller Vater und wütender Hassposter: Paul ist beides, und als er im Netz bloßgestellt wird, kämpft er um seine Würde, Familie – und sein Leben.
Mit der Geschichte von Paul Sarianidis gelingt Vladimir Vertlib in „Zebra im Krieg“ ein meisterhaft ironischer, jedoch stets von Zuneigung und Humanität erfüllter Blick in menschliche und politische Abgründe: Paul lebt mit seiner Familie in einer vom Bürgerkrieg heruntergewirtschafteten osteuropäischen Stadt am Meer. Als er arbeitslos wird, verstrickt er sich immer tiefer in die wüsten Debatten, die in den Sozialen Medien toben. Doch eines Tages wird Paul von Boris Lupowitsch, einem Rebellenführer, den er im Internet bedroht hat, verhaftet. Lupowitsch rechnet mit ihm vor laufender Kamera ab. Paul wird verhöhnt und gedemütigt, das Video millionenfach gesehen. Wie kann er mit dieser Schande weiterleben?
Der ebenso überzeugende wie provokante Entwurf einer gar nicht so fernen Zukunft, in der Überwachungsstaat und Identitätspolitik sich prächtig vertragen.
Mit Witz und Tempo erzählt Cordula Simons bitterböser Roman von einer Zukunft, die unserer Gegenwart beängstigend nah ist: Überwachung und Selbstregulierung durch einen implantierten Log sind Alltag geworden, wer sich entzieht, macht sich verdächtig. Als Sandor, der Wettermann des Aufrichtigen Äthers, vor laufender Kamera die zerstörerischen Pläne der Toleranzunion verrät, zeigt sich das Regime von seiner gnadenlosen Seite: Er wird unerbittlich verfolgt, genauso wie die „Wölfe von Pripyat“, eine angebliche Terrorgruppe, die gegen den Konsul kämpft, der scheinbar wohlmeinend über die Union herrscht. Simons großer Roman entwirft die halluzinatorische Vision einer Zukunft, in der auch die ersehnte Freiheit nur eine digital erzeugte Illusion, ein besonders raffinierter Trick des Systems ist.
Tief dringt die Ermittlerin Medea in die Abgründe der georgischen Gesellschaft.
Mit Leidenschaft und Unerbittlichkeit verfolgt die Ermittlerin Medea einen besonders üblen Fall von sexueller Gewalt: Vor zwei Jahrzehnten ist die vierzehnjährige Salome von einer Gang aus Klassenkameraden als Sexsklavin gehalten worden. Als Medea gemeinsam mit ihrer Geliebten Tina herausfindet, dass nicht nur einige angesehene Geschäftsleute, sondern auch ihr eigener Ex-Mann zu der damaligen Gang gehören, kennt ihre Lust auf Rache keine Grenzen mehr. Unerschrocken stellt die Autorin dem rücksichtslosen Bündnis von Patriarchat, Politik und Geld in Georgien eine unvergessliche und gnadenlose Frauenfigur von mythischer Größe entgegen.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Georgischen übersetzt.
144 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701717378
Erscheinungsdatum: 19.10.2021 €
19,00
inkl. MwSt.
E-book
Aus dem Georgischen übersetzt.
128 Seiten
ISBN: 9783701746569
Erscheinungsdatum: 19.10.2021
Zwischen der Suche nach Nähe und der Angst vor Überwachung erzählt „Soviel man weiß“ vielstimmig vom Leben in unserer Zeit.
„Wir überwachen zurück!“: Mit nächtlichen Überfällen versucht sich eine autonome Gruppe gegen die Allgegenwart von Kontrolle zu wehren. Noch sind sie nur mit Spraydosen bewaffnet, aber wieweit darf ziviler Widerstand gehen? Mirjam hat da so ihre Zweifel. Dann ist da noch Agnes, die der Untreue ihres Lebensgefährten mit einer App auf die Schliche kommen will, der Flüchtling Illir Zerai, den nach seiner Arbeit für den albanischen Geheimdienst nun der Verfolgungswahn plagt, und der Student Marek, der sich auf einer Party in eine Unbekannte verliebt. Sie alle wohnen im selben Mietshaus – und wie alle Nachbarn brauchen und misstrauen, bespitzeln und helfen sie einander. Doch irgendwann ist es an der Zeit, keine Angst mehr zu haben.
Ein wunderbar ironischer Roman über eine junge Frau, einen alten Mann und die Kraft der Literatur.
Als Buchhändler war der alte Herr Roch stets von Büchern umgeben, nun hat er selbst einen „Jahrhundertroman“ geschrieben. Es soll darin um Literatur gehen – von Musil und Roth bis zu Bachmann und Handke. In Geschichten, in denen der Möglichkeitssinn die Wirklichkeit oft ausblendet. Die Studentin Lisa, Kellnerin in Rochs Stammcafé, soll das Manuskript für ihn abtippen. Da sie Rochs Schrift nicht lesen kann, will er ihr diktieren, doch alles ist heillos durcheinandergekommen. Zwischen dem alten Mann, der voller Geschichten steckt, und der jungen Frau, die ihm nicht alles glaubt, entwickelt sich eine ambivalente Beziehung. Doch Lisa hat auch andere Sorgen: Ihre Freundin Semira soll abgeschoben werden. Kann Rochs Bücherlager ihr Zuflucht bieten?
Ein einzigartiges popkulturelles Spiel mit dem Belgrad der Neunziger – und zugleich ein verrückter Wettlauf gegen eine Zeit, die die Gesellschaft eindeutig verschissen hat.
Belgrad, 1995: Marko, seine Schwester Vanja und Kasandra aus der Roma-Siedlung leben im „riesigen psychowirtschaftlichen Desaster“ der 90er-Jahre – einem Teufelskreis aus Armut, Gewalt, Inflation, Drogen und neuen Technologien. Doch gibt es in diesem genialen Roman auch Gangs und Dealer, einen verrückten Wissenschaftler und eine Zeitmaschine, eine Balkan-Pop-Ikone und schrägen Sex, es gibt Bombardements und Zerstörung, aber auch Musik und Freundschaft. Und als die drei Jugendlichen in das Kriegsjahr 1999 katapultiert werden, begreifen sie, dass sie ihre Stadt aus den verheerenden 90ern befreien müssen. In einer rasanten Verfolgungsjagd versuchen sie, den Schlüssel zur Zeitschleife zu finden und Geschichte neu zu schreiben.
Erhältlich als
Klappenbroschur
2. Auflage Mai 2022. Inklusive Beiheft
304 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701716982
Erscheinungsdatum: 24.08.2021 €
25,00
inkl. MwSt.